*Vorwarnung, Gewalt und Selbstmordgedanken
Ich hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren, vielleicht saß ich seit Stunden, vielleicht aber auch seit Tagen oder seit Monaten in diesem Raum. Es gab keine Fenster, weswegen ich nur in den Momenten, in denen Michael den Raum betrat und ich das Tageslicht erspähen konnte, die Tageszeit schätzen konnte. Meine biologische Uhr war einfach nur noch verwirrt, denn den ganzen Tag und die ganze Nacht leuchtete die Lampe. Ich war müde, denn ich hatte, seitdem ich in diesem Raum aufgewacht war kaum geschlafen. Ich wünschte mir zwar einfach die Augen zu schließen und einzuschlafen, doch sobald ich es tat erschienen schreckliche Bilder vor meinen Augen, meistens Vanessa, der irgendwas zustieß, während ich ihr nicht helfen konnte. Meine Augen brannte, völlig ausgetrocknet von all den Tränen die ich vor lauter physischen und psychischen Schmerz vergossen hatte. Ich hatte das Gefühl die Zeit raste, gleichzeitig stand sie still und ich starrte einzig und alleine auf eine graue Wand, völlig unfähig mich zu bewegen. Hin und wieder kam Michael, brachte mir eine neue Flasche Wasser und etwas zu Essen, dass ich allerdings nie wirklich anrührte. Manchmal stellte er es nur ab und ging, worüber ich sehr erleichtert war. Andere Male tat er mir schreckliche Dinge an. Er schrie mich an, ließ all seine Wut an mir mit seinen Fäusten raus, so dass ich überall blaue Flecken und blutige Wunden hatte, doch all das war nicht das Schreckliche, nicht das wovor ich mich so fürchtete. All seine Worte versuchte ich auszublenden, die Schmerzen über mich ergehen zu lassen, aber sobald er mich berührte, mich auszog, wurde ich verletzlich, lag vor ihm wie ein offenes Buch, während er mich benutzte, ausnutzte. Diese Handlungen hatte ich immer mit Liebe und Zuneigung verbunden, doch er zeigte mir genau das Gegenteil, Hass. Nachdem er mich zurückließ und ich wieder alleine war, war ich völlig regungslos, konnte mich nicht bewegen, wünschte mir nur das Ende von all dem, doch das Ende kam nicht.
Die Zeit verstrich und ich wusste nicht mehr weiter, wollte raus, wollte weg, wollte einfach nur ein Ende. Ich hatte vorgehabt durchzuhalten, zumindest für Vanessa. Ich hatte vorgehabt zu entkommen, sie zu beschützen, doch jegliche Hoffnung war erloschen, jeglicher Mut verschwunden. Ich wollte einfach, dass alles vorbei war, ich wollte das Gesicht des Ex Mannes meiner Freundin nicht mehr sehen, wollte diese grauen Wände nicht mehr betrachten müssen, wollte meinen schmerzenden Körper nicht mehe spüren, wollte die grauenhaft Gedanken nicht mehr haben und vor allem wollte ich den Schmerz in meinem Herzen nicht länger ertragen.
Ich fing an ungefähr die Zeitabstände zu zählen in denen Michael kam, um zu wissen, wann ich ungehindert an meinem Plan arbeiten konnte und als er mal wieder sich auf den Weg machte zu gehen, rappelte ich mich voller Schmerzen vor allem in meinem Unterleib auf und suchte nach irgendwas, was mir helfen könnte. Verzweifelt suchte ich, voller Angst, dass Michael wiederkommen würde und fand nichts. Schlussendlich endete ich im Bad und schaute mein verschmutztes, blutiges und verheultes Gesicht im Spiegel an. Da kam mir eine Idee...der Spiegel. Ich erhob meine Hand, ballte sie zu einer Faust und schlug mit voller Kraft gegen den Spiegel. Dieser zersprang in einzelne Scherben, die sich auf dem gesamten Badezimmerboden verbreiteten. Von meiner Faust lief Blut, auch meine Füße bluteten, denn ich war barfuß in einem Meer aus Scherben, doch ich spürrte keinen Schmerz, nur Hoffnung, Hoffnung auf ein Ende. Ich suchte mir eine große, scharfe Scherbe herraus, stellte mich vor den Spiegel, besser gesagt, vor das, was davon noch übrig war und legte das spitze Glas an meinen Hals. Ich spürrte wie das Blut durch meinen erschöpften Körper gepumpt wurde, wie mein Adrenalinspiegel stieg. Ich war im Begriff zu schneiden, schaute mir selbst vergewissernd in die Augen, da ertönte irgendwo in weiter Ferne eine vertraute Stimme, ich hörte die Tür des Raumes und spürrte wie sich zwei Arme um mich legten und mich festhielten, sodass mir die Scherbe aus der Hand viel und auf den Boden klirrend aufprallte.
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Madnessa
FanfictionMadelaine Petsch und Vanessa Morgan lernen sich beim Casting für die Serie Riverdale kennen und werden beste Freundinnen. Als sie dann, in der Serie anfangen ein Paar zu spielen, kommt auch im echten Leben, der Gedanke auf, was wäre wenn? Eigentlich...