Kapitel 18

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"Pablo rechnet nicht damit, dass ich eine halbe Stunde nach der Entführung meines Bruders vor seinem Lager auftauchen würde", flüsterte Kylie und beobachtete 2 Männer, die vor der großen, rostigen Tür standen. "Deshalb sind nicht viele seiner Männer da. Das ist unsere Chance"

Aufgeregt rieb ich mir die kalten Hände
"Also fragen wir sie, ob sie uns durchlassen und uns helfen?"
Aprubt wendete Kylie sich von der Tür ab und sah verzweifelt zu mir.
"Lou, du bist noch so naiv und dumm"
Schnaubend verdrehte ich die Augen
"Hast du eine bessere Idee?"
Noch bevor ich das letzte Wort ausgesprochen habe, fing sie an teuflisch zu grinsen.

Kylie griff schweigend nach meinem Arm und zog mich ein wenig weiter zurück. Prüfend ließ sie ihren Blick an mir hinunter gleiten und öffnete den Reißverschluss meiner Jacke, die ich mir daheim übergeworfen hatte, und warf diese dann auf den Boden.

"Was soll das, mir ist verdammt kalt", flüsterte ich und sah sie fragend an.

"Siehst du gleich"

Mein glitzerndes, freizügiges Kleid würde jeden Blick auf sich ziehen. "Es ist echt ein tolles Kleid, aber unsere Mission ist es doch unbemerkt zu bleiben, oder?"

"Das Kleid ist zu lang. Ich ziehe es etwas höher"

"Kylie, das Kleid bedeckt gerade mal so meinen Po!" Erschrocken griff ich nach ihren Händen.

"Mann, Lou! Lass mich mal machen, vertraue mir einfach mal!"

Sie schüttelte meine kalten Hände ab, zog mein Kleid höher und richtete den tiefen Ausschnitt, sodass man einen besseren Blick hineinwerfen konnte. Kylie entfernte die Spangen aus meinem Haar, sodass einzelne Strähnchen über meine Schultern fielen. Anschließend kramte Kylie einen dunkelroten Lipliner aus ihrem Rucksack und schminkt meine Lippen.

"Du siehst echt heiß aus"

"Danke, aber ich dachte wir retten deinen Bruder" Zitternd umschloss ich meinen Oberkörper mit meinen Armen in der Hoffnung, dass mir dadurch ein wenig wärmer wird.

"Tun wir auch. Du gehst da rüber und verführst die Typen. Bringe sie nach da hinten und ich haue die dumm und dämlich"

Mir fiel die Kinnlade runter.

"Ich soll die verführen? Ich kann sowas nicht"

Ermutigend umfasste sie meine Schultern und sah mir tief in die Augen.

"Lou, du bist ein wunderschönes Mädchen und kriegst Typen auch rum, ohne was besonderes zu machen. Sei einfach du selbst und bring sie von der Tür weg. Du schaffst das"

In mir wurde es plötzlich so warm, als loderte ein kleines Feuer in meiner Brust. Ihre Worte vertrieben die ganze Kälte um mich herum. Ich atmete tief ein und aus, bevor ich ihr ein letztes mal zu nickte und an ihr vorbei lief.

Ich schaffe das!

Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen und versuchte nicht auf die Nase zu fallen.

Ich trat aus dem dicht bewachsenen Wald hinaus und lief unsicher auf die zwei Männer zu. Es dauerte nicht lange bis sie mich bemerkten. Sie stoßen sich von der Wand ab und traten einige Schritte auf mich zu.

Am liebsten hätte ich mich wieder umgedreht und wäre in den Wald gerannt, aber das ging ja leider nicht mehr.

"Hey, Mädchen! Was hast du hier zu suchen?", rief er mir zu und umfasste seine Waffe mit seiner rechten Hand.

Na toll

Eine Gänsehaut fuhr meinen ganzen Körper entlang Das kleine Feuer in meiner Brust erlosch und die Angst und Kälte kehrte zurück. Ich konnte sowas einfach nicht!

AlecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt