13.Kapitel

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Ruß hatte seiner Hände schwarz beschmiert und der Geruch von Öl und Benzin hatte die Luft verseucht.
Das Auto verdeckte das Licht des Raums und ließ Dean auf der Suche nach einem Metallstück im Dunkeln.
Mit einer Taschenlampe im Mund versuchte er mühevoll, sich unter dem Wagen zurechtzufinden.
„Hab ich dich!", murmelte er, als er Gesuchtes endlich gefunden hatte.
Die Taschenlampe zwischen den Zähnen machte ihm das deutliche Sprechen fast unmöglich.
Es dauerte ein paar Minuten, bis er die Metallplatte abmontiert und sie durch eine andere ersetzt hatte, die um einiges jünger war, weniger verrußt und ihren Job deutlich besser erfüllen konnte.
Vorsichtig drehte er die letzte Schraube fest, als ein unmelodisches Klicken seine Ohren erreichte und ein ruckartiges Geräusch ihn zurückschrecken ließ.
Der Wagen war etwa einen halben Zentimeter näher gen Boden gerutscht.

Er spürte wie sein Herz einen Aussetzer machte.
„Jetzt bloß nicht mich zerquetschen", flüstert Dean irritiert.
Der Gedanke, von seinem geliebtem Auto erdrückt zu werden, schien keinesfalls ein reizender zu sein.
Vorsichtig rollte er auf dem Brett langsam weiter, Stück für Stück, bis eines der Räder Stoppte.

Das Quietschen von Metall war zu hören.

Dean tastete vorsichtig mit seinen Händen den eiskalten Boden ab, um das hängengebliebene Rad wieder richtig zu schieben, doch ohne erfolg.
Erneut ein Ruck der den Abstand zwischen ihm und den Auto ein erneutes mal, um wenige Zentimeter verringert.
Besorgt sah Dean zu den Balken, die das Rutschen verhindern sollten und reckte seine Rechte Hand nach ihnen aus.

Mit seinen Fingerspitzen konnte er das alte verrußte Metall des Hebels abtasten, jedoch nicht genügend Kraft aufbringen um ihn runterzudrücken.


Die Eisentür öffnete sich und der Winchester stoppte sein zu Scheitern Verurteilten Versuch das Gerät wieder zu richten, und wandte sich dem Licht von Draußen zu.
„Hallo? Wäre wirklich nett, wenn Sie mir helfen könnten", versuchte er, die fremde Person auf sich aufmerksam zu machen, bevor das Gewicht des Wagens auf ihn stürzte und ihm unter einen Haufen Metall und Erinnerungen begraben würde.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis die Schritte der Person sich näherten und zwei kleine, zierliche Hände die Stützarme des Wagens abtasteten.
Schnell hatte die Person das, was sie gesucht hatte, gefunden und drückte den Metallhebel nach unten.
Der Abstand zwischen Dean und dem Auto vergrößerte sich wieder und der Winchester sah dabei zu, wie die Stützen weiter nach oben fuhren.
Dean rückte die Rolle wieder zurecht, jetzt da er mehr Platz hatte und kam wieder unter dem Auto hervor.
Unmittelbar bedankte er sich bei der ihm bereits bekannten Person.
Das dunkelhäutige Mädchen guckte ihn fragend an.
„Was machst du eigentlich hier? Nicht, dass ich nicht froh bin, dass du hier bist."
Der Winchester wartete nicht auf eine Antwort, da das stumme Mädchen ja wahrscheinlich auch immer noch stumm war.
Sie rollte mit den Augen und drehte sich zurück in Richtung Tür.

Dean Klopfte sich die Hände ab und wandte sich seinem Auto zu.

„Werden die Dinger nicht eigentlich regelmäßig gewartet und überprüft?", murmelte er zu sich selber und bückte sich hinunter zu der Hebelbühne.

Er tastete die Metallhebel sorgfältig ab, fand jedoch keinen Grund für den seltsamen defekt, der ihn fast unter seinem Wagen begraben hatte.

Einen Augenblick wartete Samantha, bis sie sich wieder zurück zu Dean wandte, sich auf einen der nebenstehenden Stühle setzte und sich aus einem kleinen Magazin Ständer ein altes Lehrbuch nahm .
Den Versuch sich auf Zeichensprache zu unterhalten, unternahm das junge Mädchen erst gar nicht, da sie ja bereits wusste, dass er nicht in der Lage war, es zu verstehen, also konnte sie genauso gut auch einfach warten.
Es brauchte ein paar Minuten, bis sich der Winchester wieder gefangen hatte.
Normalerweise versucht man ja, sich irgendwie zu verständigen, selbst wenn man nicht richtig reden kann.
„Sam!"
Die Stimme kam aus dem Obergeschoss und einen Moment drehte sich auch Dean abwartend zur Tür, die sich ruckartig öffnete.
Der ältere Mann, Gaston, kam in die Garage und schaute sich panisch um, bis er Samantha sah, welche noch immer gemütlich im Comic-Bereich des Magazins blätterte, das sie ins Buch gelegt hatte.
„Entschuldigen Sie meine Tochter. Sie kann sehr eigenwillig sein", meinte er, als er sich zu ihr und anschließend zu Dean gedreht hatte.
„Samantha Kornelia Balewa, du hilfst deiner Mutter jetzt bitte dabei, den neuen Grill aufzubauen. Du weißt doch, dass sie es nicht leiden kann, wenn du dich vor der Arbeit drückst."
Der Vater hatte seine Augenbrauen zusammengekniffen und schaute seine Tochter eher vorwurfsvoll und bittend an als wütend.
Das Mädchen wollte etwas einwenden, aber ihre Argumente blieben ja so oder so ungehört und unbeachtet, also stapfte sie ihrem Vater widerwillig hinterher ins Haus.

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