Kapitel 18

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Um nicht sofort gesehen zu werden, machten die vier Gefährten einen großen Umweg um das gesamte Festungsgelände der Ceteri herum. Schon nach kürzester Zeit waren Merunas Beine von den Füßen bis zu den Knien schwarz vom Lavasand. Das Zeug haftete enorm gut.


Als sie die Kerker fast erreicht hatten, bemerkte Meruna, dass nur sehr wenige Ceteri zu sehen waren. Hauptsächlich Trolle und vereinzelte dieser Kreaturen eilten über den Hof oder starrten, Wache haltend, zu den Vulkanen in Richtung Westen. Langsam schlichen sie näher an den Kerker heran. Die Eldra hob ihren Bogen und bespannte ihn mit einem Pfeil. Hinter ihr machten Nox und Silvia sich zum Sprung bereit, während Ihrea über ihnen auf einem Vorsprung kauerte. Kurz wappnete Meruna sich. Höchst wahrscheinlich würden sie es gleich mit einer Menge Gegnern zu tun haben, denn die Wache würde sofort Alarm schlagen. Sie sah kurz nach hinten und gab dann mit einem kurzen Handzeichen das Zeichen zum Angriff.


Silvia und Nox schnellten vor und rissen je einen Troll von den Füßen, den sie mit einem schnellen Biss in die Kehle töteten. Ein dritter wurde von einem Pfeil durchbohrt. Ihrea stieß sich ab und rauschte einem weiteren Troll direkt ins Gesicht, zerriss dann aber mit ihren Krallen seine Luftröhre. Die beiden übrigen Wächter reagierten wahnsinnig schnell. Der eine brüllte nach Verstärkung, während der andere seinen Speer nach Nox schleuderte. Der Wolf warf sich zu Boden, aber eine Menge Fell und die oberste Hautschicht wurde trotzdem weggerissen. Wütend sprang er wieder auf und schlug mit seinen Vorderpfoten nach dem Troll, der dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht wurde und zu Boden ging. Dort rammte Meruna ihm ihr Schwert in den Bauch und drehte es einmal. Der Wächter heulte auf vor Schmerz und wandt sich hustend in seinem eigenen Blut, das eine immer größer werdende Pfütze unter seinem Körper bildete.

Der letzte Troll versuchte das Weite zu suchen, aber Silvia packte ihn mit den Zähnen und biss ihm ein Bein ab. Allerdings musste er nicht lange leiden, denn Ihrea zerfetzte seinen Hals. Zum Glück hatten nicht sehr viele den Kampf bemerkt, da sich der Kerkereingang etwas abseits befand und man wegen dem stetigen Grollen der Vulkane eh nicht viel hören konnte. Nur ein Ceteri und zwei weitere Trollwächter kamen angerannt. Wobei Meruna etwas Unglaubliches bemerkte: Der Ceteri befand sich mitten im Sprung, als er plötzlich seine Gestalt änderte. Sein Körper richtete sich auf, die Vorderbeine wurden zu Armen und der Kopf wurde menschlicher. Insgesamt nahm er die Gestalt eines großen Mannes mit pechschwarzen Augen und Haaren an. Allerdings besaß er ein paar gefiederte, ebenso schwarze Flügel.


Die Trolle fielen sofort durch zwei Pfeile, aber der Ceteri hatte ein Langschwert gezogen, wo auch immer er das jetzt wieder her hatte und konnte leider außergewöhnlich gut damit umgehen. Er kämpfte gleichzeitig gegen Meruna und Nox, dabei zischte er unaufhörlich leise vor sich hin. Doch als auch noch Silvia in den Kampf einstieg, hatte auch er keine Chance mehr.Etwas erschöpft rannten, beziehungsweise flogen, die Gefährten zum Eingang des Kerkers. Davor hielten sie inne. Dann drückte Meruna langsam gegen das dicke schmiedeeiserne Gittertor und sie traten einer nach dem anderen ein.


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