Kapitel 3

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♠Daniel♠

Wow, einfach nur wow. Ich bin sprachlos. Nicht nur weil dieser Typ total geil war, sondern auch weil er mich einfach hat hier liegen lassen.

Ich bin nicht blöd, ich habe verstanden, dass er nur ficken wollte, aber, hallo? Ich hab ja nicht gleich einen Heiratsantrag erwartet, aber ein Kuss? Eine warme Berührung? Ein 'danke, war toll mit dir aber ich muss jetzt los'? Es hat nur noch gefehlt dass er mich dafür bezahlt hätte. Ich komme mir gerade dezent vor wie ein Callboy.

Ich bin nicht empfindlich und glaube auch nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber als ich ihn gesehen habe, blieb mir sofort der Atem stehen und als wir uns angesehen haben knisterte es um uns herum. Der Tanz mit ihm war intensiv und ich dachte, ihm ginge es genauso. Ich kam hier her, um jemanden zu finden den ich mit ins Bett nehmen kann. Ich wollte mal wieder geilen Sex haben aber ein wenig mehr hatte ich mir schon erhofft als so benutzt zu werden.

Ich überlege, ob ich es bereue, ihn aufgehalten, ihn zu mir gezogen und ihn angesprochen zu haben, denn ich bin eher so, dass ich, wann immer ich jemanden aufreiße oder aufgerissen werde, insgeheim hoffe, dass mehr daraus werden kann. Und selbst wenn nicht, so wird guter Sex doch meist begleitet mit etwas Wärme. Die Zeiten mich auf einen eiskalten Fick wie diesen einzulassen sind vorbei, so dachte ich. Doch irgendwas habe ich in ihm gesehen was mich hoffen lies.

Ich sehne mich nach jemandem mit dem ich mein Leben verbringen kann, der mich liebt wie ich ihn liebe und vor allem, der mich nicht versucht von meinen Pferden fern zu halten, wie der letzte Freund den ich hatte. So wie es andere Männer nur mit ihren Kindern gibt, gibt es mich eben nur mit meinen Pferden.

Aber um ehrlich zu sein hat dieser Typ nicht ausgesehen als würde er Pferde mögen oder reiten. Ich weiß nicht mehr, was ich in ihm gesehen habe und es ist sinnlos, sich weiter Gedanken über ihn zu machen, denn ich werde ihn sowieso nie wieder sehen. Ich weiß ja nicht einmal wie er heißt.

Natürlich könnte ich das herausfinden, denn den Freund, mit dem er sich hier getroffen hat, habe ich schon öfter in diesem Club gesehen, immer auf der Jagd, immer erfolgreich. Soweit ich weiß ist er öfter hier als ich und sicher könnte ich ihm einen Namen entlocken.

Aber was hätte ich schon davon? Der Mann mit dem Körper eines Adonis machte nicht den Eindruck als wolle er den Sex wiederholen, geschweige denn mehr. Er scheint eher wie sein Freund zu sein – geh niemals mehr als einmal mit dem Selben ins Bett. Wieso er solche Angst vor Nähe hat wüsste ich schon gerne und es ist wirklich schade um ihn, denn ich liebe laute Männer. Und dieser war definitiv laut.

Und dann dieses niedliche Elfenohr. Gott das machte ihn gleich wieder sympathisch. Man hat gesehen dass er es nicht seit seiner Geburt hat, es wurde eindeutig genäht. Und wer auch immer das getan hat, der hatte wohl Sinn für Humor. Außer der Typ wollte es selbst so. Aber egal was war, es sah so ultra niedlich aus. Am liebsten wäre ich mit meiner Zunge die Kontur nachgefahren, doch ich war mir nicht sicher, ob ihm das nicht unangenehm gewesen wäre, darum habe ich es gelassen.

Ich seufze und schüttle meinen Kopf um mich von dem Gedanken an eine weitere, unsinnige Hoffnung zu lösen. Vielleicht sollte ich mal aufstehen und mich anziehen, oder waschen, denn ich habe mich einfach in das Laken fallen lassen, welches jetzt unangenehm an meinem Bauch klebt. Wenigstens war der Sex sehr befriedigend.

Lachend stehe ich auf und ziehe das Laken von mir weg.

Da das Zimmer eh schon bezahlt wurde, von ihm, immerhin, stelle ich mich noch unter die Dusche, schlüpfe danach ohne Shorts in meine Jeans und gehe zurück zum Club wo mein Auto steht.

Als ich dann zwanzig Minuten später am Resort angekommen bin, sehe ich noch einmal nach den Pferden bevor ich ins Bett gehe.

Anastasia macht wirklich tolle Arbeit. Mich würde es nicht wundern wenn sie später Tierpflegerin, Pferdewirtin oder sogar Tierärztin wird. Jede Information die sie bekommt saugt sie auf wie ein Schwamm. Wenn ein Pferd mal krank ist, sucht sie immer sofort nach Hilfsmitteln die sie benutzen kann um dem Pferd zum Beispiel das Atmen zu erleichtern, bis der Tierarzt kommt. Der wohnt ja auch nicht in der Nähe und kann außerdem nicht immer sofort losfahren. Wenn er dann da ist schaut sie ihm immer zu und lernt. Sehr wissbegierig.

Resort de la Pheya 3 - CodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt