[•Wenn die WAHRHEIT dein TODESURTEIL ist ...•]
Clove wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine Wächterin zu sein. Sie will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, die Stadt vor Gefahren schützen, und so auch ihrer Familie ein besseres Leben bi...
┎ ┅ ╍ ┒ »Kämpfe zwischen Militärange- hörigen außerhalb des Trainings sind untersagt. Bei Missachtung der Vorschrift folgt eine Verwarnung. Der Rekrut oder Wächter wird nach drei Verwarnungen von seinem Eid befreit und aus dem Dienst entlassen.« – aus den Richtlinien des Militärs ┖ ╍ ┅ ┚
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Ein ohrenbetäubender Knall ließ mich aus meinem Schlaf hochschrecken und mir kurzerhand den Kopf an dem Lattenrost des Bettes über mir stoßen. Ich würde mich wohl nie daran gewöhnen, dass wir mit lautem Klopfen geweckt wurden, das durch die Metalltür nicht gerade einen angenehmen Klang erzeugte.
Fluchend rieb ich mir den Schädel und schwang meine Beine über die Bettkante. Das war nicht das erste Mal, dass mir das passierte. Für einen Moment zog ich meine Zehen an, sodass meine Füße Millimeter über dem Boden schwebten. Erst nach einem animalischen Gähnen konnte ich mich dazu überwinden, meine noch warmen Sohlen auf den kalten Beton zu setzen. Sofort überzog eine Gänsehaut meinen ganzen Körper und ich wünschte mir nichts sehnlicher als eine heiße Dusche. Doch die würde noch warten müssen. Ich zog meine Nase kraus, um deren eiskalte Spitze ein wenig aufzuwärmen. Vergeblich.
Zwar war ich kalte Nächte aus Zone Vier gewöhnt, doch hier hatte ich das Gefühl, dass sie absichtlich frostige Luft durch die Lüftungsanlage unseres Zimmers beförderten.
Eine ganze Woche lang hatte man uns nun bereits halb Fünf geweckt, denn der alltägliche Ausdauerlauf stand für uns als erstes auf dem Programm und die Ausbilder hielten es für eine ausgezeichnete Idee, ihn im Dunkeln stattfinden zu lassen. Sie waren der Überzeugung, es würde zusätzlich zur Verbesserung der Kondition auch unsere Sinne schärfen.
Also schälte ich mich aus meinen Schlafsachen und hüpfte eilig in die lange Trainingshose und das Hemd, um wenigstens etwas Körperwärme aufsparen zu können. Dann zog ich mir die dünne Jacke über, die warm genug war, um nicht zu fieren, aber dennoch den Körper beim Laufen akklimatisierte. Ich liebte dieses Ding abgöttisch!
Mit den zwei Mädchen, die das Schlaf-Abteil mit mir bezogen und mit denen ich bisher kaum ein Wort gewechselt hatte, verließ ich unseren Raum und machte mich auf den Weg nach draußen.
Auf dem Gang trafen wir die restlichen sechs weiblichen Rekruten sowie den Großteil der Jungen an. Keiner sagte ein Wort, wahrscheinlich waren sie genauso müde wie ich.
Unser Schlaflager befand sich in Komplex A-3 (der Zonenschutz in A-1, das Katastrophenteam in A-2), ebenso wie die Toiletten und Duschen, die in extra Blöcken errichtet worden waren – streng getrennt nach Mädchen und Jungen. Die Blöcke waren aus Beton gefertigte, kahle, rechteckige Gebäude, die nur eine Etage umfassten. Ihre Fläche war begrenzt und sollte nur zum Schlafen oder zur Hygiene dienen, was mich nicht sonderlich störte. Ich kannte den geringen Platz noch von Zuhause und wir befanden uns den Tag über sowieso auf dem Militärgelände. Zeit fürs Rumhocken hatten wir keine, denn unser Stundenplan war ziemlich eng getaktet.