Vielen Dank für 1k Aufrufe. Hier ein extra langer One Shot:
Hicks und Astrid kennen sich noch nicht.
Astrids Sicht:
Draußen ging langsam die Sonne auf und Vogelgezwitscher war zu hören, als ich verschlafen in meinem Bett die Augen aufschlug. Sonnenstrahlen schienen durch mein kleines Dachfenster und erleuchteten mein kleines Zimmer schäbig. Ich hatte keine Lust aufzustehen, denn heute Abend war es soweit. Ich würde weggeschickt, um am Drachentraining teilzunehmen. Berk hieß die Insel auf die ich gehen sollte, doch ich hatte überhaupt keine Lust. Hier lebten meine ganzen Freunde, von denen mich nur Heidrun begleiten würde. Es war erst seit ein paar Jahren so, dass die besten, heranwachsenden Krieger zum Drachentraining nach Berk geschickt wurden, denn erst seit kurzem schloss man dort Frieden mit den Drachen. Da man dort die beste Ausbildung bekam, reisten jedes Jahr von allen möglichen Inseln junge Krieger nach dort. Einerseits fühlte ich mich natürlich geehrt, dass ich mit durfte, doch war ich wirklich bereit einfach so mein altes Leben hinter mir zu lassen. Eigentlich nicht, doch jetzt hatte ich keine Wahl mehr. Mühsam krabbelte ich aus dem Bett zu meinem überfüllten Kleiderschrank. Der war allerdings nicht so voll, weil ich so viele Sachen bräuchte, sondern weil meine Freundin Raffnuss sehr gern näht. Eigentlich beschäftigte sie sich mit fast nichts anderem. Ich schlüpfte in mein Alltagsoutfit, was aus meinem blauen Oberteil und meinem Nietenrock bestand. Ich schlurfte die knarzenden Treppenstufen runter und holte mir aus der Küche ein Brot mit etwas Fisch. Gierig verschlang ich mein Frühstück, denn gestern Abend aß ich wegen Aufregung nichts mehr. Komischer Weise war diese heute noch im Rahmen, was mich zwar etwas wunderte, doch froh darüber war ich trotzdem. Ich schaute mir das Zimmer noch ein letztes Mal genau an, denn ich würde es für die nächsten zwei Jahre nicht mehr sehen. Säuftzend drehte ich mich weg und holte meinen Koffer von oben. Den stellte ich unten ab und holte noch meine Axt aus meinem Zimmer. Heidrun, Raffnuss und ich, wollten diesen letzten Tag noch zusammen verbringen, weshalb ich mich auf den Weg zu unserem Treffpunkt machte. Dieser war eine kleine Höhle, dessen Wände mit Kristallen besetzt waren. Schon seit wir sechs waren trafen wir uns dort. Ich hatte diesen Ort damals aus Zufall entdeckt, als ich meine ersten Axtwurf Versuche machte. Als ich ankam waren die beiden auch schon da und wir umarmten uns zur Begrüßung. Wir schnappte uns den Picknickkorb den Raffnuss vorbereitet hatte und machten uns auf den Weg zu einer hochgelegenen Wiese. Dort waren wir oft wenn wir vor unseren Familien fliehen wollten. Um sie zu erreichen mussten wir den Berg hinaufsteigen, an dessem Fuße unser Dorf lag. Lachend gingen wir an den bekannten Weiden und Aleen vorbei und nach eine halben Stunde erreichten wir den höchsten begehbaren Punkt. Wir setzten uns auf die Decke die wir mitgenommen hatten und aßen etwas. Mein Blick schweifte über das Dorf, dass jetzt nur noch in der Ferne zusehen war, doch wandte meinen Blick schnell wieder ab, da ich merkte wie mich jetzt schon ein Heimweh überkam. Schnell verbannte ich diese Gedanken aus meinem Kopf und widmete mich wieder meinen Freundinnen. Die Zeit zusammen war schön, doch ebenso ging sie viel zu schnell um. Die Sonne schien über den Himmel zu jagen und trat schon ihren Rückzug an, als wir uns wiederwillig losreißen mussten. Eine beklemmende Stimmung herrschte während dem Heimweg und wir wechselten nicht mehr viele Worte. Wir drei umarmten uns kurz und gingen dann zu unseren jeweiligen Hütten um unser Gepäck zu holen. Am Hafen trafen wir wieder aufeinander und zuerst verabschiedete ich mich von meinen Eltern. Mir viel es schwer meine ausdruckslose Fassade aufrecht zu erhalten, doch ich hielt durch. Von Raff verabschiedete ich mich danach und der Abschied von ihr viel mir