Auf dem Weg zurück zum Wagen schwiegen wir uns an. Weder Vanessa, noch ich wussten was wir sagen sollte. Wir sollten ein Paar spielen. Die Idee, dass wir unserer Community die Vielfalt von Liebe zeigen wollten unterstützte ich vollkommen und ich hatte auch nichts dagegen, dass Cheryl dies übernehmen sollte, aber nachdem was zwischen Vanessa und mir vorgefallen war. Ich wusste bis heute nicht was wir waren. Klar, sie war meine beste Freundin, aber seine beste Freundin küsste man nicht so leidenschaftlich. Wer weiß was noch außer küssen passiert wäre, wenn Travis damals nicht aufgetaucht wäre.
Im Wagen angekommen setzte ich mich aufs Sofa, da ich immer noch sehr geschafft war, nachdem was die letzten Wochen passiert war und schaute Vanessa zu wie sie die Reste unseres Frühstücks verräumte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und musste sie ansprechen:"Du Vanessa,... wegen dem was Roberto gesagt hat..." Sie schaute auf und setzte sich zu mir auf das Sofa. "Alles ok? Hätte ich nein sagen sollen? Tschuldigung, dass ich dir die Entscheidung weggenommen habe." "Nein, schon ok Vanessa. Ich find die Idee ja auch gut und glaube es ist auch für die Serie gut, aber wollen wir nicht darüber reden?" "Worüber willst du reden?" "Naja, also wir sollen ja ein Paar spielen und naja nachdem was zwischen uns war...ich weiß nicht. Ich weiß immer noch nicht, was ich damit machen soll. Ich meine wir sind schon Freunde, oder?" "Hey Mads, du brauchst dir doch nicht so einen Kopf zu machen. Ordne es ein wo du willst oder tu es nicht. Wenn es dich so belastet können wir auch so tun als wäre es nie geschehen." "Nein so meinte ich das nicht. Ich bereue es nicht, ehrlich gesagt mochte ich es irgendwie." Während ich das verschämt sagte, bemerkte ich wie Vanessas Augen aufblizten und ihre Lippen ein Lächeln formten und sie mir leise antwortete:"Ich mochte es auch. Ich will dir keinen Druck machen, ich weiß du hast gerade andere Probleme, also will ich dir nicht noch mehr geben. Glaub mir, wir können unsere Rollen spielen und einfach Freunde bleiben. Das ist ja nur Schauspiel." Ich nickte beruhigt und merkte wie mir langsam die Augen zufielen, da ich immer noch sehr müde war. Vanessa fiel das auch auf und sie legte mich sanft hin und deckte mich liebevoll zu. Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und blieb neben mir sitzen bis ich eingeschlafen war.
Später weckte sie mich, damit ich mich für meine heutigen Szenen fertig machen konnte und brachte mich kurz darauf zum Set, wo wir uns vorerst verabschiedeten, da wir an unterschiedlichen Orten drehen mussten. Es wurde ein relativ stressiger Nachmittag, den obwohl ich Vormittags freigehabt hatte, war mein Nachmittag um so voller und als wir endlich fertig waren, betrat ich unendlich müde und erschöpft meinen Wagen. Ich machte mich etwas frisch und entdeckte auf dem Küchentisch einen Zettel auf dem geschrieben stand: "Hey Mads, tut mir leid, aber ich musste gehen, weil Michael meinte er habe eine Überraschung für mich. Schreib mir wenn was ist oder komm zu mir. Michael und ich sind zuhause. Ich hoffe es geht dir gut. Wir sehen uns morgen. Liebe, Vanessa" Der Zettel riss mich irgendwie zurück aus der Filmwelt in die Realität. Es war Abend und ich musste Heim. Heim, wo Travis auf mich wartete, der keine Ahnung hatte, dass ich von seiner Küsserei wusste und ich auch nicht wusste, wie ich es ansprechen sollte. Ich wollte wirklich nicht heim, aber ich musste. Es war höchste Zeit, das Travis und ich klärten was los war. Wir mussten endlich klar Text reden. Ich packte also meine Sachen ein und begab mich zum Auto. Die ganze Fahrt über spielte ich in meinem Kopf all mögliche Gespräche durch und als ich ankam wusste ich immer noch nicht was ich sagen würde.
