*Hoseok Pov.*
Einige Zeit später, ich welcher ich mich um Essen gekümmert hatte und unter anderem auch soweit geduscht hatte, kam ich soeben aus dem Bad hinaus als ich Yoongi leise Fluchen hörte. Er schien vor einem Spiegel zu stehen.
Die Tür zu dem Bad, im welchem er sich befand stand offen, also blickte ich in das Bad hinein.
"Alles in Ordnung?" fragte ich.
Yoongi drehte sich schnell zu mir um und hielt sich mit beiden Händen die Haare.
"Uh- uhm- naja... ich hab mir die Haare gefönt und- ich seh aus wie nh Pudel-" brachte er unsicher heraus.
Ich konnte nicht anders als zu lachen und entfernte seine Hände von seinem Kopf. Unrecht hatte er nicht, seine dunklen Haare waren deutlich verwuschelt.
"Eigentlich find ichs ganz süß" erklärte ich ihm.
Ich strich ihm einmal sanft durch die Haare.
Weiter kamen wir jedoch nicht, da es gerade an der Tür klopfte.
So bewegte ich mich also Richtung Hotelzimmertür und öffnete diese, vor mir stand eine Thailänderin mittleren Alters und hatte einen Servierwagen mit allerlei nationalen Speisen bei sich.
"Guten Abend, Sie hatten zu essen bestellt?" fragte sie mir ruhiger Stimme und lächelte.
"Jap, Dankeschön" bedankte ich mich bei ihr und überreichte ihr das Geld.
So nahm ich das Essen ab und beförderte es auf den Tisch, welchen ich an eines der Betten heran zog.
Ich sah wie der Kleinere aus der Badezimmertür hinaus blickte und konnte ein Bandana in seinen Haaren erkennen, was ihn nur noch süßer machte.
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Mittlerweile hatten wir schon etwa die Hälfte des ganzen Essens verzehrt, als ich anfing zu sprechen:
"Weißt du, ganz am Anfang hatte ich Angst, dass du mir das alles vielleicht nicht glauben würdest und mich womöglich nicht ausstehen könntest"
Er blickte von der kleinen Schüssel mit einem letzten Rest Suppe auf.
"Ich bin ehrlich, ich hab wirklich zuerst gedacht du verarschst mich, bis meine Mutter mir die Wahrheit gesagt"
Yoongi Mundwinkel zogen sich etwas nach oben.
"Glaub mir, hätte ich es nicht selbst alles mitbekommen, hätte ich womöglich auch gedacht du verarschst mich" gab ich daraufhin zurück.
"Wie genau wird das eigentlich mal enden?"
Und genau diese Frage hatte ich befürchtet. Doch wie sollte ich den drumherum kommen? Ich war mir ja selbst unsicher was das anging...
"Im besten Fall finden wir möglichst bald deinen Vater" brachte ich heraus.
"Klar aber was wird aus deinem Vater, wird er einfach so locker lassen?" fragte er weiter.
"Es ist schwer zu sagen ob er jemals bei etwas locker gelassen hat oder wird. Er hat immer bekommen was er wollte. Aber kampflos aufgeben werd ich bestimmt nicht" antwortete ich ihm wahrheitsgemäß.
Wiedereinmal wurde es ruhig zwischen uns.
"Warum hast du dich eigentlich dazu entschieden meiner Mutter und mir hier raus zu helfen, ich meine, wäre es nicht viel einfacher für dich gewesen wenn du uns verraten hättest?" gab Yoongi dann vorsichtig von sich.
"Hör zu," begann ich, "mir war schon immer bewusst, dass das was mein Vater da tut nicht richtig ist. Ich hab so oft schon miterlebt wie jemand unschuldig sterben musste, nur wegen seinen Geschäften und alles konnte immer vertuscht werden weil er überall irgendwelche Hintermänner hatte. Dort fließt einiges Geld. Aber um ehrlich zu sein..." erzählte ich weiter und musste schmunzeln.
