4. Kapitel (Alexandra)

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Die Sonne war schon vor einigen Stunden untergegangen, als wir endlich bei Armee 3 ankamen. Die Wachen am Lagereingang salutierten als sie mich erkannten. Ich stieg aus der Kutsche und im nächsten Moment standen auch schon zwei Nachtposten vor mir. "General, wir haben euch erst in zwei Wochen erwartet?!", Ich nickte, "Es gab eine Planänderung." Sie salutierten erneut und machten sich an die Arbeit mein Gepäck weg zubringen. In Armee 3 ging es darum die Grenze zu Arnota zu bewachen, deshalb arbeiteten wir in Schichten. Auch wenn es jetzt mitten in der Nacht war, ein Drittel der Menschen waren wach und bezogen Stellung oder trainierten. Auf der Fahrt hatte ich ein bisschen schlafen können, deshalb war ich jetzt relativ wach. Der Oberst des Lagers kam auf mich zu und salutierte, "General, wie schön euch wieder zu sehen!" Ich salutierte zurück, "Oberst, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Also, Mina, was gibt es neues." Ihr Blick verfinsterte sich, "Ja, es gibt Neuigkeiten von den Todeswiesen." Ich merkte, dass es äußert beunruhigend sein musste, wir gingen in das Strategiezelt, zwei Major standen bereits um den großen Kartentisch auf dem die Toteswiesen und umliegende Dörfer eingezeichnet waren. Sie ordneten die Armeefiguren. "Mina, wir wollte gerade...", der großere von beiden drehte sich zu uns und erstarrte als er mich sah. "General!", auch der andere fuhr jetzt auch herum und beide salutierten. Ich salutierte ihnen ebenfalls zu und sie entspannten sich wieder. "Also Mina was geht hier vor." Wir beugten uns über den Tisch und Mina zeigte auf einige Zeltfiguren. "Also unsere Späher im Wald haben uns erzählt, dass Arnota sich hinter den Wiesen weiter aufrüstet und ich meine nicht nur Verteidigung, sondern so richtig um eine Schlacht zu bestehen. Auf ihrem üblichen Stützpunkten hier an der Grenze hat sich nicht viel geändert. Es ist, als wollten sie nicht, dass wir das mitbekommen." "Ich verstehe, wie sieht es bei uns aus. Könnten wir ihnen standhalten wenn sie angreifen?" Mina seufzte, ihr war bewusst, dass wir vom Schlimmsten ausgehen mussten, "Nein, wir könnten maximal drei Tage gegenhalten, aber gewinnen können wir nach jetziger Stationierung nicht." Mir zog sich der Magen zusammen. "Entschuldigt mich!", murmelte ich schnell und verließ das Zelt. Ich ging in mein Zelt und setzte mich an den Schreibtisch und begann einen Brief an James zuschreiben.


An James A. J. Koronam Kronprinz von Palona, 1. General und General von Armee 6

Mylord, die Situation an den Toteswiesen ist ernster als wir ursprünglich dachten. Die Späher aus dem Wald berichten, dass Arnota seine Armeen aufrüstet. In einem Ausmaß, dass wir nicht lange standhalten könnten, falls sie angreifen sollten. Ich bitte um Anweisung und Hilfe.

Alexandra A. Visor, General von Armee 3


Ein paar Minuten später war dieser Brief bereits unterwegs zu Armee 6, wenn alles schnell verlief, würde ich morgen Mittag bereits eine Antwort haben. Ich zog meine Reisekleidung aus und ging schlafen, mir war durchaus bewusst, dass ich nicht lange schlafen konnte, aber jede Minute war jetzt wertvoll.

"General! Ihre Antwort aus Armee 6 ist da!", ein Soldat kam angerannt, das Mädchen das neben mir stand nahm mir meinen Bogen aus der Hand, mit dem ich grad trainiert hatte. "Gib her", ich riss der Wache den Brief aus der Hand, "Du kannst gehen, sag Mina und den anderen Oberst, ich will sie im Strategiezelt sprechen, in 10 Minunten." Der Junge salutierte, drehte sich um und verschwand.

An Alexandra A. Visor, General von Armee 3

General, die Lage ist offenbar ernster als ich dachte. Ich werde noch heute zu dir kommen. Die anderen Generale werden ebenfalls verständigt. Bis zu meiner Ankunft, solltest du die Wachen verdoppeln, bleibt aber unauffällig, noch ist nichts passiert.

James A. J. Koronam Kronprinz von Palona, 1. General und General von Armee 6


So schnell ich konnte lief ich ins Strategiezelt. Mina und die Oberst waren schon dort. "James hat geantwortet, er wird noch heute kommen. Bis dahin sollen wir die Grenzsoldaten verdoppeln. Mina du kümmerst dich darum, aber bleibt unauffällig, wir müssen nicht mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen als nötig. Oberst Johnson, sie sorgen dafür, dass die Späher im Wald ebenfalls Unterstützung bekommen. Aber bleibt unauffällig! Sie beide", ich zeigte auf zwei andere Oberst, "Helfen ihr dabei!" Bis auf einen verließen alle das Zelt. "General, was kann ich tun?", der letzte stand steif neben mir, er war vielleicht zwei Jahre älter als ich. Ich stütze mich auf den Tisch, "Oberst, wie viele Soldaten, sind zur Zeit hier im Lager und wie viele davon sind wach?" "Von den etwa 16.000 Soldaten sollten ca. 5000 wach sein." "Okay, sorg dafür, das alle ihre Rüstungen bereit halten. Alle die wach sind sollen trainieren und zwar mit richtigen Waffen." "Mylady, es ist gefährlich mit echten Schwertern zu trainieren, das Verletzungsrisiko ist sehr hoch." "Jaja ich weiß, aber ihr solltet alle das Schwert so gut kennen, dass ich euch nicht verletzt. Trainingsschwerter sind leichter als richtige, ihr braucht Übung mit richtigem Gewicht!" Er salutierte, "Natürlich." Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen, die um den Tisch herum standen. Doch lange konnte ich nicht sitzen, ich sah mir noch mal die Karte auf dem Tisch an. Meine Ausbildung diente allein dazu, dieses Land zu beschützen, doch bisher war alles nur theoretisch gewesen. Das Training war gut gewesen und ich hatte mir meinen Rang verdient, doch ich hatte nie in einer Schlacht gekämpft und noch nie hatte ich jemanden umgebracht. Doch das wird wohl nicht mehr lange so bleiben...

Zur Ehre des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt