Tatsächlich! Am Horizont sah es so aus, als ob zwei weitere Sonnen aufgehen würden. Die Gespräche verstummten und die Völker ordneten sich wieder hinter ihre Oberhäupter.
Nach zehn Minuten konnte man die Umrisse der Phönixe erkennen. Merkwürdigerweise hielten sie keinen Beutel in den Krallen, der in den letzten Jahren immer den Phönixstein enthalten hatte. Meruna sah, dass ihre Mutter es auch bemerkt hatte und ihr einen besorgten Blick zuwarf.
Ahi und Huka landeten auf dem Felsbodest. Die Völker fingen an zu klatschen und verbeugten sich. Ahi, der blaue Phönix hob einen Flügel und die Menge verstummte. Als er sprach, hörte Meruna die Weisheit und Erinnerungen von vielen hundert Jahren aus seiner Stimme heraus.
"Seid gegrüßt, Völker von Oromba! Heute ist wiedereinmal der Tag gekommen, an dem Ihr uns Opfergaben darbietet. Wir sind erfreut, dass anscheinend niemand unseren Pack gebrochen hat und alle in friedlicher Absicht gekommen sind. Vielleicht ist es euch schon aufgefallen. Wir mussten unseren wichtigsten Gegenstand, das Herz dieses Landes, in unserem Horst auf dem Wysoki zurücklassen. Da es momentan sehr viele Angriffe der Ceteri auf die Grenzen gibt, schien es uns zu unsicher den Phönixstein hierhin mitzubringen."
Erschrockenes Murmeln war zu hören. "Beruhigt euch bitte. Wir haben Wachen beim Phönixstein gelassen, sie werden gut auf ihn aufpassen. Kommen wir nun zum eigentlichen Grund unseres Treffens."
Nacheinander traten die Oberhäupter und ihre Nachfolger mit den Opfern zu dem Podest und überreichten sie mit einer Verbeugung. Als erstes kamen die Zwerge. Sie übergaben ein Schild, geschmiedet aus reinem Feuer. Dann kamen die Menschen. Sie hatten das erste Feuerwerk gebaut, welches das Bild zweier Phönixe an den Himmel produzierte.
Als nächstes kamen die Eldra und als Meruna und ihre Mutter ihr Opfer, eine Skulptur aus Eis, die alle Völker vereint zeigte, vor das Podest legten und ihren freundlichen Dank entgegen nahmen, fiel Meruna auf, welche Hitze die beiden ausstrahlten.
Nachdem auch die Drachen ihr Opfer, einen Phönixstein aus Eis, gefüllt mit Feuer, überreicht hatten, sprach wieder einer der Phönixe, diesmal Huka. "Wir danken euch, für die einfallsreichen Opfer. Nun ist der Packt ein weiteres Jahr gültig. Wir sehen uns in einem Jahr am selben Ort." Ahi und Huka neigten ihre Köpfe und schwangen sich elegant in die Luft.
Plötzlich hörten sie eine laute Stimme vom Wald her: ,, Wir haben auch noch ein Opfer für euch!" Hämisches Lachen folgte und dann ein Zischen.
Knapp 50 Pfeile flogen aus den Bäumen heraus. Wie in Zeitlupe schossen sie auf die Phönixe zu.
Und trafen ihr Ziel...
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Phönixstein
FantasyAls die Ceteri es schaffen, den durch Verletzungen geschwächten Phönixen und Schöpfer der Lebewesen, den Phönixstein zu stehlen, welcher nicht länger als ein Jahr von Ahi und Huka getrennt werden darf, denn dann sterben alle erschaffenen Geschöpfe...