PERCABETH

Museum

Annabeth:

„Wir sind schon wieder zu spät! Du weißt, wie ich so etwas hasse, jetzt beeil dich doch mal!" Seufzend schaue ich auf Uhr und tippe ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. In zehn Minuten sind wir bereits mit den anderen verabredet!

Hazel, die seit kurzem Aushilfsweise in einem Museum arbeitet, hat uns von der tollen mythologischen Ausstellung erzählt, die wir natürlich auf keinen Fall verpassen wollen. Percy schlurft jetzt endlich aus dem Schlafzimmer und bewegt sich in meine Richtung. „Ich komme ja schon," grummelt er. „Los jetzt!"

Drei Minuten später sitzen wir endlich im Auto. Ich lasse den Motor an und schalte auch gleich die Scheinwerfer ein, denn es gießt wie aus Eimern. Die Fahrt verbringen wir weitgehend schweigend, denn Percy ist schon wieder knapp davor, einzuschlafen.

Beim Museum angekommen, springen wir aus dem Auto und rennen auf den Eingang zu, um möglichst wenig nass zu werden. Im Eingangsbereich warten bereits Frank, Piper, Jason, Leo und Calypso. Rachel ist leider krank geworden und Thalia hat keine Zeit. Piper winkt uns schon mit Eintrittskarten zu. Ich eile zu ihr hin.
Percy stolpert mir gähnend hinterher. „Es tut und leid, Percy hat mal wieder ewig gebraucht!" „Tut mir leid. Aber zehn Uhr morgens ist zu früh für mich. Vor elf ist einfach nichts mit mir anzufangen," brummelt Percy.

Der Rest der Gruppe grinst. „Schon gut. Entschuldige dich lieber bei Annabeth, die hat wahrscheinlich mehrere Nervenzusammenbrüche erlitten, bevor ihr hier ankamt." Piper lächelt wissend. „Wo ist denn eigentlich Hazel?", frage ich Frank, als mir auffällt, dass unsere Museumsführerin nicht da ist.

Wenn man vom Teufel spricht. In dem Moment kommt Hazel um die Ecke. Ihr Gesicht sieht allerdings eher enttäuscht als erfreut aus. „Hallo Leute. Schlechte Nachrichten. Ich habe eine Gruppe Museumsbesucher dazwischen bekommen, die ich durch die Mythologieausstellung führen soll.

Das heißt, ihr müsst wohl oder übel alleine gehen." „Können wir nicht einfach mit der Gruppe mitgehen?", meldet sich Jason zu Wort. Hazel überlegt zuerst, dann nickt sie zögerlich. „Das müsste gehen. Also gut. Hier lang."

Wie eine große Entenfamilie folgen wir Hazel, einer hinter dem anderen, bis wir bei einer Gruppe von zehn Personen ankommen. Zwei ältere Ehepaare, um die fünfzig, aber es sind auch zwei junge Familien mit jeweils einem Kind dabei. Wir stellen uns brav neben den Rest der Gruppe, während Hazel nach vorne tritt. Ich lächele ihr aufmunternd zu, und sie räuspert sich.

„Herzlich Willkommen zu einer Führung durch die mythologische Ausstellung des historischen Museums. Mein Name ist Hazel und ich werde Sie heute durch die Ausstellung leiten. Wenn Sie Fragen haben, stellen Sie sie gerne jederzeit. Und jetzt folgen Sie mir bitte." Hazel dreht sich um und läuft voraus.

Wir dackeln wieder alle hinterher. „Oh wie ist das aufregend! Finden Sie nicht auch?" eine der älteren Frauen trippelt neben mir her und sieht mich aufgeregt an. Ich nicke ihr lächelnd zu. „Ich gehe ja so gerne ins Museum! Und die alten Griechen waren ja so ein interessantes Volk!", plappert Sie weiter. „Und besonders die Götter haben es mir angetan. Auch wenn ich Zeus nicht leiden kann. Bei so einem Ehemann ist es ja kein Wunder, dass Hera ein rachsüchtiges miesepetriges Biest geworden ist."

Erschrocken ziehe ich die Luft ein. Insgeheim gebe ich ihr zwar recht, aber laut aussprechen würde ich das nicht. „Zeus ist ein...schwieriger Charakter." Wie auf ein Kommando ertönt draußen ein Donnergrollen. „Wir sind wohl heute recht reizbar," murmele ich und verdrehe die Augen in Richtung Olymp. Darauf folgt gleich ein weiteres Donnergrollen.

Hazel stößt vorne eine Tür auf und geht hindurch. Wir alle hinterher und bleiben vor der ersten Statue von Herkules stehen. Eine sehr nackte Statue. Hazel stellt sich neben Herkules und räuspert sich. „Hier neben mir sehen Sie Herkules, ein griechischer Halbgott, der aber unsterblich ist. Er ist der Sohn des Zeus und der Alkmene.