[•Wenn die WAHRHEIT dein TODESURTEIL ist ...•]
Clove wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine Wächterin zu sein. Sie will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, die Stadt vor Gefahren schützen, und so auch ihrer Familie ein besseres Leben bi...
┎ ┅ ╍ ┒ »Erlangt ein Bewohner der Stadt Circle eine Anstellung in einer anderen Zone, steht ihm von Rechtswegen ein angemessener Wohnraum in ebendieser Zone zu. Die Familie erhält ebenfalls das Recht, mit dem rechtlichen In- haber umzuziehen. Bei Verlust der Stelle oder dem Fall, dass der Inhaber stirbt, verlieren die Hinterbliebenen jedoch das Recht auf den Wohnraum und haben diesen innerhalb der hiermit genannten Frist von 5 Tagen zu räumen. Aus dem Wohnraum darf nichts entwendet werden, bei Verstoß kommt es zur Zahlung eines Bußgeldes.«
– aus dem Gesetz von Circle zur Garantie des Friedens ┖ ╍ ┅ ┚
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Ich schlief überraschend lange, obwohl mein ganzer Körper vor Aufregung kribbelte und mich schließlich doch weckte. Ich öffnete die Augen und starrte an die Schrägwand aus Holz. Wenn alles gut ging, dann wäre das mein letzter Morgen auf dem Dachboden. Wie auf Knopfdruck breitete sich ein flaues Gefühl in meinem Magen aus. So nervös wie jetzt war ich schon lange nicht mehr. Ich atmete tief durch, kämpfte die Aufregung ein bisschen zurück und richtete mich auf.
Cori schnarchte leise neben mir. Er hatte darauf bestanden, mich mit zur Station zu bringen, doch bis wir losmussten, dauerte es noch. Deshalb stieg ich vorsichtig aus dem Bett und ging im Schlafanzug die Treppe ins Esszimmer hinunter.
Maddox lag über den Boden verbreitet neben dem Esstisch und hatte die Augen ebenfalls noch zu – von meiner Mum auch keine Spur.
Also schlich ich zur Hintertür, die sich mit leisem Quietschen öffnete, putzte mir die Zähne, wusch mir gründlich das Gesicht und schrubbte mir mit einem alten, rauen Handtuch nochmal über den ganzen Körper, damit ich wenigstens ein etwas geordnetes Bild vor den Prüfern abgab. Das eisige Regenwasser, welches wir in einer Tonne sammelten, vertrieb Müdigkeit und Nervosität. Ich keuchte wegen der beißenden Kälte, die meine Haut überzog und trocknete mich schnell mit einem frischen Handtuch ab.
Nachdem ich meinen Schlafanzug wieder übergeworfen hatte, ging ich zurück ins Haus und zog mich auf dem Dachboden um. Ich hatte mir meine besten Sachen für den heutigen Tag aufgehoben, die nach den frischen Blumen rochen, die meine Mum beim Waschen der Wäsche immer in den Trog legte. Der Frühlingsduft beflügelte mich, weshalb ich zurück zum Esszimmer lief und leise den Tisch deckte. Ich schnitt das übrig gebliebene Brot von gestern in dicke Scheiben, stellte Butter, Salz und den letzten Rest des Honigs, den wir uns im letzten Monat hatten leisten können, auf den Tisch, während das Wasser auf dem Herd zu kochen anfing. Ich nahm mir eine saubere Kanne, legte ein Stück Stoff darüber, verteilte getrocknete Kräuter aus dem kleinen Beet meines Bruders darauf und goss schließlich das heiße Wasser drüber. Dann schnürte ich die Enden des Stoffes mit einem Faden zusammen und hängte das Bündel in die Kanne, damit der Tee noch ein wenig ziehen konnte. Die Arbeit war eine willkommene Ablenkung und bis ich fertig war, waren Maddox und meine Mutter ebenfalls wach.