noch um einiges schwerer. Ursprünglich war davon die Rede, dass sie auch mitkommen würde, doch daraus wurde leider nichts. Mittlerweile hatte sich das ganze Dorf versammelt um uns lebewohl zu sagen. Trotz der vielen Menschen war es erstaunlich ruhig und anders als vorher schien die Zeit still zu stehen. Als die Sonne ihre letzten Strahlen über den Horizont warf, war es soweit. Wir stiegen auf ein Schiff und ein Horn wurde geblasen. Daraufhin lichtete sich der Anker und die Fahrt begann. Heidrun und ich suchten uns unter Deck eine Kajüte und wir fanden sogar noch eine in der es nur zwei Betten gab. Wir richteten uns ein und wünschten uns noch eine gute Nach, bevor wir einschliefen. Besser gesagt versuchten wir es einzuschlafen, doch wir beide scheiterten kläglich, weshalb wir uns noch bis schätzungsweise drei Uhr unterhielten. Dann fielen uns allerdings doch die Augen zu. Am nächsten Morgen wurden wir durch den starken Seegang geweckt, der anscheinend durch ein Unwetter verursacht wurde. Müde rieb ich mir die Augen und wurde dann durch eine besonders kräftige Welle, unfreiwillig aus dem Bett befördert. Meiner Zimmerkollegin erging es ähnlich, weswegen wir uns murrend fertig machten. Wir liefen ein bisschen im Schiff herum und mussten uns manchmal an den Wänden festhalten, wenn Mal wieder eine Welle das Schiff erschütterte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, verbracht damit sich durch Schmale Flure zu quetschen, fanden wir endlich die Kantine und holten uns etwas zu essen. Das Essen war zwar nichts besonderes, doch ich war eh keinen Luxus gewöhnt, weshalb ich damit klar kam. Andere hatten größere Probleme damit, besonders ein kräftiger mit schwarzen Haaren, der sich beim Koch beschwerte, jedoch nichts erreichte. Beleidigt setzte er sich wieder hin, und somit kannte ich schon eine Person mit der ich nichts zutun haben wollte. Das schien er allerdings anders zu sehen, denn als sein Blick auf mich traf, kam er mit einem grinsen auf mich zu. Als er bei mir ankam machte er erstmal den schlechtesten Anmachspruch den ich je gehört hatte, weshalb ich ihm ein paar blaue Flecken verpasste. Daraufhin verzog er sich schmollend. Da sah so komisch aus, dass ich mir vor lachen den Bauch halten musste.
Einige Wikinger schauten mich schräg an, doch das war mir relativ egal. Nach dem Essen kam ein Mann mit besonderer Kleidung in den Speiseraum. Wahrscheinlich der Kapitän, dachte ich und mein Verdacht bestätigte sich auch. Er erzählte uns irgendwas mit Willkommen, ich hoffe es gefällt ihnen, bla, bla, bla. Erst ab dem Punkt mit dem Sturm wurde ich hellhörig. Der Sturm war anscheinend sehr stark und sollte er noch länger anhalten, bestünde die Gefahr eines Lecks. Ein Raunen ging durch den Raum, wurde aber durch eine Zuversichtsrede des Kapitäns unterbrochen. Als dieser endlich fertig war, gingen wir zurück in unser Zimmer. Dorthin zurück zu finden war gar nicht Mal so einfach, doch irgendwann fanden wir es. Der Tag war sehr langweilig, denn was willst du auf einem Schiff schon machen? Heidrun fragte mich, ob ich glaube das unser Trainer nett sein wird, also sagte ich das was ich schon die ganze Zeit dachte, dass er bestimmt abgehoben ist. Trotz das die Zeit schlich, ging irgendwann die Sonne unter. Der Sturm hatte auch nachgelassen, weshalb wir uns an Deck stellten, um wenigstens noch ein bisschen Tageslicht abzubekommen. Der Himmel färbte sich in ein rosa und je näher der Sonne, desto orangener und roter wurde er. Leider hielt dieser Zustand nicht mehr allzulange an, weshalb wir uns schon nach kurzer Zeit wieder unter Deck begaben. Auch unsere Heimatinsel war nicht mehr zusehen. Heidrun und ich wichen ein paar betrunkenen Wikingern auf dem Weg zu unserer Kajüte aus, was die Ankunft in dieser in die Länge Zog, am Ende schafften wir es aber doch. Wir setzten uns auf unsere Betten und spielten ein Spiel, was wir oft mit Raffnuss zusammen gespielt hatten. Ich musste währenddessen auch die ganze Zeit an sie denken. Ich vermisste sie jetzt schon, obwohl wir gerade Mal einen Tag unterwegs waren. Sonst hatten wir uns jeden Tag getroffen. Wir wurden beide relativ schnell müde und legten uns ins Bett. Morgen Abend würden wir schon ankommen. Ich träumte von Berk. Überall flogen Drachen durch die Gegend und unser Trainer hatte braune Haare und Grüne Augen. Wie ich vermutet hatte war er eingebildet, da er höchstpersönlich einen Nachtschatten gezähmt hatte. Ich vergaß den Traum nicht als ich aufwachte, doch ich schenkte ihm keine Beachtung mehr. Stattdessen fiel mir auf das ich alleine im Raum war. Komisch, wo war denn Heidrun? Ich dachte mir erstmal nichts dabei, doch aus irgendeinem Grund hatte ich ein ungutes Gefühl. Deshalb zog ich mich schnell um und suchte dann nach ihr. Nach nichtmal fünf Minuten hörte ich ihre Stimme aus einem Zimmer neben mir. Was mich allerdings noch mehr beunruhigte war, dass sie nach Hilfe rief. Ich klopfte und fragte nach ihrem Namen, doch keinen Antwort. Mir wurde es zu dumm und ich trat die Tür auf. Nach dem dritten Mal sprang sie auf und ich sah den Typen von der Cafeteria, wie er versuchte Heidrun auszuziehen. Sofort zog ich ihn weg und schlug ihm so fest ich konnte auf den Hinterkopf, was auch seinen erhofften Effekt erzielte. Bewusstlos sank er vor mir auf den Boden, doch mich kümmerte das nicht. Stattdessen entfesselte ich Heidrun die mir sofort um den Hals fiel. Ich beruhigte sie, was sogar relativ schnell klappte. Wir gingen also zusammen zurück in unser Zimmer und schlossen dieses Mal ab. Ich befragte sie wie das passiert war, doch sie wollte mir erstmal nichts dazu sagen, was ich auch akzeptierte. Schlafen wollten wir jetzt sicher nicht mehr, weshalb sich Heidrun fertigmachte und wir zusammen zur Kantine gingen. Der Raum war noch relativ leer als wir ankamen, weshalb wir uns einen Sitzplatz aussuchen konnten. Nach und nach füllte es sich aber und ich bemerkte den Jungen mit einem fiesen Grinsen reinkommen. Da er uns anscheinend nicht bemerkte, würdigte ich ihn keines Blickes mehr und aß einfach fertig. Der heutige Tag war sehr warm und fast keine Wolke war zusehen, weshalb wir uns nach dem Essen dazu entschlossen aufs Deck zu gehen. Vom Bug aus konnte man schon in der Ferne eine Insel erkennen, die ich als Berk deutete. Während der Schiffsfahrt war ich eigentlich gar nicht aufgeregt gewesen, doch jetzt als unser Ziel in Sichtweite war, wurde ich etwas hibbelig. Die Wellen waren heute zur Freude aller auch nicht besonders hoch, sondern plätscherten nur seicht gegen das Holz. Auf ihnen bildeten sich kleine Schaumkronen und die Sonnenstrahlen ließen das Meer silbrig glänzen. Ich setzte mich auf eine der Bänke die aufgestellt wurden und die Zeit verging schnell. Eigentlich hasste ich es nichts zu tun, doch heute war das irgendwie was anderes. Zugegeben, ich war auch mehr in Gedanken als das ich nur aufs Wasser gestarrt hätte. Deshalb erschreckte mich die Größe der Insel vor uns ein bisschen, denn ich hatte völlig versäumt, wie nah wir ihr schon gekommen waren. Deshalb gingen Heidrun und ich auch unsere Sachen aus unserer Kajüte holen. Als wir alles hochgeschafft hatten, konnte man schon deutlich die verschiedenen Häuser sehen und auch schon die Menschen konnte man als kleine Striche erkennen. Meine Aufregung war jetzt noch größer geworden und bei Heidrun sah es offensichtlich ähnlich aus. Unser Schiff machte am Hafen fest und der Kapitän redete noch kurz über irgendwas. Dann durften wir endlich an Land und endlich festen Boden unter den Füßen zu haben fühlte sich leicht komisch an. Da die Sonne schon fast untergegangen war, machten wir uns auf den Weg zu unseren Gasthütten. Ich bekam sogar eine alleine, obwohl ich lieber mit Heidrun zusammen gewesen wäre. Ich packte aus und stopfte alles in einen Schrank rein. Meine Hütte war nicht besonders groß. Unten befanden sich Wohnzimmer, eine kleine Küche und das Bad. Oben war nur mein Schlafzimmer. Ich schmiss mich direkt ins Bett, denn das ganze Schaukeln des Schiffes hatte mich unterbewusst sehr müde gemacht. Trotzdem schlief ich nicht direkt ein, sondern wälzte mich ein bisschen hin und her, bis mich die Müdigkeit dann doch in einen tiefen Schlaf zog. Ich träumte das gleiche wie gestern, was mich sehr verwunderte, doch es war mir egal. Aufgeweckt wurde ich durch Sonnenstrahlen die durch mein Dachfenster schienen, ähnlich wie bei mir Zuhause. Zwangsläufig musste ich wieder an meine Eltern denken. Ich fragte mich, wieso ich auf einmal so an allem dort hing. Als ich zehn war wollte ich immer weg und die Welt erkunden, was ich auch heute noch ein bisschen wollte, doch ich hatte einfach zu dieser Insel, besser gesagt zu dessen Bewohnern, eine Bindung aufgebaut. Ich sprang die Treppe runter und machte mir was zu essen. Danach ging ich rüber zu Heidruns Hütte, welche dort mit irgendeinem anderen Mädchen wohnte. Ich glaube sie hieß Anna, doch ich war mir nicht sicher. Anscheinend hatte meine Freundin die gleiche Idee gehabt, denn als ich gerade klopfen wollte öffnete sie die Tür. Wir gingen ein bisschen durchs Dorf um uns einen ersten Eindruck zu machen. Die ganzen rumlaufenden Drachen waren zunächst etwas komisch, doch schnell hatte ich mich daran gewöhnt. Wir liefen auch in ein kleines, nah am Dorf geleges Waldstück, in dem wir auch einen guten Platz für einen Trainingsplatz ermittelten. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, was bedeutete, dass wir noch viel Zeit hätten. Erst am Nachmittag sollte das Training losgehen. Wir wollten gerade umkehren um zurück ins Dorf zu kommen, als wir hinter uns ein Drache Gebrüll feststellten. Langsam drehten wir uns um, darauf bedacht keine hektischen Bewegung zu machen. Vor uns stand ein blauer Tödlicher Nadder der uns genau beobachtete. Wir wichen ein paar Schritte zurück, doch der Drache kam sie uns einfach nach. Ich wusste in dem Moment selber nicht ganz wieso ich das tat, doch ich tat es trotzdem. Langsam machte ich einen Schritt auf das Tier zu, das sofort in Angriffsposition ging. In dem ich auf ihn einredete versuchte ich ihn zu beruhigen, was augenscheinlich auch ein bisschen klappte. Ich war jetzt nur noch einen Schritt von seinem Kopf entfernt und ich steckte meine Hand aus, so wie es in den Geschichten vom "Drachenbezwinger" immer erzählt wurde. Tatsächlich spürte ich wie er seinen Kopf gegen meine Hand drückte und erfreut begann ich ihn zu kraulen. Heidrun, die sich bis gerade noch hinter mir versteckt hatte kam jetzt auch raus und betrachtete das Schauspiel. Als ich eine bestimmte Stelle kam, kippte der Nadder vor mir auf den Boden. Verdutzt sah ich ihn an, doch der gab nur ein erfreutes Gurren von sich. Der Anblick brachte mich zum Schmunzeln und Heidrun meinte nur Wow. Das Weibchen richtete sich langsam wieder auf und sah mich mit großen Augen an. Da viel mir ein was wir hier lernen sollten. Auf Drachen zu reiten. Ich ging also langsam zu seinem Rücken und er schien zu ahnen was ich vorhatte, denn er setzte sich so hin daß es für mich ein Leichtes war aufzusitzen. Heidrun meinte daraufhin, dass ich sie hier zurücklassen wolle, woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte und losflog. Ich hörte sie noch rufen, doch ich beachtete sie gar nicht mehr. Wir glitten zuerst langsam über das Wasser, doch mit der Zeit wurde ich immer sicherer und am Ende des Fluges konnten wir sogar schon einen Looping. Zu fliegen fühlte sich unbeschreiblich an. Man fühlt sich einfach so frei und bekommt alles aus dem Kopf. So vergaß ich auch kurz warum wir eigentlich hier waren, und das, obwohl ich gerade darauf saß. Als die Sonne ihren Höhepunkt schon überwunden hatte flog ich zurück um nicht zu spät zu kommen. Ich landete am Rand vom Dorf und ging dann mit Sturmpfeil, wie ich den Drachen nannte zur Akademie. Dort hatte sich schon eine Schlange gebildet, in die ich mich einreihte. Einige sahen Sturmpfeil schief an, das kümmerte mich aber nicht. Ich hätte es heute morgen wahrscheinlich auch noch getan. Meine Nadderdame musste ich allerdings ein bisschen beruhigen, denn die ganzen Menschen waren ihr fremd. Nach kurzem warten ging das Tor auf und wir setzten uns in Bewegung. In der Arena setzen wir uns alle hin. Ich schaute über die Menge und schätzte sie auf zwanzig Personen. Schnell erkannte ich Heidrun und gesellte mich zu ihr. Diese tat zwar erst auf beleidigt, dass ich sie einfach alleine gelassen hatte, verzieh mir aber sofort nachdem ich ihr von meinem Flug erzählt hatte. Unbemerkt hatte sich jemand vor uns alle gestellt, der jetzt zu sprechen begann. Sofort schaute ich nach vorne und kurz stockte mein Atem, denn dort stand genau der Junge aus meinem Traum. Kastanienbraune Haare, smaragdgrüne Augen. Kein Zweifel, dass war er. Ich versuchte mich nicht ablenken zu lassen und hörte ihm aufmerksam zu. Wenigstens sagte er nicht das gleiche und kam auch weniger eingebildet rüber. Nach seiner kurzen Ansprache fragte er uns, welche Erfahrungen wir denn schon mit Drache gemacht hätten. Die meisten sagten irgendwas mit, gesehen, gehört, manche sogar berührt. Ich kam als letztes dran und meinte, dass ich schon auf meinem geflogen bin. Der Junge der sich als Hicks vorstellte nickte anerkennend. Dann richtete er sich wieder an alle und meinte, dass er ihnen erstmal was über das annähern erklären möchte. Ich konnte in der Zeit ein wenig fliegen üben. Also stieg ich auf Sturmpfeil und lernte eine Rolle und perfektionierte den Looping, vorwärts und rückwärts. Nach ungefähr einer Stunde landete ich wieder vor der Arena und ging rein. Dort waren die meisten schon soweit, dass sie nicht schreiend wegrannten wenn sie einen Drachen sahen und Heidrun hatte sich schon einen ausgesucht. Man sah Hicks an, dass er sich bemühen musste diese eigentlich so starken Wikinger am flüchten zu hindern. Ich sah dem Schauspiel grinsend zu, denn das Gesamtbild sah schon komisch aus. Als Hicks das sah schaute er gespielt schmollend weg, was mich allerdings nur noch mehr zum Lachen brachte. Weil ich aber sah, dass er manche, egal was er tat, nichtmal in die Nähe eines Drachen bringen konnte, beschloss ich ihm zu helfen. Ich wusste selbst nicht warum ich auf einmal so hilfsbereit war, doch irgendwie hatte ich das Verlangen zu Hicks zu gehen, denn warum auch immer zog er mich wie ein Magnet an. Also stellte ich mich neben ihn und fragte was denn das Problem sei. Er berichtete mir davon das das jedesmal so ein Krampf wäre und das sie wohl spätestens nach einer Woche bereit wären. Ich überlegte kurz und hatte dann auch eine Idee, die aber ein wenig fies war. Anscheinend sah man mir an das es nicht die beste war, weshalb Hicks auch vorsichtig fragte was ich denn vor hätte. Also erklärte ich ihm, dass ich die, die sich weigerten mit Sturmpfeil zu den gezähmten Drachen treiben wollte und wenn sie eh schon da sind, dass sie sich dann eher trauen würden. Zuerst erntete ich einen schockierten Blick von Hicks, der sich aber mit der Zeit in ein fieses Grinsen änderte. Zu meine Überraschung stimmte er zu, weshalb ich Sturmpfeil die Anweisung gab. Die Angst stand manchen ins Gesicht geschrieben und Sturmpfeil schaffte es Tatsächlich alle neben ihren Drachen zu drängen. Diese verteidigten die Wikinger und mein Nadder ließ gespielt geschlagen von ihnen ab. Dafür kraulte ich sie am Hals, was wieder zur Folge hatte, dass sie auf den Boden sackte. Mein Plan schien aufzugehen, denn entweder waren sie vor Schreck eingefroren, oder sie trauten sich neben dem Drachen zu stehen. Auch wenn es bei manchen eher nach ersterem aussah, standen nun manche ganz lässig da. Hicks und ich klatschten ab und ich ging zu Heidrun, die