Ich schloss die Haustür auf, hängte meine Jacke in die Gardarobe und machte mich auf den Weg in Richtung Wohnzimmer, da ich die Stimmen des Fernsehers vernahm und annahm, dass Travis wohl fernsah. Ich lag richtig, Travis lag auf dem Sofa und schaute einen Film. Ich setzte mich leise auf die andere Seite des Sofas und räusperte mich, wodurch er kurz aufschaute und mir ein grummelndes "Hey" zuwarf. Ich holte tief Luft und legte los:"Travis, ich glaub wir müssen reden." Er rappelte sich auf, nickte und schaute mich erwartungsvoll an. "Alsoo, ich weiß, dass die letzen Wochen nicht ganz einfach waren, aber ich glaube wir beide waren nicht ganz ehrlich zueinander und das hat einige Problem erzeugt. Also wollte ich mich entschuldigen und dich bitten mir jetzt zuzuhören, da ich dir jetzt alles erzählen werde und ich hoffe, dass du danach auch ehrlich zu mir bist. Ich weiß nicht was danach mit uns sein wird, aber ich bin es dir schuldig." Travis schaute mich etwas verwirrt, aber abwartend an und ich atmete nochmal tief an und fing ihm an alles zu erzählen. Ich begann mit dem Casting für Riverdale und meiner ersten Begegnung mit Vanessa, ich erzählte ihm von der gemeinsamen Zeit mit ihr und schließlich auch von unserem ersten Kuss. Ich machte eine kurze Pause, bevor ich von der Nacht erzählte, in der Travis verschwunden war. Er hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu und als ich fertig war und mir einige Tränen aus den Augen liefen, nahm er mich in den Arm. Er nahm mich in den Arm?! Warte, was? Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Während ich völlig überfordert war und er mich tröstete, flüsterte er:"Ist schon gut, du brauchst nicht weinen. Ich werde dir jetzt meine Sicht erzählen." Er fing an und erzählte mir, dass er schon seit einiger Zeit das Gefühl hatte, ich würde ihm was verheimlichen. Er hätte anfangs nicht gewusst was gewesen sei und hatte versucht mehr Zeit mit mir zu verbringen, da er Angst hatte, ich würde mich alleingelassen fühlen, aber als es nur schlimmer war, hätte er mit Freunden geredet und die hätten ihn auf die Idee gebracht, ich würde ihm vielleicht fremdgehen. Er hatte also versucht herrauszufinden mit wem ich mich treffen würde, doch hätte niemanden gefunden. Wir beide waren immer weiter auseinander gedrifftet und er wusste nicht mehr, was er tun sollte und dann an dem einen Abend sei er ausgerastet und abgehauen, der Grund dafür war weniger ich als seine Eltern, die ihm Probleme gemacht hatten, was aber wieder ein anderes Thema gewesen wäre. Abends, als er wieder heimgekommen war, ist ihm dann das Brett von den Augen gefallen, als er mich und Vanessa im Park gesehen hat. Er habe realisiert, dass seine Freunde Recht gehabt hatte, nur ich ihm nicht mit einem anderen Typen, sondern mit einem Mädchen fremdgegangen war. Er war darauf hin sehr sauer und verwirrt gewesen. Doch inzwischen würde er es verstehen und er meinte, er habe sich informiert, dass manche Menschen erst später realisieren würden, auf welches Geschlecht sie stehen. Er wusste, dass es mit uns schon länger vorbei war und wollte deshalb unsere Beziehung nicht zerstören. Zum Schluss seiner Rede nahm er mich in den Arm und fragte:"Können wir Freunde bleiben, Mads?" Ich war völlig paralysiert und nickte nur. Er hatte von mir und Vanessa gewusst? Er war nicht sauer? Warte, dachte er wir wären zusammen? Und was war mit dem Kuss mit dem Mädchen? Er sah mir an, dass ich Fragen hatte und nickte mir zustimmend zu, dass ich diese doch stellen sollte. "Danke Travis, dass du so verständlich bist, aber ich glaube du hast was falsch verstanden, Vanessa und ich sind nur Freunde. Aber ich hab noch ne Frage. Eine Freundin hat much gestern angerufen und meinte du hättest ein Mädchen geküsst, stimmt das? Nicht das ich irgendwas zu verurteilen hätte, aber..." "Oh Mads, da hat dir wohl jemand was falsches erzählt. Ich habe gestern nur meine Cousine getroffen. Sie ist lesbisch und ich hatte einige Fragen. Vielleicht hat deine Freundin gesehen, wie ich sie auf die Wange geküsst habe zur Begrüßung..." "Ohh... tut mir leid.." "Kein Problem Mads, aber eine Sache verstehe ich immer noch nicht. Was seid Vanessa und du, wenn kein Paar?" "Ich weiß es selbst nicht Trav, wir sins beste Freundinnen und haben uns geküsst und ich weiß nicht wo ich das einordnen soll. Klar, ich mochte es, aber ich bin doch nicht lesbisch, oder? Das schlimmste ist aber, Roberto will, dass wir ein Paar spielen und ich weiß nicht, ob ich das kann." "Oh Mads, komm her" und er nahm mich in den Arm und streichelte mich "das wird schon. Ich bin mir sicher, du wirst herrausfinden, was ihr seid. Du weißt, ich bin für dich da, auch wenn nicht mehr als Boyfriend, aber immer noch als Freund." Ich kuschelte mich dankbar an ihn und hauchte ihm ein "Danke" zu. Ich war glücklich und erleichtert und das obwohl ich gerade eine Trennung hinter mir hatte. Doch es fühlte sich nicht so an. Ich hatte Travis nicht verloren, sondern eher wiedergewonnen, als Freund.(Hey, ich würd mich über und Kritik freuen. Wenn du es gut fandest, freue ich mich natürlich auch über ein Sternchen. Danke fürs Lesen. Und sry für das etwas kürzere Kapitel.)
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Madnessa
FanfictionMadelaine Petsch und Vanessa Morgan lernen sich beim Casting für die Serie Riverdale kennen und werden beste Freundinnen. Als sie dann, in der Serie anfangen ein Paar zu spielen, kommt auch im echten Leben, der Gedanke auf, was wäre wenn? Eigentlich...