*Hoseok Pov.*
Ich ergriff die Chance in der sich Wuhyeon auf den Weg zu den Toiletten machte.
Direkt nach dem er hinter der Tür in dem abgelegen Gang verschwunden war, huschte ich ebenfalls durch die Tür.
Der schon leicht Grauhaarige stand gerade am Waschbecken und befeuchtet sein Gesicht mit etwas kaltem Wasser.
"Sie spielen gut" erhob ich meine Stimme.
Leicht erschrocken öffnete er schnell die Augen und drehte das noch laufende Wasser ab.
Einige Sekunden blickte er mich durch den Spiegel an, er drehte sich jedoch dann zu mir um und faste schnell wieder zu Wort:
"Alles eine Frage der Geduld und viel Übung"
Kein anderer befand sich zu Zeit, wie es schien, auf der Toilette.
"Wie lange spielen Sie schon, wenn ich fragen darf?" fragte ich an ihn gewandt und hob meinen Blick langsam von der Wand neben mir ab.
Wuhyeon lehnte leicht gegen das Waschbecken und verschrenkte die Arme vor der Brust.
"Einige Jahre dürften es nun sein. Und Sie-" plötzlich hielt er Inne und blickte mir fest in die Augen.
Ich vermutete mehr oder weniger dass er mich eventuell erkennen würde, mein Vater und ich waren uns von den Gesichtszüge her sehr ähnlich.
Er zog scharf die Luft ein und richtete sich auf.
"Jung" gab er leise von sich, "kaum zu glauben dass er seinen Sohn hier her bringt... was suchst du hier?"
Gerade begeistert wirkte er nicht, aber was hätte ich anderes erwarten sollen. Wuhyeon war vor einigen Jahren ausgestiegen und musste sich selbst schützen. Es wurde ihm zu waghalsig jedesmal so viel aufs Spiel zu setzten.
"Ich bin nicht wegen meines Vaters hier" begann ich, "Ich bin wegen Min Joon-woo hier"
Kurz herrschte Stille zwischen uns und er wendte seinen Blick ab bis er wieder zu Wort fand,
"Min Joon-woo... Seo-Yong hat es also nie aufgeben..."
"Ich arbeite nicht für meinen Vater, seine Rachepläne sind- jedenfalls... Es ist wirklich wichtig. Diese Sache muss ein Ende haben. Ihnen ist das genauso bewusst wie mir, deshalb muss ich wissen ob es irgendwelche Informationen über Min Joon-woo gibt" vollendete ich meine Erklärung.
Er blickte wieder zu mir.
"Wieso sollte ich dir glauben?" fing er an.
"Ich weiß dass-" wollte ich beginnen.
"Hör zu, ich geb dir was ich über ihn Joon-woo weiß... Unter einer Bedingung..."
Abwartenden blickte ich in Wuhyeons Richtung.
"Wenn du gegen mich im Poker gewinnst bekommst du was du wissen willst. Und wenn ich gewinne...das werd ich mir noch überlegen. Also?"
Mit einem verschmitzten Lächeln streckte er mir seine Hand entgegen.Er wusste was er tat, dies konnte man nicht bestreiten. Genauso wenig würde ich ihm aber ganz trauen. Nur weil er nicht mehr für meinen Vater arbeitete hieß es nicht dass er in irgend einer Weise vertrauenwürdig war. Allerdings hatte ich wohl oder übel keine andere Wahl als zu zu stimmen.
Ich gab ihn also vorsichtig meine Hand. Ein letztes Mal erhob er seine Stimme:
"Der Kleine neben dir, wer ist das? Reines Interesse"
Mein Blick wurde wieder etwas kälter und ich zog meine Hand zurück.
"Das trägt nichts zur Sache bei" antwortete ich kurz und machte mich auf den Weg aus den Toiletten hinaus.
DU LIEST GERADE
-𝙍𝙞𝙙𝙚 𝙤𝙧 𝙙𝙞𝙚 𝙩𝙤𝙣𝙞𝙜𝙝𝙩- ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏ
FanfictionOb es wahre Seelenverwandschaft gab, darüber konnte man sich nun streiten. Manche glaubten daran, manche nicht. Jemanden zu finden dem man vertraut, mag schwer sein und vielleicht sogar unvorstellbar. Wie lange dauerte es, jemandem blind zu vertrau...