sich alleine zu ihrem Klingenpeitschling getraut hatte. Diesen fütterte und klaulte sie gerade als ich bei ihr ankam. Von ihr erfuhr ich, dass sie ihn Windfang genannt hatte, was ich einen schönen Namen fand. Da wir am Nachmittag angefangen hatten war für heute das Training schon vorbei und alle verstreuten sich im Dorf. Ich sagte noch kurz Hicks tschüss bevor auch Heidrun und ich nach draußen gingen. Da es zwar spät war, aber nicht zu spät, setzten wir uns noch an eine Klippe und unterhielten uns. Am heutigen Tag war ja auch einiges passiert. Ich meine wir haben jetzt einen Drachen und leben auf Berk. Außerdem ist da noch Hicks, den ich mir vor unserer Ankunft echt anders vorgestellt hatte. Dieser wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Auch als ich schlafen wollte sah ich immer sein Gesicht vor mir wie er mich anlächelte. Aus irgendeinem Grund musste ich deshalb auch lächeln. Ich glaubte, dass ich jetzt komplett abdrehte und dringend Schlaf bräuchte, weshalb ich mich in meine Decke einrollte und einschlief. Mein Traum war in dieser Nacht ähnlich wie sonst, doch dieses Mal war Hicks nicht eingebildet sondern freundlich und zuvorkommend. Ich wachte durch Bewegungen neben mir auf und ich riss erschrocken die Augen auf, entspannte aber sofort wieder als ich Sturmpfeil sah, die mich anschaute. Ich streichelte ihr kurz über den Kopf und ging dann mit ihr runter. Umgeziehen brauchte ich mich nicht, denn das hatte ich gestern Abend wohl vergessen. Ich nahm mir mein Frühstück und holte für meine Nadderdame ein paar Fische mit. Diese verschlang sie gierig und schon nach ein paar Sekunden war alles weg. Und ich dachte ich würde schnell essen, sagte ich amüsiert, before ich mich auf ihren Rücken schwang und wir abhoben. Wir machten Rollen und Sturzflüge, bei denen mir ein bisschen schlecht wurde, doch ich liebte dieses Gefühl von fliegen und genoss jede Sekunde. Manchmal glitten wir auch einfach knapp über die Wasseroberfläche, manchmal auch über den Wolken. Die Zeit verging wie im Fluge und viel zu früh musste ich mich zum Training aufmachen, in dem ich eigentlich das lernen sollte, was ich schon die ganze Zeit tat, doch ich wollte nicht schon am zweiten Tag zu spät kommen. Das tat ich auch zum Glück nicht, sondern nur fast. Gerade gingen alle rein, als ich landete und mich ihnen anschloss. Drinnen wartete schon Hicks auf uns und neben ihn standen die ganzen Drachen. Ein Typ der abhauen wollte schob ich mit rein, was Hicks amüsiert beobachte. Die Anderen machten heute keine Probleme und liefen direkt zu seinem jeweiligen geflügelten Freund. Ich stellte mich zu dem Nachtschattenzähmer und wir alberten ein bisschen rum, wurden jedoch durch einen Hilfeschrei unterbrochen. Dieser kam von einem Wikinger auf einem Gronkel der versucht hatte auf ihm zu reiten. Dem Gronkel schien das allerdings nicht zu gefallen, weshalb er wie wild mit dem Mann auf seinem Rücken durch die Gegend flog. Da Ohnezahn gerade nicht da war, musste ich ran. Schnell setzte ich mich auf Sturmpfeil und schnitt dem Gronkel den Weg ab. Dieser sah mich ängstlich an, doch ich beruhigte ihn und schnell landeten wir. Der Reiter rannte schnell weg, was einige zum Lachen brachte. Auch ich konnte mir ein kurzes lachen nicht verkneifen. Ich lief wieder zu Hicks und wir unterhielten uns weiter als wäre nichts gewesen, doch auch dieses Mal wurden wir unterbrochen. Dieses Mal von Heidrun, die anscheinend vergessen hatte ihren Drachen festzumachen. Dieser flog nämlich gerade aus dem Tor und verschwand in den Wolken. Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Wie konnten es nur alle schaffen solche Probleme zu bekommen? Hicks blieb allerdings nichts anderes übrig als ihn zu suchen und ich erklärte mich freiwillig bereit zu helfen. Wir flogen um die Insel und quatschten dabei, was wahrscheinlich unsere Konzentration beeinträchtigte, doch das war uns relativ egal. Als wir einmal eine Runde gedreht hatten, Windfang aber noch nicht aufgetaucht war, beschlossen wir uns dazu die Suche auf morgen zu verschieben, denn wenn die Sonne untergegangen war, konnten wir sie nicht mehr finden. Da sich aber schon der Sonnenuntergang anbahnte, entschlossen wir uns dazu, ihn von den Rücken unseren Drachen aus zu beobachten. Die Farben waren an diesem Abend besonders kräftig und der Himmel färbte sich in ein Blutorange. Der Moment war leider viel zu schnell wieder vorbei und wir flogen zurück ins Dorf. Wir verabschiedeten uns mit einer kleinen Umarmung, bei der ich, warum auch immer, ein leichtes kribbeln fühlte. Gähnend ging ich in meine Hütte um Sturmpfeil und mir noch ein Abendessen zu besorgen, bevor ich mich umzog und ins Bett legte. Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Geräusch in meiner Hütte geweckt. Es hörte sich so an als würde etwas runtegefallen sein, weshalb ich es vorerst ignorierte. Als es jedoch nochmal kam, stand ich auf und nahm zur Sicherheit meine Axt mit. Ich zündete eine Fackel an und lief die Treppe runter. Man konnte nun deutlich hören, dass sich jemand im Wohnzimmer befand. Langsam schlich ich zur Tür und lugte hinein. Weil drinnen kein Licht brannte, mussten sich meine Augen kurz an die Dunkelheit gewöhnen. Schnell erkannte ich die Umrisse von einem Mann, der nach irgendetwas zu suchen schien. Ich atmete ein und aus, bevor ich die Tür mit einem Ruck öffnete und mit hoffentlich fester Stimme fragte: Wer bist du und was willst du hier? Der Angesprochene zuckte zusammen und drehte sich langsam um. Vor mir stand der schwarzhaarige Typ vom Schiff, der aber keinen Mucks von sich gab. Ich fragte erneut: Zum letzten Mal, was willst du hier?! Etwas eingeschüchtert machte er einen Schritt rückwärts in antwortete verlegen: I-ich wollte nur nach etwas suchen was mit deiner Freundin zutun hat. Überrumpelt fragte ich: wieso? Mein Gegenüber seufzte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf: Naja, ich wollte das was passiert ist wieder gut machen, weilichvielleichteinkleinesbisscheninsieverliebtbin. Komplett überfordert starrte ich ihn an und fragte nochmal nach, ob ich das gerade richtig verstanden hatte: Du bist in Heidrun verliebt?! J-ja, stammelte er und ich wies ihn an sich hinzusetzen. Er entschuldigte sich tausendmal für den Vorfall auf dem Schiff und irgendwann hielt ich ihm genervt den Mund zu. Wir überlegten zusammen wie er das wiedergut machen könnte und kamen am Ende zum Entschluss, dass morgen zu besprechen. Wir verabredeten uns also für morgen Nachmittag in der Arena und ich stiefelte übermüdet die Treppe hoch. Ich versuchte wieder einzuschlafen, was allerdings gar nicht so leicht war, denn ich war noch komplett aufgewühlt. Da ich aber schnell sehr müde wurde, klappte es nach einer Weile. Die Sonnenstrahlen fielen schon lange in mein Zimmer als ich aufwachte. Anscheinend hatte ich sehr lange geschlafen. Sturmpfeil lag noch schlafend neben mir. Anscheinend hatte ich einen Langschläfer Drachen abbekommen. Ich konnte ihn aber nur zu gut verstehen. Wenn ich könnte würde ich wahrscheinlich auch den ganzen Tag im Bett liegen. Da das aber nicht möglich war, rappelte ich mich auf und zog mich an. Dann weckte ich Sturmpfeil, was auch mehr oder weniger gut funktionierte und ging runter um mir was zu essen zu machen. Es war nicht mehr viel da, aber noch genug für heute. Also nahm ich mir Brot, Butter und Milch und Frühstückte. Als ich fertig war, trottete eine müde Sturmpfeil an mir vorbei, der ich ein paar Hühnchenkeulen zuwarf. Diese bewirkten bei ihr ware Wunder und wie erhofft war sie danach komplett wach. Wir drehten eine Morgenrunde über die Insel und es war schon Mittag als wir wieder ankamen. Da heute ein trainingsfreier Tag war, lief ich zu Heidrun um Mal wieder einen Tag mit ihr zu verbringen. Als ich vor ihrer Hütte stand viel mir jedoch wieder der Typ ein, mit dem ich mich ja treffen wollte. Bis dahin war aber noch ein bisschen Zeit, die ich im Wald verbrachte. Als es dann schon mitten am Nachmittag war, setzte ich mich auf meinen Nadder und flog zur Arena. Drinnen wartete schon der Schwarzhaarige und wir begrüßten uns. Wir überlegten eine Zeit lang bis wir bei dem Gedanken hängen blieben, ihr etwas zu schenken. Was es sein sollte wusste ich direkt. Auf unserer Insel hatte jemand eine Axt, die auf beiden Seiten Klingen hatte. Heidrun hatte sie immer bewundert und sie würde sich bestimmt freuen selber eine zu bekommen. Gerade als Rotzbacke verschwunden war tauchte Hicks auf. Dieser wollte Futter für Ohnezahn holen, und damit er nicht zwei Mal laufen musste, half ich ihm beim Tragen. Als das geschafft war, lud er mich auf einen kleinen Ausflug ein, wo ich auch sofort dabei war. Ich wusste nicht wirklich warum, aber ich wollte immer bei ihm sein. Wir landeten auf einer kleinen Insel mit weißem Strand, auf den wir uns setzten. Während wir uns unterhielten rückten wir immer näher zusammen. Die Sonne verabschiedete sich auch langsam, weshalb es ordentlich abkühlte. Auch desshalb saßen wir am Ende dicht aneinandergekuschelt am Strand und schauten dem Mond beim aufgehen zu. Der Moment war einfach perfekt und jetzt merkte ich auch endlich warum ich mich so zu ihm hingezogen fühlte. Ich war verliebt. Noch vor ein paar Tagen hätte ich nicht gedacht, dass es jemals passieren würde. Ich meine ich bin eine Kriegerin, die haben nicht solche Gefühle. Anscheinend hatte ich mich geirrt. Wir sagten nicht mehr viel, aber das mussten wir auch nicht. Wir schauten uns einfach, wahrscheinlich viel zu lange, in die Augen. Ich hatte das Verlangen ihn zu küssen, doch das ging doch nicht. Ich meine ich kannte ihn jetzt seit drei Tagen. Trotzdem war das Verlangen da. Während ich überlegte näherten wir uns immer mehr. Es war so als würde an seine Lippen mich anziehen und ich konnte mich nicht wehren. Nur noch ein paar Zentimeter, nein Millimeter trennten uns noch als ich begriff was ich gerade tat. Trotzdem wollte ich noch damit aufhören. Ein Glücksgefühl was ich noch nie gespürt hatte durchströmte meinen Körper, als sich unsere Lippen aufeinander legten. Alles um mich herum war vergessen. Sturmpfeil und Ohnezahn die zusammen spielten. Der Mond der eine silbrige Straße aufs Meer zauberte. Nur noch er war da. Nur noch dieses Gefühl. Es war kein verlangender oder verführerischer Kuss, nichts desto trotz war er wunderschön. Irgendwann trennte uns der Luftmangel von einander und wir schauten uns glücklich an. Leider verging dieser Moment und wir mussten zurückfliegen, doch das war jetzt schon der beste Tag in meinem Leben, und das obwohl es wahrscheinlich ein Uhr war. Wir landeten vor meiner Hütte und gaben uns noch einen Abschiedskuss, bevor ich totmüde, aber überglücklich in mein Bett sank. Am nächsten Morgen wachte ich spät auf. Das wunderte mich nicht, denn gestern Abend wurde es ja noch sehr spät. Beim Gedanken daran bekam ich wieder dieses gute Gefühl und war sofort wach. Umziehen musste ich mich nicht mehr, denn ich war gestern Abend einfach so uns Bett gegangen. Schnell frühstückte ich und warf Sturmpfeil ihr Futter zu. Ich wollte gerade mit ihr auf unseren Morgenflug aufbrechen, der jetzt wohl ein Mittagsflug geworden wäre, als eine glückliche Heidrun mit einer neuen Axt und ihrem wiedergefundenen Drachen um die Ecke kam. Anscheinend war nicht nur für mich gestern ein guter Tag gewesen. Noch vor einer Woche wollte ich hier nicht hin, und schon hatte sich alles geändert. Hier her zu kommen war wohl die beste Entscheidung meines Lebens.

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Hiccstrid Oneshots
FanfictionOneshots zu Hiccstrid, wie der Titel schon sagt. Meine Rechtschreibung in den älteren One Shots ist zu ignorieren :^) #8 in Dragons 05.05.2021 #2 in Astrid 16.06.2021