Gespannt hörte mein Nebenan zu.
"Mein Vater hat relativ viel über dich und deine Mutter erzählt. Weil er früher mal gut mit deinem Vater war hatte er tatsächlich sogar Bilder von euch"
Die Augen des Kleineren weiteten sich etwas.
"Naja, du warst einfach unglaublich süß"
Erst einige Sekunden später bemerkte ich wie sich das ganze anhörte:
"Oh gott das hört sich an als wär ich nh Stalker-"
Ich bemerkte wie Yoongi plötzlich zu lachen anfing.
"Nah keine Sorge, ich hätte mir wen schlimmeres als dich vorstellen können" sagte er immer noch leicht lachend.
"Wow danke, ich nehm das jetzt mal als Kompliment" sagte ich ebenfalls grinsend.
"Nein im Ernst," er machte eine kurze Pause bevor er weitersprach, "Ich mein die Situation ist jetzt echt nicht toll oder gut aber ich bin irgendwo froh dich kennengelernt zu haben... oh gott ist das peinlich" sagte er und fuhr sich beschämt durch die fluffigen Haare.
"Das und peinlich? Wenn du wüsstest..." rutschte mir mehr oder weniger heraus.
"Huh?" gab Yoongi daraufhin von sich.
"Okay also, du- du bist mir vielleicht wichtiger als du eigentlich solltest. Einfach alles an dir fasziniert mich, schon als ich dich das erste Mal gesehen habe. Diese kleine Gesten von dir wenn du dich in einer gewissen Situation befindest. Wie du dir durch die Haare fährst wenn du verlegen oder verzweifelt bist, wie du mit deinen Fingern spielst wenn du nervös bist, wie du deine Arme überkreuzt wenn du müde bist, das Funkeln in deinen Augen wenn du von etwas erzählst was dir wichtig ist, und dein perfektes, strahlendes Lächeln" erklärte ich zu Ende und hatte ihm somit mein komplettes Herz ausgeschüttet.
Verlegen blickte Yoongi auf die Bettdecke unter ihm.
"Ich ah-," nervös zupfte er an seiner kurzen Hose, da er diesmal keinen Hoodie trug sondern nur ein weißes T-Shirt. "Ich hab keine Ahnung wie ich das jetzt sagen soll weils mir echt schwer fällt aber... okay also, ich hab lange gedacht ich treffe irgendwann auf das Mädchen meiner Träume oder sowas. Allerdings kamst du plötzlich und hast mich das alles ziemlich in Frage stellen lassen. Vor allem das nachdem wir in diesem japanischen Restaurant waren- ich war danach komplett verwirrt weil- also... ehm... ich- hab mich schon danach in dich verliebt und war mir nicht mal sicher ob du überhaupt selbst so empfindest..." vollendete er seine Erzählung mit gerötteten Wangen.
Mein Herz erwärmte sich bei seiner Erklärung. Er hatte sich tatsächlich in mich verliebt... Ich konnte gar nicht aufhören zu lächeln. Diese Worte bedeuten mir so viel.
"Yoongi? Ich hab mich auch in dich verliebt" gab ich zurück und blickte ihn an.
Auch er richtete seinen Blick wieder auf und blickte in meine Richtung.
Wir beide mussten vor Nervosität etwas lachen aber die Erleichterung machte sich in uns beiden breit.Doch ich hatte Yoongi immer noch nicht erzählt, dass einer von uns beiden hier eventuell nicht lebend herauskommen würde. Vielleicht war es fürs Erste auch besser so...
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-𝙍𝙞𝙙𝙚 𝙤𝙧 𝙙𝙞𝙚 𝙩𝙤𝙣𝙞𝙜𝙝𝙩- ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏ
FanfictionOb es wahre Seelenverwandschaft gab, darüber konnte man sich nun streiten. Manche glaubten daran, manche nicht. Jemanden zu finden dem man vertraut, mag schwer sein und vielleicht sogar unvorstellbar. Wie lange dauerte es, jemandem blind zu vertrau...