Louise:
„Hey, Louise, komm mal schnell her!“, brüllt meine Mitbewohnerin Penny aus ihrem Zimmer. Seufzend erhebe ich mich vom Sofa. „Was gibt’s?“, frage ich genervt, als ich in ihr Zimmer komme.Wie immer liegen hier haufenweise Klamotten und anderer Kram auf dem Boden herum. Penny steht auf dem Balkon, also bahne ich mir einen Weg durch das Chaos. „Wenn du keinen wirklich guten Grund hast, mich am Samstag vom Sofa aufzuscheuchen,“
„Doch, den habe ich!“, unterbricht Penny meine Schimpftirade aufgeregt. Im Ernst, Wenn Penny aufgeregt ist, hüpft sie herum wie ein Flummi mit einer Überdosis Koffein intus.
Weil ich ein klein wenig Angst habe, dass sie jeden Moment über das Balkongeländer stürzt, packe ich sie sicherheitshalber bei der Hand. Und da sehe ich auch schon den Grund für ihre Aufgeregtheit. Unten, direkt vor der Eingangstür des Wohnkomplexes, in dem auch wir wohnen, steht ein großer Umzugswagen.
Jetzt werde ich auch ein klitzekleines bisschen aufgeregt. Die Wohnung direkt gegenüber von unserer steht nämlich schon seit drei Jahren leer. Penny und ich machen uns schon ewig Hoffnungen, dass dort vielleicht potentielle neue beste Freunde einziehen, denn in den anderen Wohnungen im Haus wohnen nur schrullige alte Tanten, die zwar ganz nett sind, aber nun mal alt.
„Hast du schon gesehen, wer einzieht? Noch mehr alte Leute?“, frage ich Penny. „Nein…gesehen habe ich noch niemanden, aber wenn man sich mal die Möbel anschaut, können es eigentlich nur junge Menschen oder alte mit einem gewaltigen Sprung in der Schüssel sein.“
Gerade laden Möbelpacker ein blaues Sofa aus dem Auto. Trotz der grellen Farbe sieht es überraschend stilvoll aus. Da tritt ein junger Typ aus der Haustür. Ich kann von oben nur seine Haare sehen, und die sind schwarz. Auf einmal sieht er nach oben und direkt in unsere Gesichter. Und – heilige Scheiße, er ist heiß! Mir wird erst jetzt bewusst, dass Penny und ich ziemlich bekloppt aussehen müssen, wie wir hier immer noch im Schlafanzug über das Geländer gehängt dastehen.
Da tritt eine wunderschöne Blondine neben den heißen Typen. Sie reden kurz miteinander, dann zeigt der Typ in unsere Richtung und die Blondine sieht uns ebenfalls an. Dann winkt sie. Ein wenig peinlich berührt winken wir zurück, bevor wir einen schnellen Rückzug antreten und ins Haus fliehen.
Wir werfen uns auf Pennys Bett, sehen uns kurz an und brechen dann in Gelächter aus. „Hast du gesehen, wie erschrocken er geguckt hat?“, japse ich und breche in einen neuen Anfall von Gekicher aus. „Wir müssen aber auch ziemlich bekloppt ausgesehen haben. Vielleicht halten Sie uns ja jetzt für irre“, gackert Penny. „Da wären Sie aber auch nicht die ersten,“ werfe ich ein. Und ein neuer Lachanfall haut uns von den Socken.
Als wir uns wieder einigermaßen eingekriegt haben, beschließen wir, heute Abend bei den neuen Nachbarn vorbeizuschauen und uns vorzustellen. Also packen wir um kurz nach sechs, nachdem wir aus dem Fenster gestalkt hatten, dass der Umzugswagen weg ist, ein paar Kekse, die von der letzten Backaktion übriggeblieben sind, in ein kleines Tütchen und gehen über den Flur, um zu klingeln.
Der gutaussehende Typ von vorhin öffnet uns die Türe. Als er uns sieht, fängt er an zu grinsen. „Ah, die zwei Stalkerinnen von gegenüber!“ Sofort laufe ich tomatenrot an.
„Wir haben euch nicht gestalkt,“ beteuere ich. „Wir haben nur…äh…die schöne Aussicht bewundert.“
Innerlich schlage ich mich für diese schlechte Ausrede gerade selbst. Denn Schön ist die Aussicht aus unserem Fenster wahrlich nicht. Außer natürlich man empfindet ein hässlich – schmuddeliges Haus mit stinkenden Schornsteinen als schön.
Was vermutlich niemand auf dieser Welt tut. Das einzig schöne an der Aussicht sind er und seine Freundin/Schwester/Mitbewohnerin gewesen und bei diesem Gedanken laufe ich, wenn möglich, noch röter an.Der Typ grinst jetzt noch breiter. „Ich bin übrigens Percy.“ Penny sieht mich an, dann streckt sie dem Typen die Hand hin. „freut mich, Percy. Ich bin Penny. Und meine Mitbewohnerin hier heißt…“ „Louise.“, unterbreche ich sie.
Dann strecke auch ich dem Typen die Hand hin, vergesse aber die Keks-Tüte in meinen Händen, was dazu führt, dass sie in hohem Bogen an dem Typen vorbei in die Wohnung fliegt. Mein gerade wieder ansatzweise abgekühltes Gesicht läuft sofort wieder rot an.
„Na so was, wer wirft denn hier mit Keksen?“ Die Schönheit von heute Früh steht auf einmal neben Percy. Und sie hält die Tüte mit den Keksen hoch, die nach dem Aufprall eher Kekskrümel sind. Percy legt ihr einen Arm über die Schulter. „Das sind unsere Nachbarinnen, Penny“, erzeigt auf Penny, „Und Louise.“ Er zeigt auf mich.
Dann fügt er an uns gewandt hinzu: „Und das ist meine Freundin Annabeth.“ Die Schönheit, also Annabeth, scheint zu allem Überfluss auch noch nett zu sein, denn sie lächelt freundlich.
Auf einmal ertönt lautes Hundegebell hinter uns. Dann trippelt auch schon die Wurst auf vier Beinen an uns vorbei, sein Frauchen direkt hinterher.
„Hallo Mrs. Mayer!“, grüße ich sie. „Was für eine Feier?“, fragt sie verdutzt. „Wer sind Sie denn überhaupt, sind Sie hier eingezogen?“ Sie sieht mich neugierig an. Ich muss mir das Lachen verkneifen. Mrs. Mayer ist nämlich nicht nur halb-taub, sondern auch noch dement.
„Nein, Mrs. Mayer. Wir,“ ich deute auf Penny und mich, „wohnen doch schon seit vier Jahren hier. Diese beiden,“ jetzt deute ich auf Percy und Annabeth, „sind heute hier eingezogen.“
Sie verzieht das Gesicht. „Wer ist weggeflogen? Oder sagten Sie verlogen? Denn das sind diese beiden dort allemal, in der Wohnung dort wohnt doch Mrs. Fisher!“ Ich schüttele den Kopf. „Mrs. Fisher ist doch schon vor drei Jahren ausgezogen.“
Sie runzelt die Stirn, als würde sie angestrengt nachdenken. „Na wenn sie das sagen, muss es wohl stimmen. Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte, Schätzchen. Ich muss gehen und ein Bad nehmen.“
Mit diesen Worten tätschelt sie mir die Wange, dann zockelt sie ihrem Hund hinterher die Treppe nach oben. Penny und ich brechen in Gelächter aus und nach kurzem Zögern stimmen Percy und Annabeth mit ein.
„Wollt ihr vielleicht hereinkommen?“ Annabeth lächelt uns freundlich an. Gerade will ich freundlich ablehnen, wir wollen uns ja schließlich nicht aufdrängen, aber da ruft Penny schon begeistert, dass wir supergerne reinkommen würden. Ich sage zwar noch, dass wir uns wirklich nicht aufdrängen wollen und wenn sie noch etwas zu tun haben oder auspacken wollen, gehen wir sehr gerne auch wieder, aber mein Vorwand wird einfach weggewischt.
Jedenfalls sitzen wir jetzt hier im Wohnzimmer, in dem sich noch Kisten und Kartons türmen. Percy und Annabeth erzählen, wie sie sich in einem Sommercamp kennen und lieben gelernt haben und Penny und ich packen unsere Geschichten, sowie allerlei Insider Wissen über unsere Nachbarn aus.
Percy und Annabeth sind wirklich ein süßes Pärchen, sie halten Händchen und immer, wenn sich ihre Blicke treffen, lächeln sie glücklich. Wenn dabei so etwas herauskommt, hätte ich als Kind vielleicht auch in ein Sommercamp gehen sollen. Oder jetzt noch. Gibt es sowas? Ein Sommercamp für einsame Singles Mitte zwanzig? Vermutlich eher nicht…
Hey :)
Erst mal sorry dass so lange nichts kam, ich versuche, ab jetzt regelmäßig zu updaten!
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche! Habt ihr wieder Schule? Ich schon, und ich habe wirklich viel, viel Motivation und Weckerklingeln gebraucht, um heute Früh aufzustehen.Bis bald!
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PERCABETH
Fiksi Penggemarder Titel sagt eigentlich schon alles :) einfach ein paar Percabeth Oneshots