Kapitel 13

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"Wo soll ich dich ablassen?"

Mateo brach das schweigen und sah kurz zu mir hinüber.
Ich räusperte mich und dachte nach. Wo wollte ich denn überhaupt hin?

"Naja... das ist ein wenig kompliziert", probierte ich zu erklären und kratze mich am Kopf.

Er lachte in sich hinein und schüttelte den Kopf. "Du weißt nicht, wo du hin willst, hab ich recht?"
Überrascht nickte ich.

"Mein dad hat vor Jahren mal so eine kleine Hütte gekauft. Wir können da hinfahren", bot er mir an und überholte das rote Auto vor uns. "Die steht seit Jahren leer und die Hütte ist nur eine Stunde von hier entfernt

"Klar, gerne"

Es war dämlich von mir mit einem fremden mitzugehen, das war mir durchaus bewusst. Normalerweise lernten Kinder dies von ihren Müttern oder Vätern. Ich erinnerte mich daran zurück, wie meine Mutter mir jeden morgen, bevor ich aus dem Haus ging sagte, dass ich auf keinen Fall mit fremden reden sollte. Tja mom, tut mir leid, scheinbar hat deine jahrelange Predigt nichts gebracht. Ich wusste nicht, wieso ich das tat, aber ich hatte kein schlechtes Gewissen dabei.

Ich musterte ihn von der Seite.

Lässig umfasste er mit der linken Hand das schwarze Lenkrad und sah konzentriert mit seinen grauen Augen auf die Straße.

Seine Arme wurden von vielen Tattoos übersät. Auf seinem rechten Arm fiel mir ein kleines Tattoo auf, welches von vielen größeren Tattoos umgeben war.

21.03.

Ich wollte unbedingt fragen, wofür das Datum stand, jedoch traute ich mich dies nicht. Mit einem Schlag wurde mir klar, dass ich so gut wie gar nichts über ihn wusste. Wieso hassten ihn die Geschwister so sehr?

"Warum starrst du mich so an?"

Seine tiefe Stimme brachte mich zur Realität zurück.

"Hm?", murmelte ich erschrocken und wendete den Blick von seinen Armen ab.

"Du erinnerst mich nur an jemanden, der mich nicht besonders leiden kann", lachte ich trocken und lehnte mich zurück. Als ich dies Aussprach spürte ich ein ziehen in meinem Magen und ich rieb mir seufzend die Schläfe. Ich verstand nicht, wieso ich ständig an ihn denken musste und das machte mich unglaublich wütend. Er konnte mich kein bisschen leiden und das ist auch vollkommen verständlich, schließlich bin ich für die ganzen Probleme verantwortlich, die er seit neustem hat. Dazu machte es mich auch noch unglaublich traurig zu wissen, dass er mich nicht mochte.

"Meinst du zufälligerweise Alec?"

Mit offenem Mund starrte ich den Spanier neben mir an.

"Sag mal Mateo, woher weißt du das alles? Stalkst du mich?"

Als er anfing frech zu grinsen, wollte ich ihm am liebsten eine scheuern, doch ich hielt mich zurück, da ich nicht für einen Unfall verantwortlich sein wollte.

"Wenn du nur wüsstest, was ich noch alles weiß"

Ich schüttelte lachend den Kopf und nahm
das was er sagte als ein Scherz auf.

"Du und Alec, ihr seid euch unglaublich ähnlich. Selbst eure Tattoos sind fast gleich"

Ich sah, wie er sich anspannte und das Lenkrad fester umfasste.

"Alec und ich verstehen uns nicht. Er ist ein Arsch", sagte er und spannte seine Muskeln an. Demonstrierend streckte er mir seinen Arm entgegen.

"Außerdem sind meine Tattoos viel geiler als seine"

AlecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt