11. Kapitel (Eloise)

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Ich sollte mit James fahren und Lukas nicht?! Das konnte nur heißen, dass mit mir reden wollte. Ich ging zu den Kutschen zusammen mit Henry, er hielt mir seine Hand hin um mir beim einsteigen zu helfen, normalerweise hätte ich über so einen Kitsch gelacht, doch jetzt war ich wirklich dankbar. Mir war immer noch schlecht und schwindelig, doch ich hatte es geschafft, dass niemand es bemerkt hatte. Wie es sich gehörte stieg James nach mir ein und erst als letztes Henry. Er setzte sich neben mich, James stand als hochrangigster Soldat die Bank alleine zu. Wir wendeten und fuhren dann als erste Kutsche los, James sah erleichtert aus. Als wir die Stadt verließen wurde auch ich ruhiger. Aber James hatte immer noch nichts gesagt, deshalb beschloss ich anzufangen, "James, ich...", er hob die Hand um mich abzuwürgen, "Was hast du dir dabei gedacht Eloise?", er war wütend, "Wie konntest einfach herkommen, es hätte ganz anders ausgehen können!" Ich wollte etwas entgegnen doch er war schneller, "Und du!", Henry neben mir wirkte unruhig, "Wie konntest du einfach herkommen, weißt du was passiert wäre, wenn sie dich da behalten hätten. Wir wären in Verruf gekommen, dass wir einen Arnotanen Armee 1 haben anführen lassen." Henry neben mir spannte sich an, niemand hatte ihn jemals so genannt. "Und noch schlimmer wir hätten einen unserer besten Leute verloren." Henry sah ihn erstaunt an. Nun kam ich endlich zu Wort, "James, ich werde mich nicht dafür entschuldigen. Es war die richtige Entscheidung her zu fahren! Ohne uns wären die Menschen dort verbrannt!", James wurde lauter, "Du und Lukas sind dabei fast drauf gegangen! Du kannst mir nicht sagen, dass es dir wieder gut geht! Du warst fast eine halbe Stunde bewusstlos, Eloise!", ich schüttelte den Kopf, "Ich war nicht bewusstlos, ich hab mich noch gewundert warum das Haus uns nicht erschlagen hat.", James sah mich verständnislos an. "Erinnerst du dich nicht?! Ihr wart kurz vorm Ausgang, die Soldaten haben mich festgehalten. Du bist gestolpert und gefallen, Lukas wollte dich hinter sich herziehen, doch er hat es nicht geschafft bis zum Ausgang! Das Haus stürzte über euch zusammen.", seine Stimme wurde wieder ruhiger, jetzt wirkte er fast traurig, "Wie durch ein Wunder wurdet ihr nicht von dem herabfallenden Gebälk nicht getroffen. Zwei arnotanischen Soldaten haben euch dann raus gezogen. Lukas war nur wenige Minuten bewusstlos, aber du warst gefühlte Stunden nicht bei Bewusstsein." Ich sah zu Henry er nickte. Ich musste also wirklich einiges mehr abbekommen haben als ich dachte. "Ich... ich erinnere mich nicht. Aber du hast recht, mir geht es wirklich nicht gut. Mir ist schwindelig und unglaublich schlecht." James nickte, er wirkte betrügt. Aber er hatte gehört was er hören wollte, er wandte sich wieder Henry zu, "Was genau ist eigentlich bei euch passiert?" Henry begann zu erzählen, davon wie er nachts überfallen worden war. Das Philipp sich für ihn ausgegeben hatte und dass ich ihn schließlich gefunden hatte und Philipp festnehmen ließ. Nur die Sache mit dem Kuss ließ er aus. James nickte nachdem er die ganze Geschichte gehört hatte, er dachte über die Sache nach. "Wie genau ist er den in das Lager gekommen? Gab es keine Eingangskontrollen?" Henry zuckte mit den Schulter, "Eigentlich schon. Aber er ist nicht dumm, wenn er eine Uniform geklaut hat kann er einfach durchs Tor gelaufen sein. Es fällt ja nicht weiter auf." James gab sich damit zufrieden, es war auch die einzige Erklärung, die ich hatte. Ich begann zu husten und konnte nicht mehr damit aufhören, meine Lunge weigerte sich normal zu atmen. James begann einige Taschen und Vorratsbehälter zu durchsuchen, nach ein paar Minuten hatte er einen Trinkbeutel gefunden, er hielt ihn mir hin und ich trank etwas, mit jedem Schluck ging es mir besser. "Wenn wir da sind gehst du sofort ins Sanitätszelt und Henry du auch. Ich bin mir sicher, dass die Sanitäter dich noch nicht für gesund erklärt haben, richtig?!" Henry nickte verlegen, "Sie haben gesagt ich sei reisefähig." "Na, wenigstens etwas."

"Glaubst du Christoph?", fragte ich James nach einigen Minuten des Schweigens. James zögerte mit seiner Antwort, schließlich meinte er vorsichtig, "Ich glaube sie haben wirklich ein Problem mit Rebellen, welches vielleicht auch uns bald betrifft. Aber ich bin mir nicht sicher, dass es sich wirklich um ein Rebellenlager handelt, das wäre sehr dicht an der Grenze, wenn es wirklich Menschen sind die etwas gegen den Krieg einzuwenden haben müsste ihnen doch klar sein, dass sie ihn so nur provozieren. Allerdings und da höre ich jetzt nur auf mein Bauchgefühl, denke ich, dass Christoph und Amanda genauso wenig an einem Krieg interessiert sind wie wir." Damit beendete er seinen Gedanken, ich konnte mich dem anschließen. Henry rutschte unruhig hin und her, "Mylord, was gedenkt ihr nun zu tun, wo ihr wisst, das ich mit der arnotanischen Königsfamilie verwandt bin." "Zunächst einmal, heißt es General. In dieser Funktion bin ich gerade hier und als Prinz müsste ich darüber anders entscheiden. Als General, kann ich dir sagen, dass sich mein Vertrauen in dich nicht verändert hat. Ich suche persönlich alle Major und Oberst raus, du warst immer gut und das wird sich auch nicht ändern. Außerdem denke ich, dass dein Interesse dieser Familie anzugehören nicht mehr wirklich existiert nach dem was Philipp dir angetan hat." Henry stimmte dem erleichtert zu. Doch James wahr noch nicht fertig, "Dennoch gebe ich dir hier mit den Befehl niemandem davon zu erzählen. Als Prinz muss ich nämlich es stark verurteilen und sollte mein Vater davon auch nur einen Hauch Wind bekommen, dann kannst du froh sein wenn du nur ins Exil geschickt wirst." "Danke, General!" Wir fuhren durch ein Waldgebiet, doch ich bekam davon nicht viel mit, ich war wieder kurz davor ohnmächtig zu werden und versuchte krampfhaft wach zu bleiben. Als wir plötzlich anhielten war ich wieder hellwach, wir stiegen aus der Kutsche und zogen unsere Schwerter, vor uns lag ein Baum auf der Straße, er war gefällt worden und das war erst wenige Stunden her. Ich sah wie die zweite Kutsche hinter uns hielt und Mags und Lukas ebenfalls mit gezogenen Schwertern ausstiegen. Hier stimmte etwas nicht und ich hatte das ungute Gefühl, dass wir auch bald wissen würden was.

Zur Ehre des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt