Das darf es nicht gewesen sein!

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Hicks und Astrid sind seit einem Jahr verheiratet.

Astrids Sicht:

Es war ein relativ normaler Tag auf Neuberk. Die Sonne schien nur stellenweise durch die Wolkendecke und die Temperaturen hätten wärmer sein können. Ich wusch gerade meine Sachen als Valka in die Hütte stürmte, um mir mitzuteilen das Hicks bei Gothi sei. Sofort legte ich alles zur Seite und rannte los. Ich klopfte an die Tür der Heilerin, die mir auch sofort öffnete. Wie geht es ihm, fragte ich, woraufhin Gothi mit ihrem Stock, nicht gut. Er hat viel Blut verloren, in den Sand kritzelte. Sofort ging ich rein und setzte mich neben ihn. Eine Träne verließ mein Auge als ich ihn so sah. Er hatte einen großen Verband um den Bauch, der schon komplett rot von Blut war. Das größte Problem war, dass das alles vor zwei Wochen war und Hicks immer noch nicht aufgewacht ist. Gothi gab ihr bestes, doch das Dorf verlor langsam die Hoffnung. Oft saß ich am Rand unserer Klippe und sah mir die Sonnenuntergänge an. Wie sehr ich mir in diesen Momenten doch wünschte, den Moment mit Hicks teilen zu können, doch der Wunsch blieb mir jedes Mal verwehrt. Jeden Tag besuchte ich ihn, und jeden Tag verlor ich an Hoffnung. An Hoffnung, seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. An Hoffnung, mit ihm die Sonnenuntergänge anzusehen. An Hoffnung, jemals wieder in seine funkelnden, smaragdgrünen Augen sehen zu können und an Hoffnung, dass er wieder aufwacht. Die Vorstellung alleine zerriss jeden Tag mein Herz, doch ich war machtlos. Ich konnte nichts weiter für ihn tuen als zu beten, mich jeden Tag zu ihm zu setzten und auf Gothi zu vertrauen, dass sie ihn wieder aufwachen ließ. Also verlor ich nie den letzten Funken Hoffnung, für Hicks. Niedergeschlagen machte ich mich wieder auf den Weg zu ihm, zu meinem Hicks, der den Tod nicht verdient hatte. Die Stimmung im Dorf war die ganze Zeit lang sehr bedrückt, gefeiert wurde nicht. Jeder trauerte um sein Oberhaupt, um seinen Freund, um seinen Mann. Gothi öffnete mir die Tür, doch sie sah niedergeschlagen aus. Ich fragte sie was los sei, doch tief in mir drin fühlte ich schon den Schmerz. Der Schmerz, der mir mein Herz aus der Brust riss und zerquetschte. Mein Hals schnürte sich zusammen und Tränen flossen unkontrolliert über meine Wangen. Mein ganzer Körper bebte und meine Atmung verschnellerte sich. Das konnte es nicht gewesen sein, das konnte es nicht. DAS KONNTE ES NICHT! Weinen lief ich. Wohin? Ich wusste es nicht. Ich wollte weg, einfach weg von dem Ort, an dem mein toter Mann, an dem mein Hicks lag. Soviel hatten wir zusammen erlebt, soviel hätten wir noch erleben können, doch er war fort. Er wurde mir genommen vom Tod. Er konnte den Kampf, den er zwei Wochen lang gekämpft hatte, nicht gewinnen. Ich rannte bis meine Beine mich im Stich ließen und ich bei unserer Klippe auf den Boden sank. Auf unserer Klippe, auf der wir nie wieder zusammen sitzen würden. Nie wieder gemeinsam den Sonnenuntergang betrachten würden. Auf unserer Klippe, die nicht mehr unsere Klippe war, da der Teil, der sie zu unserer Klippe machte, fort war. Meinen ganzen Frust und meine ganze Trauer rausschreiend saß ich dort. Wie Lange? Ich wusste es nicht. Es war mir egal. Alles war mir egal. Ich saß einfach da und weinte. Ich, die tapfere Astrid Hofferson weinte bitterlich, wahrscheinlich mehr als in meinem ganzen Leben davor. In meinem Leben an Hicks Seite. Ich erinnerte mich an alles was wir erlebt hatten. An unseren ersten Flug auf Ohnezahn, bei dem ich mich in diesen kleinen, schmächtigen aber klugen und einfühlsamen Wikinger verliebt hatte. An die Drachenklippe, unseren ersten Kuss dort. An Drago und an Grimmel. Alles hatte er überlebt, doch gegen seine Wunde verlor er den Kampf. Ich schaute runter aufs Meer. Wie die Wellen gegen die steilen Wände schlugen. Dort unten war das Tor zu Hicks. Wir könnten wieder vereint sein. Das einzige was ich machen müsste, wäre zu springen. Springen zu Hicks, in eine Welt, in der es keinen Schmerz mehr gäbe. In eine Welt, in der es kein Leid mehr gäbe. In eine Welt, in der wir wieder vereint wären. Ich dachte an Sturmpfeil. So dankbar war ich ihr für die ganze Zeit die wir zusammen verbrachten. An meine Familie, an meine Freunde. Wie dankbar war ich ihnen für alles was wir zusammen erlebt hatten. Was wir zusammen mit Hicks erlebt hatten. Dem Hicks, der nur einen Schritt von mir entfernt war und dem Hicks zu dem ich gehen wollte. Ich sah einfach auf die aufschäumende Gischt. Die seichten Wellen, die Felsen unter dem Wasser. Die Felsen, die mich sofort zu ihm bringen würden. Die Felsen, die für mich den Weg nach Walhalla bedeuteten. Die Felsen, auf die ich zuraste und die Felsen, die das letzte waren was ich sah, bevor ich auf ihnen aufschlug. Jetzt war alles egal. Jetzt war ich für immer bei ihm. Jetzt könnten wir eine Familie gründen. Jetzt, könnte ich glücklich werden. Mit ihm.

Ist Mal was anderes, und etwas was ich schon von Anfang an im Kopf hatte. Das ist jetzt das erste Mal das ich sowas schreibe und ich hoffe es hat einigermaßen geklappt. Schreibt am besten in die Kommentare, ob ihr auch zwischendurch Mal traurigere Storys lesen wollt.

Außerdem: Die dritte Staffel der Hiccstrid Lovestory muss leider um eine Woche nach hinten verschoben werden. Ich konnte in der letzten Woche einfach fast nicht schreiben, da bei mir die Schule wieder los gegangen ist.

Hiccstrid OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt