Annabeth:
Erschöpft lehne ich mich gegen die Badezimmerwand. Das war jetzt schon das dritte Mal innerhalb von vier Tagen, dass ich mich übergeben muss. Und so ungern ich es auch zugebe, mein analytischer Verstand sagt mir, dass es nur zwei wahrscheinliche Ursachen für diese Symptome gibt. Möglichkeit Nummer eins: eine Magen-Darm-Grippe, die seltsamerweise Gelüste auf komische Essenskreationen hervorruft, verrückte Auswirkungen auf meinen Geruchssinn hat und zusätzlich meine Periode ausbleiben lässt. Und Möglichkeit Nummer zwei: Ich bin schwanger.Ich hoffe wirklich auf die erste Möglichkeit! Ich meine, irgendwann will ich schon Mutter werden, aber doch noch nicht jetzt. Mit Percy habe ich auch noch nie übers Kinderkriegen gesprochen und ich weiß überhaupt nicht, wie er zu dem Thema steht. Nichtsdestotrotz muss ich heute wohl einen Test machen. Danach kann ich immer noch darüber nachdenken, wie ich es Percy sagen soll.
Aber davor sollte ich erst einmal wieder an meine Arbeit gehen, ich kann ja schlecht den ganzen Tag hier auf dem Klo verbringen. Ich stelle mich hin, spüle mir den Mund aus und trete aus der Tür.
„Miss Chase, ist alles in Ordnung?“ Mühsam halte ich meine Mundwinkel davon ab, nach unten zu sacken. „Ja, alles gut.“ Mit Schrecken stelle ich fest, dass meine Augen anfangen zu brennen und Tränen in mir aufsteigen.
Seit wann bin ich denn so sentimental?! Das ist doch nicht mehr normal. Ich räuspere mich, drehe mich auf dem Absatz um und gehe schnurstracks in mein Büro. Aber konzentrieren kann ich mich nicht. Ständig kreisen meine Gedanken um Percy, die mögliche und sehr wahrscheinliche Schwangerschaft und Essen.
Also packe ich um kurz vor drei, knapp zwei Stunden vor dem regulären Ende meiner Arbeitszeit, meine Sachen zusammen und verlasse das Büro.
Anstelle meiner üblichen U-Bahnfahrt laufe ich heute zu Fuß. Zum einen, um den Kopf freizubekommen und zum andern, weil es in der U-Bahn in letzter Zeit noch mehr stinkt als sonst. Unterwegs komme ich an zwei Apotheken vorbei, aber ich kann mich bei keiner davon dazu überwinden, auch hineinzugehen. Zu groß ist die Angst vor den Konsequenzen.
Erst bei der dritten und letzten Apotheke auf meinem Weg bleibe ich schließlich stehen. Aber auch hier braucht es drei Anläufe, bis ich mich auch traue, hineinzugehen. Und auf direktem Weg wieder umzudrehen und das Weite zu suchen, denn… „Anni?“ Seufzend drehe ich mich um und stehe Will Solace gegenüber.
„Oh. Hi Will“ Ich versuche zu lächeln. Ob mir das gelingt ist eine andere Frage. Wie konnte ich nur so blöd sein und vergessen, dass Will hier neben seinem Medizinstudium aushilft?
Innerlich trete ich mir in den Hintern. Mit ganz viel Schwung. Ich hätte in zwei andere Apotheken gehen können, ohne einen Umweg machen zu müssen aber mein Hirn hat sich ja geweigert, diese auch zu betreten. „Was brauchst du? Geht es dir nicht gut?“ Der besorgte Unterton lässt mir schon wieder die Tränen in die Augen steigen. Nicht weinen Annabeth, nicht weinen! Blöde Schwangerschaft. Blöde Hormone.
„Alles in Ordnung?“ Als Will jetzt auch noch die Stirn runzelt und mir ein Glas Wasser anbietet brechen die Dämme endgültig und ich heule los.
„Oh Anni, was ist denn los?“ Er kommt hinter dem Tresen hervor und nimmt mich in den Arm. Ich schluchze einfach weiter.
Als ich mich endlich wieder beruhigt habe, versuche ich Will alles zu erklären. Zuerst wollte ich ihm ja auch nichts sagen, aber meinen Heulausbruch mit einer Magen-Darm-Grippe zu erklären stand ja wohl nicht zur Debatte. Also schniefe ich ein letztes Mal, bevor ich loslege:

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PERCABETH
Fanfictionder Titel sagt eigentlich schon alles :) einfach ein paar Percabeth Oneshots