[•Wenn die WAHRHEIT dein TODESURTEIL ist ...•]
Clove wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine Wächterin zu sein. Sie will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, die Stadt vor Gefahren schützen, und so auch ihrer Familie ein besseres Leben bi...
┎ ┅ ╍ ┒ »Der Eignungstest für Wächter findet jährlich am 15. Tag des 7. Monats statt. Teilnehmen darf jeder, der das 16. Lebensjahr erreicht und das 20. Lebensjahr noch nicht beendet hat. Die 60 besten Teilnehmer werden je nach erreichter Punktzahl und Fähigkeiten als Wächter des Zonenschutzes, des Katastrophen- teams oder der Schutzeinheit von Circle zugeteilt. Alle Teilnehmer sind nach denselben Maßstäben zu bewerten. Die Annahme des Ausbildungsplatzes ist verbindlich, sofern nicht bei der Bekanntgabe der Verzicht darauf geäußert wird. Ein freiwilliger Rücktritt ist danach nicht mehr möglich. Dennoch kann es beim Verstoß gegen den geleisteten Wächterschwur oder die Vorsätze des Militärs zum Ausschluss aus dem Programm kommen.«
– aus den Richtlinien des Militärs ┖ ╍ ┅ ┚
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Ich schob ein kleines Stück die Holzplanke vor dem Fenster beiseite und blickte hinaus. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch es war bereits hell genug, um etwas sehen zu können.
Perfekt.
Leise schob ich den Fensterladen wieder zu, damit Cori nicht von dem Licht geweckt wurde. Er schlief tief und fest in meinem Bett, sein Kopf versank irgendwo zwischen den zwei Kissen.
Mit spitzen Fingern nahm ich meine Sachen von dem Holzschemel und versuchte so lautlos wie möglich in sie hineinzuschlüpfen. Ich zischte schmerzerfüllt, als ich meinen verletzten Arm drehen musste, um ihn durch den Ärmel meiner Jacke zu schieben, woraufhin Cori seinen Kopf hob und sich auf den Rücken drehte. Mit verwirrter Miene blinzelte er mich durch die Dunkelheit an.
»Wo gehst du hin?«, fragte er schläfrig.
Schnell legte ich einen Finger an den Mund, damit er leiser sprach. Die Wände der Hütte waren wirklich hellhörig. »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, wisperte ich und kniete mich neben ihn.
Cori nickte träge und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
»Ich muss trainieren gehen, sonst werde ich die Prüfung nicht schaffen«, erklärte ich. »Du darfst Mama aber nichts davon erzählen, okay?«
»Versprochen«, murmelte mein Bruder und drehte sich gleich wieder auf die Seite.
Es wäre nicht überraschend, wenn er sich später kaum noch an das Gespräch erinnern würde. Grinsend schnappte ich mir mein Tuch und verließ auf Zehenspitzen das Zimmer, denn selbst wenn Cori mich nicht verraten würde, könnte das kleinste Knarren alles zunichte machen.
Fünf Tage lang hatte ich weiterhin im Bett verbringen müssen, ganz zu meinem Missvergnügen. Meine Mutter hatte sich einfach nicht davon überzeugen lassen, dass es mir gut ging. Sie wollte nicht, dass ich mit dem Training weitermachte. Anscheinend hatte sie es sich wirklich zur Aufgabe gemacht, meine Teilnahme an der Prüfung zu verhindern. Ich glaubte ihr immer noch nicht so ganz, was die Sache mit der Regierung betraf, obwohl sie mir mehrmals versichert hatte, dass sie sich nur Sorgen um mich machte. Vielleicht wollte ich es auch einfach nicht wahrhaben, dass sie möglicherweise recht haben könnte.