[•Wenn die WAHRHEIT dein TODESURTEIL ist ...•]
Clove wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine Wächterin zu sein. Sie will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, die Stadt vor Gefahren schützen, und so auch ihrer Familie ein besseres Leben bi...
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Als wir uns zum letzten Mal für die Eignungsprüfung im großen Konferenzraum einfanden, lichteten sich die grauen Gedankenwolken und wir wurden beide wieder ein wenig aufgeweckter. Wie auch mich, schien Nik eine prickelnde Aufregung zu durchströmen, denn er lief mit beschwingtem Gang zu einer der vorderen Sitzreihen, ließ sich mit einem enthusiastischen »Hey!« zu einem Jungen nieder und trommelte dann mit seinen Fingern auf dem aufgeklappten Tisch herum. Obwohl mich das unstete Geräusch nervte, ließ ich ihn weitermachen. Ich war selbst nervös und wollte mich mit solch einer Geringfügigkeit einfach nicht rumschlagen.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Obwohl bereits fast alle anwesend waren, blieben heute viel mehr Plätze frei, denn gestern hatten die ersten ihre Sachen packen und das Militärgelände verlassen müssen. Nun waren es nur noch achtzig von uns, die um einen der Ausbildungsplätze kämpften.
Ich saß stocksteif mit angespannten Schultern da und starrte unentwegt nach vorn zum Rednerpult, welches bisher noch unbesetzt war.
Die Prüfer ließen nicht lange auf sich warten. Sie marschierten in einer Reihe und mit ernsten Mienen in den Saal und stellten sich, wie auch am ersten Tag schon, nach Einheiten geordnet und mit hinter dem Rücken gekreuzten Armen auf.
Der einheitslose Lieutenant trat wie immer als Erster vor und sagte einige begrüßende Worte, wechselte dann aber sofort zum eigentlichen Thema, was ich sehr begrüßte, denn viel länger würde ich nicht warten können. Ich musste wissen, ob ich mit meiner Familie in Zone Zwei glücklich werden und zusätzlich noch die Stadt beschützen konnte, oder ob ich mich auf ein Leben voller Fische und Wasser gefasst machen musste.
Einer nach dem anderen traten die Vertreter der Einheiten vor und riefen Namen auf, woraufhin sich einer nach dem anderen aus den Reihen der Teilnehmer löste und in seine zugehörige Gruppe trat. Ich sah in glückliche und betretene Gesichter. Letztere hatten sich wohl die Zuteilung zu einer anderen Einheit gewünscht und obwohl ich wusste, dass das hier kein Wunschkonzert war, konnte ich erahnen, wie sie sich fühlten. Ich hätte mit Sicherheit genauso empfunden. Doch immerhin hatten sie die Gewissheit, als Wächter zu arbeiten, während ich noch immer nicht wusste, was die Zukunft für mich bereithielt.
Zwei kleine Trauben von jeweils zwanzig Leuten hatten sich nun hinter den jeweiligen Prüfern versammelt, nun blieb nur noch die Auswahl der Rekruten der Schutzeinheit. Meine Muskeln waren noch gespannter, als zuvor und ich hatte das Gefühl, als könnten sie jeden Moment reißen.
Commander Dax trat vor, legte sein HUD auf das Pult und warf einen bedeutungsschweren Blick in die Runde.
»Es gibt dieses Jahr eine kleine Änderung. Normalerweise werden Sie für die nächsten vier Wochen ausgebildet und danach in fünf Untereinheiten eingeteilt. Für die meisten wird sich daran nichts ändern, doch für zwei von Ihnen bietet sich die Chance nach nur zwei Wochen Ausbildung bereits in meine Einheit aufgenommen zu werden.«