[•Wenn die WAHRHEIT dein TODESURTEIL ist ...•]
Clove wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine Wächterin zu sein. Sie will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, die Stadt vor Gefahren schützen, und so auch ihrer Familie ein besseres Leben bi...
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Verschwommen tauchte Maddox' Laden vor meinen Augen auf.
»Warte hier«, bellte er dem Mann, Johnson, zu und verschwand in der kleinen Hütte.
Er kam mit einer Decke zurück, die er auf der Veranda ausbreitete. Er sagte etwas zu Johnson, das ich nicht verstand. Ich spürte nur, wie ich vorsichtig auf den Boden gelegt wurde, der durch die Decke kaum bequemer war. Dieser folgte der Anweisung und ließ sich neben mir auf den Knien nieder.
»Entfern' den Ärmel!«, befahl Maddox dem Mann, der sich sogleich daran machte, den Stoff meiner Jacke zu zerreißen. Sinnloserweise versuchte ich zu protestieren, doch der Mann drückte meinen Arm weg, als ich ihn aufhalten wollte. Maddox verschwand noch einmal im Innern des Ladens.
Mit mehreren Flaschen, Verbänden und Dingen bestückt, die ich nicht genau erkennen konnte, kniete auch er sich schwerfällig neben meinen rechten Arm. Er musterte die Wunde eindringlich, dann griff er als erstes zu einer Wasserflasche. Mit den Zähnen entfernte er den Korken und sagte dann kurz angebunden: »Halt' sie fest, Johnson!«
Der Mann, der ihm gegenübersaß, packte meine Arme und Beine und fixierte sie so gut es ging am Boden. Kaum einen Augenblick später schüttete Maddox das Wasser über die Wunde.
Ich schrie auf und strampelte mit den Beinen, weil es so sehr brannte. Es fühlte sich an, als würde sich die harmlose Flüssigkeit durch meine Haut fressen und eine noch größere Wunde hinterlassen. Mein Fuß traf Maddox und ich hätte mich entschuldigt, doch ich konnte nicht sprechen. Ununterbrochen schrie ich, bis der andere Mann mir ein Tuch in den Mund stopfte, damit ich draufbeißen konnte.
Maddox griff sich unterdessen eine weitere Flasche und ein Leinenstück, welches er sonst immer zum Einwickeln des Fleisches nutzte. Er träufelte den klaren Inhalt darauf. »Das wird jetzt noch mehr wehtun, Clove!«, warnte er mich mit mitleidigem Blick. Ich nickte benommen und versuchte mich auf den Schmerz vorzubereiten, da drückte er das Leinenstück schon auf die Verletzung.
Es brannte höllisch und ich konnte mir das Schreien einfach nicht verkneifen, so sehr ich es auch wollte. Tränen traten mir in die Augen, liefen mir über die Schläfen und tropften auf die Decke unter mir.
»Erzählen Sie mir was«, brüllte ich durch das Tuch hindurch den Mann an.
»Was?«, fragte er und glotzte mich verständnislos an.
»Erzählen Sie etwas. Irgendwas!«, schrie ich noch lauter und dieses Mal schien er es verstanden zu haben.
Fieberhaft überlegte er und begann dann sinnlose Fakten über das Jagen herzubeten. Ich konzentrierte mich so gut es ging auf seine Worte, damit ich nicht die ganze Zeit an den Schmerz dachte. Zwischendrin hörte ich Maddox noch »Gleich geschafft« murmeln, bis der Griff um meinen unverletzten Arm und meine Beine erst lockerer wurde, dann ganz verschwand.
Einer der beiden Männer nahm mir das Tuch aus dem Mund, der dadurch unglaublich trocken geworden war und half mir in den Sitz.
»Alles gut?«, fragte Maddox und musterte mich aufmerksam aus wässrigen Augen. Ich nickte nur, mein Hals tat vom Schreien weh. Er atmete geschafft aus und ließ sich nach hinten sinken. Plötzlich sah er müde und alt aus.