[•Wenn die WAHRHEIT dein TODESURTEIL ist ...•]
Clove wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine Wächterin zu sein. Sie will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, die Stadt vor Gefahren schützen, und so auch ihrer Familie ein besseres Leben bi...
┎ ┅ ╍ ┒ »Innerhalb der Kuppel ist stets eine Atemmaske zu tragen. Die Dämpfe innerhalb der Filter- membran sind giftig und können irreparable Schäden verursachen. Aus diesem Grund sind nur voll- ständig ausgebildete Wächter oder Rekruten mit deren zuständigem Ausbilder bemächtigt, in der Simulation zu trainieren. Sollten Dämpfe eingeatmet werden, ist umgehend das medizinische Zentrum aufzusuchen.«
– aus den Richtlinien des Militärs ┖ ╍ ┅ ┚
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Das kribbelnde Gefühl der Vorfreude auf das heutige Training in der Simulation weckte mich aus meinem sowieso schon leichten Schlaf, noch bevor das erste Hämmern vom Gang ertönte. Ich genoss die prickelnde Aufregung, die sich in meinem Körper breit machte und sich anfühlte, als würden tausende Ameisen in mir herumkrabbeln.
Am liebsten hätte ich dem Drang aufzustehen nachgegeben und wäre schon einmal vorgegangen, um die Anlage zu erkunden. Doch abgesehen davon, dass ich nicht die nötigen Mittel dazu hatte, ins Innere der Kuppel zu gelangen, würde ich vermutlich eine ordentliche Portion Ärger dafür ernten. Also blieb ich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in meinem Bett liegen, starrte an das Bett über mir und wartete, bis wir durch die üblichen Krach geweckt wurden.
Noch bevor die anderen Mädchen überhaupt ihre Betten verlassen hatten, ging ein Ruck durch meinen Körper und ich sprang auf und schlüpfte in meine Trainingskluft. Meine hektischen Bewegungen lösten bei ihnen kollektiv skeptisches Stirnrunzeln und spöttisches Kopfschütteln aus, doch ich ignorierte sie und zog stattdessen die Tür unseres Schlafabteils auf.
Der Gang war noch menschenleer, doch anstatt der bedrückenden Stille, die nachts immer herrschte und höchstens ab und zu durch ein lautes Schnarchen unterbrochen wurde, drang nun gedämpftes Gemurmel aus den Zimmern der anderen Rekruten durch die dicken Betonwände.
Ich war die Erste, die aus dem Schlafblock trat.
Die Morgensonne drückte sich bereits über den Rand der Mauer und die ersten milden Strahlen erreichten den Boden der inneren Zonen. Sie wärmten meine Haut, die von der eisigen Lüftungsluft ganz kühl geworden war und kitzelten den letzten Hauch der kaum noch vorhandenen Müdigkeit aus meinen Gliedern.
Lieutenant Nash stand breitbeinig und mit verschränkten Armen auf der kleinen freien Fläche vor dem Block und richtete seinen umherschweifenden Blick auf mich, als das leise Quietschen der Türangeln meine Ankunft verkündete. Er fixierte mich mit seinen dunklen Augen, die keinen Hehl daraus machten, dass er mir meine Ausrutscher immer noch nicht verziehen hatte.
Der Vorfall mit Hale in der Turnhalle lag nun bereits fünf Tage zurück und ich hatte mich in dieser Zeit wirklich zurückgehalten und seine Befehle ohne großes Murren ausgeführt.