PERCABETH

Schulball (2)

Vivian:

Annabeth bekam eine tolle Hochsteckfrisur und meine Haare lockten wir mit dem Lockenstab und ließen sie offen.
Als wir uns gerade die Fingernägel lackierten, klingelte auf einmal Annabeths Handy.
Weil sie ihre Hände gerade nicht benutzen konnte, nahm ich den Videoanruf an. „Hallo“ grüßte ich den Fremden, der seltsamerweise unter ‚Algenhirn‘ eingespeichert war.
„Hallo?“, tönte eine tiefe klangvolle Stimme aus dem Handy und ihr Besitzer sah mich fragend an. Er hatte schwarze, verstrubbelte Haare und stechend grüne Augen.
„Du siehst aber nicht aus wie mein Neunmalklug!“ Als sie das hörte, breitete sich ein verliebtes Lächeln auf Annabeths Gesicht aus.
„Blitzmerker!“, spottete ich und stutzte dann. „Neunmalklug?! Der Name passt zu Anni“, grinste ich. Dann sah ich in Annis Gesicht und der Ausdruck in ihrem Gesicht ließ mich sofort erraten, mit wem ich sprach. „Ohhh, du bist also Percy!“, sagte ich erfreut und betrachtete ihn genauer. Er sah wirklich gut aus! „Ja, der bin ich“, grinste Percy spitzbübisch. „Und du bist bestimmt Vivian. Ich hab schon viel von dir gehört.“
Dieses Grinsen machte ihn gleich noch viel attraktiver. Ich sah zu Annabeth hinüber, die in dem Moment hinter mich trat und über meine Schulter guckte. „Also du hast wirklich nicht gelogen, er ist definitiv heiß!“ Annabeth wurde rot. Und Percy grinste schon wieder. „Soso, ich bin also heiß!“
Annabeth wurde, wenn möglich, noch röter. Dann krallte sie sich das Handy. „Wir machen uns gerade für den Ball fertig, willst du denn gar nicht sehen, wie wir aussehen?“ Lenkte Annabeth schnell vom Thema ab. Dann drehte sie das Handy um, sodass Percy sie im Spiegel ansehen konnte.
Percys Kinnlade klappte nach unten. „Wow!“, sagte er, nachdem er sie ungefähr zehn Minuten lang angestarrt hatte. Er schluckte. Als er weitersprach klang seine Stimme ganz rau. „Wow, Anni. Du… Du siehst fantastisch aus!“ Annabeth seufzte schwer und sagte dann leise: „Ich wünschte, du wärst hier.“ „Das wünschte ich auch!“, sagte Percy ebenfalls leise. Dann breitete sich aber das altbekannte Grinsen wieder auf seinem Gesicht aus. „In dem Kleid erst recht!“ Anni kicherte und fragte dann: „Wo bist du eigentlich grade?“ „Im Auto. Ich hatte grade Schwimmtraining, aber ich wollte noch mit dir telefonieren bevor du zum Ball gehst.“ Annabeth lächelte. „Okay“, unterbrach ich die beiden. „Anni, wir müssen uns noch fertig machen. Ihr könnt nachher weiter flirten.“ Damit nahm ich ihr das Handy aus der Hand und mit den Worten „Tschüss Percy, war nett, dich kennenzulernen“ beendete ich das Gespräch. Wir begannen damit, uns zu schminken. Weil Annabeth so eine unglaublich tolle Haut hatte, trug sie nur ein bisschen Wimperntusche und Lipgloss auf. Ich hingegen schminkte mich ein wenig mehr, inklusive Lippenstift im zum Kleid passenden Rotton. Als wir soweit fertig waren, liefen wir nach unten und Annabeths Vater machte auf unseren Wunsch circa eine Million Fotos von uns. Dann fuhr er uns zur Schule und wünschte uns viel Spaß, bevor er uns absetzte. Anni war seit dem Telefonat mit Percy ein bisschen traurig, aber ich nahm mir fest vor, das im Laufe des Abends zu ändern.

Vor dem Schultor sahen wir schon Louis auf uns warten. Als er uns sah bekam er vor Staunen Glotzaugen. Ich hatte ehrlich ein klein wenig Angst, dass sie gleich aus seinen Augenhöhlen fallen würden. Aber dann war das Erstaunen auch auf unserer Seite groß, als hinter Louis eine weitere Person auftauchte. Ihr Gesicht war vom Schatten verdeckt, aber daran, dass sie einen blauen Anzug trug, erkannte ich, dass es ein Junge sein musste. Dann trat er ins Licht und jetzt war ich diejenige mit den Glotzaugen. Annabeth dagegen quietschte laut auf und rannte los. Neben Louis breitete Percy seine Arme aus und Annabeth flog hinein. Ich machte mich ein wenig langsamer auf den Weg. Als ich bei Louis ankam, breitete er ein wenig unbeholfen ebenfalls seine Arme aus. Also umarmte ich ihn ebenfalls. Neben uns sahen sich Percy und Annabeth gerade verliebt in die Augen. „Was machst du hier?“, flüsterte Annabeth. „Dich überraschen“, flüsterte Percy zurück. „Außerdem…“, er grinste, „kann ich dich in dem Kleid doch nicht alleine aus dem Haus gehen lassen!“ Annabeth lachte und hakte sich bei ihm unter. „Das sind übrigens Vivi und Louis“, stellte sie uns vor. Percy grinste wieder mal. „Hi, ich bin Percy“, und reichte uns die Hand. Dann hakte auch ich mich bei Louis unter und wir betraten das Schulgebäude. Durch die Schülermassen bewegten uns in Richtung Fotokulissen, wo ein Fotograf stand und eifrig Pärchen ablichtete. Wir stellten uns auch in die Schlange.