9. Instaminsta

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„Ja sorry, ich hatte mich komplett vergessen von dir zu verabschieden aber gestern Abend war... naja nicht so cool." „Willst du drüber reden?", fragte Mia und schaute mich lieb an. Obwohl ich nicht wollte fing ich an laut los zu weinen.
„Ich erzählte Mia von der Sache mit Benni, das mit Steve, den Streit mit Lily, oh und natürlich wie ich ihn kennengelernt hatte.", erzählte ich meiner Psychologin. „Und wie hast du dich danach gefühlt?", fragte sie beruhigend und ihre Stimme klang so monoton, dass ich kurz überlegte, ob sie meine Lebensgeschichte hier gerade langweilte. „Es hat sich gut angefühlt sich das alles mal von der Seele zu reden. Und vor allem mit jemandem zu reden, der Steve genauso wenig leiden kann wie ich.", sagte ich und versank erneut in meinen Gedanken.
„Oh Emma das tut mir alles so leid. Steve ist ein Arsch und von Benni war das auch nicht okay, aber er hat sich wenigstens richtig entschuldigt. Und die Sache mit Lily wird auch wieder werden. Auch wenn ich von ihr generell ja nicht so viel halte,wie du ja weißt.", sagte Mia und legte mir tröstend ihre Hand auf mein Knie. „Ja ich weiß und danke fürs Zuhören. Tut mir leid, dass ich dich hier jetzt voll zugeheult und vollgelabert habe." „Ach Em, das ist doch kein Problem dafür sind Freude doch da.", sagte sie und lächelte mich an. Ich musste ebenfalls lächeln, denn das war das erste mal, dass mich Mia seit unserem Riesenstreit in der 5 Klasse wieder als Freundin bezeichnet hatte, was mich irgendwie erleichterte und glücklich machte. „Danke.", sagte ich und wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Aberrrr....", fing Mia an. „Es gibt ja auch was gutes wegen diesem Abend. Du hast endlich Kontakt mit einem anscheinend ja mega gut aussehenden Typen bekommen. Hast du mit ihm denn nach der Party geschrieben gehabt?", fragte sie neugierig. „Ne eben nicht, ich hab ja leider nicht seine Nummer. Ich wünschte ich hätte sie, dann könnte ich mich bedanken für die Rettungsaktion von ihm und ich meine er sah schon echt gut aus gestern Abend." Ich merkte wie ich anfing zu lächeln. „Das ist jemand verlieeeeeebt.", rief Mia und es fühlte sich zwischen uns wieder so an wie früher. „Gar nicht.", sagte ich laut und warf ihr ein Kissen ins Gesicht. „Ey anstatt mich abzuwerfen kannst du mir bei meiner genialen Idee zuhören. Wir suchen seinen Namen einfach auf Instagram und dann finden wir ihn." „Oh ja mega geniale Idee von dir, als ob ich darauf noch nicht selber gekommen bin aber ich hab ihn nicht gefunden.", sagte ich und Mia und ich wirkten beide sehr enttäuscht über das was ich gerade gesagt hatte.
„Ich hatte keine Ahnung, wie ich diesen Typen jemals finden sollte, denn das einzige was ich wusste war sein Vorname. Ich hatte es einfach dabei belassen sollen. Ich hätte ihn einfach nur vergessen sollen.", sagte ich zu meiner Psychologin. Sie schrieb weiter auf ihrem grauen Notizblock und reichte mir ein Taschentuch als sie hoch guckte. Ich hatte die Träne, die an meiner Wange runter rollte gar nicht wirklich bemerkt.
„Hmmm Okay vielleicht hat ihn Steve ja verlinkt. Ich meiner er kannte ihn ja auf jeden Fall gestern." „Gute Idee.", sagte ich und öffnete mein Instagram auf meinem Handy. „Nenn mich genial.", sagte Mia selbstsicher. „Ja du wärst genial, wenn ich Steve nicht gestern Nacht aus Wut entfolgt wäre.", sagte ich und lies mein Handy zu Boden sinken. „Kein Problem.", sagte Mia und grinste mich immer noch an. „Ich hab einen Fakeaccount, über den ich Steve und alle denen folge." Ich schaute sie etwas überrascht an. Sowas hatte ich Mia gar nicht zugetraut.
Ein paar Stunden später hatten wir uns durch zahllose Beiträge von Steve geklickt und uns alle 184 Profile angesehen, denen er folgte. Doch keine Spur von Jason. „Hat er dir vielleicht einen flachen Namen gegeben oder so?", fragte Mia als wir uns enttäuscht ein Eis aus ihrer Küche holten. „Keine Ahnung, kann sein aber warum sollte er sowas tun?" Mia zuckte nur mit ihren Schultern. „Jungs machen manchmal komische Sachen." „Ja das stimmt aber nicht so komische Sachen.", sagte ich und fühlte wie mein Handy in meiner Hand anfing zu vibrieren. Lily rief mich an. „Oh alles gut, geh ruhig dran.", sagte Mia und ich drückte auf Grün und stellte Lily dann auf Lautsprecher. „Hey Em. Ich weiß zwar dass wir uns vorhin gestritten haben und du bist zwar echt nh bitch aber Jan hat mich auf die mega fetteste Party des Sommers bei Benni Zuhause am Donnstrag eingeladen und keine Ahnung aber heute ist Sonntag und Mittwoch kriegen wir frei also musste ich dich direkt anrufen und fragen ob du Zeit hast.", plapperte Lily aufgeregt drauf los. Ich entschloss mich dazu mal über die Beleidigung hinwegzusehen und den Streit zwischen Lily und mir hiermit wohl offiziell als beendet anzusehen und antwortete: „Ähm ja klar warum nicht." So richtig Lust hatte ich zwar nicht aber vielleicht würde ich da ja Jason wieder sehen. Ich schaute zu Mia rüber die traurig an ihrem Eis leckte. „Ähm Lily sag mal... kann Mia vielleicht mitkommen?" Mia schaute mich dankend an. Lily hingegen war still geworden. „Ähm ja also keine Ahnung, ich weiß nicht ob Jan das so gut fände und ich meine sie ist ja auch gar nicht eingeladen..." „Ich war doch letztes Mal auch nicht eingeladen gewesen und keinen hat's gestört, außerdem meintest du gerade doch noch die Party wird mega fett also fällt da Mia doch gar nicht weiter auf. Eine mehr oder weniger ist doch nicht schlimm." Ich hörte, wie Lily stöhnte. „Ja okay dann bring sie halt mit.", sagte sie mit wenig Begeisterung in ihrer Stimme. „Okay super, ich schreib dir nachher nochmal.", sagte ich noch und legte auf. Gerade als ich mein Handy in meine Hosentasche stecken wollte fing es an erneut zu vibrieren. „Oh meine Mom ruft mich an.", sagte ich schnell und ging dran. „Ja... okay.. ja bin ich." „Alles gut?", fragte Mia. Meine Stimme musste sich wohl genauso genervt angehört haben wie mein Gesicht aussah. „Ach ja nur mein Mutter. Morgen ist Schule Emma, du kommst jetzt bitte nach Hause. Es ist schon vor kurz vor 8...", plapperte ich meine Mutter nach. „Kenn ich.",sagte Mia und begleitete mich zur Tür. „Ich geh dann mal lieber schnell keine Lust auf noch eine Standpauke heute. Aber es war echt schön bei dir, können wir gerne nochmal machen wenn du willst." „Ja fand ich auch können wir echt gerne.", sagte Mia lächelte mich an und wir umarmten und zur Verabschiedung kurz. Ich beeilte mich nach Hause zu kommen und war immer noch genervt. Meines Erachtens waren meine Eltern viel zu streng. Es war Sommer also noch dementsprechend lange hell und sie wollten einfach nicht verstehen, dass man in der letzten Schulwoche vor den Ferien eh nichts vernünftiges mehr machte. Außerdem wohnte Mia nur ein paar Minuten von mir entfernt und ich hielt es schon für sehr unwahrscheinlich auf so einem kurzen Weg in unserer gekidnappt zu werden. Aber meine Eltern sahen das natürlich ganz anders, was auch sonst.
Als ich zuhause ankam roch es schon gut nach Pommes. „Sorry dass ich zu spät bin, ich hatte die Uhrzeit ganz vergessen.", rief ich in unser Wohnzimmer, in dem auch unser Esstisch stand. „Kein Problem Schätzchen.", hörte ich meine Mutter in einer deutlich zu fröhlichen Stimme sagen. „Wieso mekerst du denn jetzt nicht mit mir? Ich hatte mich schon auf eine neue Standpauke vorbeireitet. Und war7m riechst hier noch Pommes wir essen Abend nie was cooles.", fing ich an zu meckern während ich ins Wohnzimmer lief. Jetzt sah ich auch wieso meine Mutter so nett zu mir war, denn an Küchentisch saß jemand der definitiv nicht zu meiner Familie gehörte.

Ich hoffe dieses lange Kapitel gefällt euch. Werd jetzt auch wieder schneller und mehr hier updaten. Es bleibt also spannend... Ich freu mich über jeden Kommentar und vergesst nicht für mich abzustimmen. 💜💜💜

Mein Freund der FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt