Kapitel 24 ~Wieso?~

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"Mads! Was ist los? Gehts dir nicht gut? Antworte doch? Kann ich was tun? Nein, Michael lass mich, sie brauch mich jetzt, bitte!" hörte ich in der Ferne eine dumpfe Stimme, während ich langsam wieder zu mir kam. Ich öffnete meine Augen, schloss sie direkt wieder, da das Licht blendete, aber das Mädchen, dessen Stimme ich vernommen hatte, hatte dies mitbekommen: "Oh mein Gott. Du bist aufgewacht, danke. Gehts dir gut? Ich geh dir ein Wasser holen." Doch bevor sie gehen konnte griff ich ihre Hand und hielt sie fest. Ich öffnete die Augen und schaute dem Mädchen, meiner besten Freundin, meiner Geliebten, Vanessa in ihre vor Tränen glänzenden Augen. "Mir gehts gut." krächzte ich. "Siehst du, ihr geht es gut. Komm doch wieder mit raus, die Gäste warten auf die Braut, auf dich." merkte Michael an, der hinter Vanessa stand, die vor einem kleinen Sofa saß, auf dem ich lag. Ich hatte auch keine Ahnung wo wir waren, denn eben waren wir noch im Wald gewesen und hatten gefeiert und jetzt waren wir in einem kleinen, kahleb Zimmer mit weißen Wänden, dem kleinen grauen Sofa, auf dem ich lag und einem Set aus Klappstühlen und Tisch. Ich erinnerte mich an eine kleine Hütte, die mir vorhin im Wald aufgefallen war, vor der Getränkeausgaben platziert gewesen waren und vermutete, dass wir uns in dieser befanden.
Vanessa schaute flehend zu Michael auf und bat: "Bitte, lass mich nur kurz sicher gehen, dass es ihr gut geht, dann komm ich raus. Bitte geh solange zu den Gästen." Michael schien etwas sagen zu wollen, doch sie unterbrach ihn: "Bitte Michael, ich weiß ich hab es dir versprochen, aber sie braucht mich. Ich werd gleich kommen." Michael ging dann doch, schaute Vanessa aber auf dem Weg nach draußen mit einem drohenden Blick an, so dass selbst ich Angst bekam.
"Mads, geht es dir wirklich gut? Kann ich was tun?" wandte Vanessa sich wieder besorgt an mich. "Nein" sagte ich sturr "dafür ist es zuspät." Ich bereute direkt im nächsten Augenblick das gesagt zu haben, denn ich sah in ihren Augen, wie sehr sie das verletzt hatte. "Es tut mir leid" versuchte ich mich zu entschuldigen "ich wollte sich nicht verletzen, schon gar nicht an deinem Hochzeitstag." Vanessa schaute mich eine Weile schweigend an, holte dann tief Luft und fing an zu erzählen: "Ich weiß wie du dich fühlst, mir geht es doch genauso. Meinst du, ich wollte dich seit Monaten meiden und keine Zeit mehr mit dir verbringen? Du weißt, wie wichtig du mir bist. Ich lie... ich, du bedeutest mir sehr viel. Glaub mir, aber ich kann nicht. Ich muss..." Ich hielt es nicht mehr aus und schrie sie an: "Was musst du? Mich seit Monaten quälen? Vanessa, ich liebe dich und ich dachte, du würdest das auch tun. Ja du hast richtig gehört. Ich liebe dich. Ich hätte dir das gerne in einem schöneren Moment gesagt und nicht auf deiner Hochzeit mit Michael, aber ich wollte, dass du es weißt. Du hast mich sehr verletzt und ich würde echt gerne wissen womit ich das verdient hab. Was hab ich dir getan? Hättest du mir nicht einfach sagen können, dass dir unsere gemeinsamen Momente nichts bedeutet haben? Das hätte weh getan, aber wenigsten würde ich nicht seit Monaten im Dunkeln tappen!" Ich musste eine Pause machen, um Luft zu holen und merkte wie sich langsam Tränen in meinem Augen ansammelten. Ich sah, dass auch Vanessa angefangen hatte zu weinen, denn ihre Augen waren rot angeschwollen und ich Make-up verlaufen. Sie schluchzte: "Mads, glaub mir es tut mir Leid. Ich, ich liebe dich auch, aber ich kann es nicht." Sie hatte es gesagt, sie hatte gesagt, dass sie mich liebt. Die Worte die ich seit langem hören wollte, hatten ihren Mund verlassen. Ich verstand nichts mehr znd blickte sie fragend an. "Du, du liebst mich? Aber, was, ähm, wieso kannst su nicht? Was kannst du nicht." "Dich lieben Mads!" "Aber ich dachte du tust es, dann kannst du es doch auch!" "Nrin Mads, du verstehst es nicht."schluchzte sie. "Was versteh ich nicht? Erklär es mir!" fragte ich langsam etwas ungeduldig. "Ich kann dich nicht lieben, weil ich Michael liebe." Dieser Satz war ein Stoß in mein Herz und ih spürrte wie heiße Tränen meine Wangen herunterkullerten. Ich wusste nicht, ob ich heulen oder schreien sollte. Wie konnte sie nur diesen Bastard noch lieben, er sah sie doch schon längst nicht mehr mit liebevollen Augen an, nahm sie in den Arm oder beschützte sie. Im Gegenteil, man sollte Vanessa vor ihm beschützen. Ich versuchte einzuatmen und mich zu beruhigen. Vanessa wartete auf eine Reaktion, doch alles was ich rausbekam, war ein "Wieso?", doch Vanessas Antwort war eine einfach Geste, keinerlei Worte, nur eine Geste.

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