Kapitel 11.2

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Wir schrubbten schon wieder den Boden, als Lieutenant Nash die Eingangshalle betrat

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Wir schrubbten schon wieder den Boden, als Lieutenant Nash die Eingangshalle betrat. 

Seine Schritte hinterließen ein dumpfes Poltern, vermischt mit leisem Plätschern auf den überfluteten Betonplatten, als er auf uns zuschritt und schließlich mit einer unübersehbaren Überlegenheit in seinen Bewegungen zum Stehen kam.

Er sah sich um, inspizierte den Boden und schnalzte dann abfällig mit der Zunge. »Da ist ja meine Oma schneller beim Putzen ...«

Er bedeutete uns mit einem kurzen Zucken seiner Finger aufzustehen. Schnell kamen wir seinem Befehl nach und pressten wie auch heute Morgen schon unsere Hände gegen die Oberschenkel.

Skeptisch zogen sich seine Augenbrauen zusammen, als er uns genauer unter die Lupe nahm. Der rote Fleck an Niks Kinn war bereits leicht blau angelaufen und die Druckstelle, die sein Arm an meinem Hals hinterlassen hatte, ließ überdeutlich verlauten, dass wir uns nicht bloß gegenseitig mit unseren Schwämmen beworfen hatten.

»Was ist da passiert?«, fragte Nash und deutete auf Niks Gesicht. Es klang nach einer Frage, doch der warnende Unterton machte deutlich, dass der Lieutenant bereits wusste, was vorgefallen war.

»Ich bin auf dem nassen Boden ausgerutscht, Sir.« Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und ließ Nash spöttisch schnauben.

»Und Sie sind wohl auch hingefallen?«, fragte er mich mit eindringlichem Blick.

Am besten wäre es wohl gewesen, einfach mit der Wahrheit rauszurücken, doch der Kommentar verließ meine Lippen, noch bevor ich ihn zurückhalten konnte und troff mehr vor Sarkasmus, als ich eigentlich beabsichtigt hatte. »Beinahe, Sir. Hunt hat mich noch am Hals erwischt und wieder hochgezogen.«

Sofort räusperte sich Nik ausgiebig neben mir, um mir zu bedeuten, dass ich mich auf sehr dünnem Eis bewegte. Ich biss mir auf die Zunge, doch es war zu spät – die Worte waren gesprochen und ich konnte sie nicht mehr zurücknehmen.

Der Lieutenant schien keine Lust zu haben, weiter herumzualbern, denn er stellte sich dicht vor mich, sodass sich unsere Nasen beinahe berührten. Jedoch nicht auf romantische Art und Weise. Ärger blitzte in den dunklen Augen auf und ließ ihn noch bedrohlicher wirken, als er ohnehin schon war.

»Ist das für Sie etwa nur ein Spaß, Whitefield?«, knurrte er.

Jetzt half nur noch Schadensbegrenzung, und zwar in verschwenderischen Mengen. Fieberhaft überlegte ich, was ich sagen könnte, um meinen Allerwertesten vor einer weiteren Strafe zu retten. Ich hatte bereits Minuspunkte gesammelt und da ich vorhin den Kampf begonnen hatte – auch wenn es eindeutig war, dass ich durch Niks provozierendes Verhalten dazu verleitet wurde – standen meine Chancen auf Versöhnung schlecht.

»Entschuldigen Sie, Sir«, schaltete sich Nik dazwischen. »Es ist meine Schuld, dass wir gekämpft haben. Ich dachte, wir könnten die Zeit auch ein bisschen nutzen, um zu trainieren. Ich habe Whitefield angegriffen ...«

Captured | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt