Ich nahm Stimmen um mich herum war und öffnete meine schweren Lider. Eine besorgte Kylie schaute auf mich herab und rief nach Alec, als sie sah, dass ich wach war.
Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren was passiert war und sprang dann so plötzlich auf, dass mir kurz schwarz vor den Augen wurde. Entsetzt sah ich zu Alec, der den Raum betrat. Lässig lehnte er am Türrahmen und verkreuzte die Arme vor seiner Brust
Schreiend griff ich ohne zu zögern nach der Nachtlampe, die rechts auf der Kommode stand und warf sie so fest ich konnte gegen seinen Kopf. Geschickt fing er diese jedoch auf und stellte sie auf den Boden„Alter, Lou! Hö-", sagte er mit rauer Stimme, konnte jedoch seinen Satz nicht beenden, da ich ihm ein Kissen ins Gesicht warf.
Ich sprang kreischend auf Kylie und fiel gemeinsam mit ihr auf den Boden. Meine Arme stützte ich rechts und links von ihrem Kopf ab und blickte ihr mit Tränen in den Augen ins Gesicht.
Sie sah mich erschrocken und mit offenem Mund an. Ihr Blick wanderte von meinen Augen hinunter zu meinen Lippen.
"Hör mal, Lou... Ich finde dich echt toll und ich liebe dich echt sehr, aber ich stehe auf Männer", sagte sie und zuckte mit den Schultern. "Deswegen würde ich es nicht gut heißen, wenn du mir jetzt einen fetten schmatzer auf die Lippen drückst"
Entgeistert sah ich sie an und entfernte mich von ihrem Gesicht.
"Nein-", heulte ich und rieb mir die feuchten Augen. "Ich will dich doch gar nicht küssen!"
Mein Kopf tat unglaublich weh und ich zitterte am ganzen Leib.
Was laber ich hier eigentlich
"Dein Bruder", keifte ich und zeigte mit meinem zitterndem Zeigefinger auf seine Brust. "Dein Bruder hat gestern Nacht jemanden im Wald erschossen"
Kylie blickte mich verwirrt an und warf dann ihrem Bruder böse Blicke zu.
„Du hast mir was ganz anderes erzählt, Alec!", rief sie empört.
Er seufzte nur und sah kurz hinaus in den Flur, bevor er dir Tür schloss.
"Der hübsche Junge mit den grünen Augen, der letztens vor eurer Tür stand, hat ebenfalls jemanden erschossen", ergänzte ich und rieb mir die Arme.
„Der hübsche Junge mit den grünen Augen...", wiederholte sie murmelnd und dachte nach „Ach, du meinst Jacob!"
Ich sah, wie Alec sich anspannte und die Augen schloss.
Oh oh, da ist jemand aber wütend
Ich dachte an die wehrlosen Männer von letzter Nacht. Ich dachte daran, wie leicht und problemlos die zwei Jungs Menschen das Leben genommen haben und ich war mir zu 100% sicher, dass sie das nicht zum ersten Mal getan hatten.
Ich sah, wie Alec langsam auf mich zu kam und sich neben mich setzen wollte. Blitzschnell krabbelte ich so weit wie möglich von ihm weg.
"Wehe du kommst mir einen Schritt näher", drohte ich ihm und ließ meinen Tränen freien lauf.
Auf was habe ich mich auch eingelassen?
"Hör mal, Lou.", besänftigte mich Kylie und strich mir über die feuchte Wange. "Ich werde dir alles erklären, okay?"
Fassungslos wendete ich den Blick von Alec ab und sah Kylie in die Augen.
"Du wusstest davon?", fragte ich mit heiserer Stimme und schlug ihre Hand von meiner Schulter.
„Ihr seid doch krank", zischte ich. Mir schoss vor Wut das ganze Blut in den Kopf.
"Ich habe dir gesagt, dass du sie von dem verfluchten Scheiß fernhalten sollst!", tobte Alec und raufte sich die Haare.
"Alec, raus"!, schnautze sie ihn an und zeigte auf die Tür.
„Du kannst mir nichts befehlen! Ich bin nicht dein Hund", antwortete er mit vor Wut bebender Stimme. „Deine Freundin wird mich verraten" das Wort Freundin zog er dabei in die länge. „Nein. Sie wird uns alle verraten", verbesserte er sich und lehnte seinen Kopf an die Wand. Seine Muskeln spannten sich an und sein Kiefer zuckte.
„Lou wird gar nichts sagen", verteidigte Kylie mich und sah mich bittend an.
„Verdammt! Seid ihr eigentlich total durch?", schrie ich und unterbrach somit die Diskussion.
Hastig stand auf.
Ich strich ich mir die Tränen von den Augen und sah zwischen den Geschwistern hin und her.„Du Bastard", rief ich und zeigte auf Alec „Hast gestern vor meinen Augen eiskalt jemanden erschossen. Jemanden, der gefesselt vor dir saß!"
Dann wirbelte ich herum und zeigte auf Kylie.
„Du!", zischte ich „Du wusstest von allem Bescheid und führst mich trotzdem in diesen Wald? Wie herzlos bist du eigentlich? Du lässt mich da alleine stehen und ich treffe zufällig deinen Bruder, der dabei war Männer zu erschießen?! Denkst du wirklich, ich glaube dir?"Ungläublig starrte sie mich mit offenem Mund an.
„Du denkst ich habe das extra gemacht?", rief sie hysterisch und runzelte die Stirn. „Ich wusste nicht, dass er die Nacht dort sein würde!"Plötzlich wurde ich fest gegen die Wand gedrückt. Ich schlug meinen Kopf an und ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Schädel.
„Lass mich los", keifte ich und versuchte ihn wegzudrücken, doch er war zu stark.
Ich musste aufsehen um in seine wunderschönen Augen schauen zu können. Er war viel größer als ich.
Alec bückte sich vor und kam mir gefährlich nah. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals.
Wie kann man so gut riechen
Mein Herz raste förmlich und ich zitterte vor Angst und Nervosität.
„Du wirst nichts sagen, sonst mache ich dir das Leben zur Hölle", flüsterte er bedrohlich und verstärkte den Griff um meine Handgelenke.„Du bist ein verdammtes Arschloch, weißt du das?", zischte ich und zappelte.
„Lass mich doch endlich los. Du tust mir weh"„Oh ja, du weißt gar nicht was für ein mieses Arschloch ich bin", antwortete er und sah mir direkt in die Augen. „Du wirst mich noch kennenlernen, Lou. Es wird dir leid tun dich in meine Angelegenheiten eingemischt zu haben".
Ich sah ihn mit großen Augen an und eine Gänsehaut fuhr meinen Rücken hinauf. Ich wusste nicht, was mich so sehr verunsicherte. Er war verdammt heiß, das konnte niemand abstreiten, aber er machte mir dennoch Angst. Wer hat nicht Angst vor Männern, die wie irre um sich herum schießen?
„Dir wird es leid tun"
Seine Worte hallten in meinem Kopf wieder„Alec!", zickte Kylie und schlug ihm gegen den Arm. „Lass sie los, du tust ihr weh!"
Alec checkte mich das letzte mal von Fuß bis Kopf ab. Ich musste schwer schlucken und sah ihm auf die Brust. Er spürte meine Unsicherheit und fing an zu lachen. Auf keinen Fall war das ein freundliches Lachen. Er ließ mich los und verlies ohne weiteres den Raum.
Ich blickte hinunter zu meinen Handgelenken, sie schimmerten rötlich. Mürrisch ließ ich mich auf den Boden fallen und zog die Beine ein.
Verdammt Kylie! Du steckst mich immer mehr in Schwierigkeiten.
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Alec
Teen FictionAls ich Alec kennenlernte war eins klar: Dieses unfreundliche Arschloch geht mir gewaltig auf die Nerven. Den Bruder meiner besten Freundin konnte ich von Anfang an nicht leiden. Er ist kalt, gutaussehe...