Kapitel 16

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♠Cody♠

"Mister Lynch, ich..."

"Cody", unterbreche ich meinen PA, als er – geschäftig wie immer – in mein Büro kommt.

"Bitte? Wie meinen? Oh, okay, dann Cody. Dann bin ich Maxwell, wie immer nur ohne das Sie", lacht er verwirrt und setzt sich an meinem Schreibtisch gegenüber von mir.

"Also, ich habe mit der Versicherung alles erledigt und beide Autos stehen in der Werkstatt. Ich habe Valentin noch einen Ersatzwagen besorgt, sonst kommt er nicht zur Arbeit. Ich hoffe das war in deinem Sinne." Ich kann nicht beschreiben wie erleichternd es ist, dass er einfach wieder zum Geschäftlichen übergeht, als hätte es das gegenseitige Outing nicht gegeben oder als läge es schon Jahre zurück.

"Er mag dich übrigens", erklärt er mir und ich sehe ihn neugierig an.

"Wer, dein Mann? Wieso?"

"Ja, er fand deine Reaktion gut und konnte nicht verstehen wieso ich mich Zuhause oft über deine Kälte und Distanziertheit und auch deine Unfreundlichkeit beschwert habe."

Wieder einmal wird mir bewusst, dass Maxwell wirklich ein guter Assistent ist. Ohne Probleme schwenkt er auf meinen Wunsch hin vom Sie zum Du um und macht es uns und besonders mir dadurch wirklich leicht. "War ich wirklich so schlimm?", frage ich gequält und merke, wie mein schlechtes Gewissen mich drückt.

"Manchmal?" Er zuckt mit den Schultern und grinst dann. Das hat er in meinem Beisein noch nie getan und erst jetzt wird mir bewusst, dass es den meisten Menschen in meiner Gegend so ergeht. „Es lag noch im Rahmen, es gibt Chefs die eher Tyrannen gleichen, so schlimm warst du definitiv nicht."

Ich wische mir mit einer theatralischen Geste den gespielten Schweiß von der Stirn und zwinkere, was Max auflachen lässt. Verdammt, wurde in diesem Büro überhaupt schon mal gelacht? Ich grinse zurück. Das gibt ihm wohl den Mut sich auf dem neu entstandenen Terrain weiter voran zu wagen.

„Val fragt auch nach, ob du mit deiner Tochter mal zum Essen vorbeikommen möchtest. Unser Sohn ist 17, vielleicht würden sie sich ja verstehen. Natürlich kannst du auch noch jemanden mitbringen, falls du jemanden an deiner Seite hast."

Dass Maxwell einen Sohn hat wusste ich schon vorher, das stand in seiner Bewerbung. Nur der Fakt dass er einen Mann hat wusste ich nicht. Ich bin wirklich die ganze Zeit davon ausgegangen er habe eine Frau, obwohl er sich damals als ledig bei mir vorgestellt hat.

"Ich habe niemanden, aber ich würde die Einladung sehr gerne annehmen", antworte ich Maxwell dann endlich und meine es tatsächlich ehrlich.

"Okay, ich sag es ihm. Ich werde dir dann wegen des Tages Bescheid geben. Was steht heute an?"

Ich schiebe die Papiere auf meinem Schreibtisch hin und her, bis ich das gefunden habe was ich suche.

"Das musst du bitte für mich prüfen. Ich war gestern doch bei Mister Parker. Ich soll dir auch noch schöne Grüße ausrichten, es tat ihm wirklich leid, dass er dich so angeschnauzt hat, aber er war wirklich sauer und ich muss gestehen, ich kann das auch vollkommen nachvollziehen."

Fragend sieht er mich an und ich fahre fort. „Es gab wirklich ein Problem und Joe hat nichts getan, um es zu beheben. Wirklich nichts. Er war gerade mal zehn Minuten vor Ort und hat dann ganze zwei Stunden abgerechnet, das geht so nicht. Deswegen sollst du bitte prüfen ob er solche Aktionen schon öfter gebracht hat. Wenn ja dann gib der Personalabteilung bitte seine Kündigung durch."

"Ohje. Ja in dem Fall kann ich Mister Parker auch verstehen. Ich werde seine Aufträge kontrollieren. Sonst noch etwas?", fragt er und ich schüttle den Kopf. Maxwell dreht sich um und verlässt mein Büro.

Resort de la Pheya 3 - CodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt