*Dawon Pov.*
Ich hatte nicht großartig darüber nachgedacht, als ich abgedrückt hatte, ich wusste nicht einmal wie viele Minuten oder Stunden es nun her war.
"Sie müssen sich jetzt schonen. Ihre Wunden sind alle noch frisch, also passen Sie gut auf sich auf" erklärte mir ein Arzt, welcher vor mir saß.
Ich gab nur ein Nicken von mir.
Eigentlich wäre ich gerne die ganze Zeit bei meinem Bruder geblieben, aber die Ärzte und das restliche Personal hatten uns alle gleich voneinander getrennt und jeden einzeln behandelt, während sie Yoongi gleich in den OP gebracht hatten.
Auch Hoseoks Wunde sollte zugenäht werden, doch all dies schien ihm egal zu sein. Seit das mit Yoongi passiert war gab er keinen Ton von sich und war wie weggetreten.Ich befand mich mittlerweile auf einem der Stühle in den Gängen und wartete bis mein Bruder endlich zurück kam. Auch Yoongis Eltern befanden sich gegenüber von mir.
Keiner wusste was nun zu sagen war. Wir hatten bereits die Info bekommen, dass das mit Yoongi etwas länger dauern würde und es wie es schien auch ein paar Komplikationen gäbe.
Uns blieb nichts anderes übrig als zu warten.Doch ich bemerkte wie Hoseok nach einiger Zeit um die Ecke auf uns zu kam, noch wurde er von einer Ärztin begleitet.
Als er sich dann neben mich niedergelassen hatte, verabschiedete sich die Ärztin fürs Erste wieder."Hey, wie geht es mit der Verletzung?" fragte ich vorsichtig.
Mein Blick fiehl daraufhin auf den Gilchristverband, welcher sich nun um seinen Arm und seiner Schulter befand.
Auch seine Wunden im Gesicht waren versorgt worden."Es passt schon. Habt ihr schon etwas von Yoongi gehört?" fragte er daraufhin mit leiser, kratziger Stimme.
Ich holte kurz Luft und wollte antworten, jedoch kam mit Joon-woo zuvor:
"Es gab ein paar Komplikationen. Noch ist er im OP, wie es scheint"
Man konnte förmlich sehen wie es meinen Bruder von innen her zerfraß.
Und so verbrachten wir die nächsten Stunden auf den unbequemen Plastikstühlen des Krankenhause, aber dies war jedem von uns momentan egal, denn zur Zeit plagten uns andere Sorgen...
"Ich würde mir Kaffee holen, möchte jemand etwas?" durchbrach ich nach einiger Zeit die Stille.
"Ich komme mit" antwortete dann Ayeong.
So erhoben wir beide uns.
Zurück ließ ich Hoseok wie er immer noch neben der Spur war und keinen weiteren Ton von sich gab und einen ratlosen Joon-woo, welcher genauso wenig wusste was zu tun war.Nach einigen Metern die uns durch die Gänge führten, kamen Yoongis Mutter und ich am Kaffeeautomaten an.
Während Ayeong ihren schon ausgewählt hatte und dieser gerade fertig wurde, wartete ich nun auf meinen.
Was in den nächsten Augenblicken passierte, konnte ich mir jedoch selbst nicht erklären, es war als kämen plötzlich alle unterdrückten Gefühle in mir hoch.
Und so flossen mir eine nach den anderen Tränen die Wangen hinunter. Zuerst wollte ich mich noch von Ayeong weg drehen, damit sie das Ganze nicht mitbekommen sollte, doch unerwarteter Weise schlang sie plötzlich ihre Arme um mich und strich mir sachte durch die Haare.Einige Schluchzer drangen aus meiner Kehle und die Tränen wurden auch nicht weniger.
Alles in mir schmerzte."Hey, alles in Ordnung" drang die leise Stimme von Ayeong an mein Ohr. Doch ich merkte wie auch ihr ein paar Tränen die Wange herunter liefen.
Langsam entfernte ich mich wieder etwas von ihr und drückte meine Nase in meinen Ärmel.
"Es ist nur..." brachte ich mit kratziger Stimme hervor, "Hoseok- er- er war immer der 'Starke' von uns beiden. Er war immer für mich da. Und- und ihn jetzt so zu sehen... es- ich weiß nicht was ich tun soll. Er leidet und ich kann nichts tun..."
"Hör zu, ich weiß wie schwer es ist jemanden leiden zu sehen der einem so wichtig ist, aber ich glaube er braucht Zeit. Zeit wie wir alle. Ich hab ihn damals in Daegu für nur knapp zwei Tage kennengelernt und habe trotzdem gemerkt wie sehr ihm Yoongi wichtig ist und auch du scheinst einen wichtigen Platz in seinem Herzen zu haben, also leiste ihm einfach Beistand. Manchmal reicht einfach nur die Anwesenheit eines Menschen, die uns die Vertrautheit wieder spüren lässt" erklärte sie mit sanfter Stimme.
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Etwa eine viertel Stunde später hatte ich mir die Tränen aus dem Gesicht gewischt und wurde von Ayeong zurück zu den anderen begleitet.Ich setzte mich zurück zu Hoseok. Kurz blickte er zu mir.
Natürlich entstand kein besonderes Gespräch, doch dafür gab es vorerst auch keinen Grund.
Vielleicht war es besser erst einmal ruhig zu sein und abzuwarten.
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-𝙍𝙞𝙙𝙚 𝙤𝙧 𝙙𝙞𝙚 𝙩𝙤𝙣𝙞𝙜𝙝𝙩- ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏ
FanfictionOb es wahre Seelenverwandschaft gab, darüber konnte man sich nun streiten. Manche glaubten daran, manche nicht. Jemanden zu finden dem man vertraut, mag schwer sein und vielleicht sogar unvorstellbar. Wie lange dauerte es, jemandem blind zu vertrau...