„Lou?", fragte mich Kylie mit ihrer sanften Stimme und legte ihre zierliche Hand auf meinen bebenden Rücken.
Ich benahm mich wahrscheinlich wie ein nerviges Baby, was nichts anderes tat als zu heulen, aber mir ging es echt miserabel. Ich fühlte mich beschissen.
Ich weinte, weil ich wütend und traurig war und ich weinte, weil ich mich verarscht fühlte. Verarscht von meiner einzigen Freundin.Ich hob meinen Kopf leicht und schniefte. Mit zu schlitzen verengten Augen rückte ich von Kylie ab, so dass sie ihre Hand sinken lies.
Traurig wendete sie ihren Blick von mir ab und blickte hinunter zu ihren gelben Socken. Sie strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr."Meine Familie ist in illegale Sachen verwickelt", murmelte sie und brach die unangenehme Stille.
"Das war sie irgendwie schon immer", ergänzte sie und lachte genervt auf.
"Mein Dad ist ein stinkreicher Mafiaboss und mein Bruder ist sowas wie sein Nachfolger. Die Männer, die in der Nacht erschossen wurden, waren welche, die ihre Aufgaben nicht richtig ausgeführt haben. Sie wollten uns hintergehen und aus diesem Grund wurde ihnen eine Kugel in den Kopf gejagt. Du hättest sie nicht sehen sollen. Ich wusste nicht, dass sie in der Nacht da sein würden"Kylie sog tief die Luft ein. "Meinem dad ist Loyalität unglaublich wichtig, weißt du? Er vertraut nur sehr schwer und wenigen Menschen und deshalb duldet er sowas wie Verrat nicht". Kylie zuckte nur mit den Schultern und schaute mit glühenden Augen zu mir. Ich sah etwas wie Schmerz in ihnen.
"Das ist der Grund, wieso ich nicht jeden an mich ran lasse. Das Risiko, dass Freunde davon erfahren ist einfach zu groß"
"Und ihr kommt nicht aus der Sache raus?" fragte ich neugierig und wischte mir die Tränen weg. "Könnt ihr das nicht beenden?"
Sie drehte sich mit dem Oberkörper zu mir und rieb sich die Schläfe.
"Ich bin ehrlich zu dir, Lou", gab sie zu und setzte sich neben mich. "Wir wollen es gar nicht beenden. Ich weiß, das klingt total hart, aber wir sind damit aufgewachsen. Mein Vater hat nach dem Tod meines Opas seinen Platz eingenommen und nach meinem Vater nimmt Alec seinen Platz ein. Das ist so ein Familien - Ding", erklärte Kylie und probierte meine Reaktion einzuschätzen. "Das wird immer so weiter gehen und ich bin damit einverstanden. Ich weiß, dass das, was wir machen, nichts gutes ist. Ich weiß, dass Menschen sterben, Drogen und Waffen verkauft werden, aber das ist mein Leben. Das ist unser Leben"
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich konnte sie komischerweise verstehen, aber es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass an deren Händen Blut von anderen Menschen klebte. Von Menschen, die vielleicht eine Familie und Kinder hatten.
Ich schluckte und senkte den Blick.
"Ich kann dir nicht drohen. Ich kann dich nicht dazu zwingen, das für dich zu behalten", flüsterte sie.
Ich konnte ein leichtes zittern der Stimme hören. "Aber ich möchte, dass du weißt, dass du mir echt viel bedeutest, obwohl wir uns erst vor kurzem kennengelernt haben. Es würde mir so viel bedeuten, wenn du mich so akzeptierst und weiterhin meine Freundin bleibst"Ich sah wieder auf und bemerkte, dass Kylie weinte. Die sonst perfekte und sorglos erscheinende Kylie weinte tatsächlich. Ich riss den Mund auf um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder. Ich rutschte zu ihr rüber und zog sie in meine Arme. Sie bettete ihren Kopf auf meiner Schulter und schluchzte. Auch meine Augen füllten sich erneut mit Tränen. Gemeinsam saßen wir schließlich vor dem Fenster und heulten uns zusammen die Seele vom Leib.
Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich war unglaublich froh, dass Kylie mir ihr Geheimnis erzählt hatte. Das zeigte mir, dass sie mir vertraute und dieses Vertrauen werde ich nicht missbrauchen. Alec vertraute mir nicht, das hat er mir deutlich
genug gezeigt, jedoch habe ich mit dem Arsch eh nichts zu tun, weshalb es mir relativ wenig ausmacht.A/N:
Hello friends,
Ich habe tatsächlich in den letzten 3 Tagen 7 Kapitel und somit 7,200 Wörter geschrieben. Das ist für meine Verhältnisse mega viel! Ich weiß echt nicht, was mich momentan so sehr zum Schreiben motiviert, aber ich hoffe, dass es so bleibt hihi.
Bis jetzt wurden meine Kapitel insgesamt 8 Mal geklickt 🤡,aber das ist ok. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie andere meinen Schreibstil finden, deshalb kann ich auch nichts verbessern. 🤷🏻♀️
Ich freue mich wirklich über Kritik und Kommentare.
Ich geh dann mal jetzt weiterschreiben 🥰♥️Byee
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Alec
Teen FictionAls ich Alec kennenlernte war eins klar: Dieses unfreundliche Arschloch geht mir gewaltig auf die Nerven. Den Bruder meiner besten Freundin konnte ich von Anfang an nicht leiden. Er ist kalt, gutaussehe...