"Mach sofort die verdammte Tür auf, oder ich klettere durch das Fenster!", hörte ich die gedämpfte Stimme meiner liebsten Freundin. Sie schlug mehrmals gegen das robuste Holz und gab nicht auf. Genervt schlug ich die Decke zur Seite und sah auf die Uhr.
Ich fragte mich, was Kylie um 20:30 Uhr von mir wohl wollte. Seit dem Vorfall habe ich vier Tage lang nichts von ihr gehört und nun steht sie vor meiner Türe.
Ich tapste hinüber zur Haustür und riss diese mit einem Ruck auf.
Sie sah prüfend an mir herunter und stemmte die Hände in die Hüften. Ihr top gestyltes und gelocktes Haar hatte sie über ihre Schulter geworfen. Sie trug ein dunkelrotes, kurzes Kleid, welches ihre Figur schmeichelte. Sie sah fantastisch aus."Jacob", sagte sie schnippisch und fasste sich an die Schläfe.
"Lege bitte das Kleid und die Schuhe im Wohnzimmer ab. Ich nehme den Schminkkoffer. Sie muss dringend gestylt werden, bevor wir gehen"
Plötzlich trat ihr Cousin zum Vorschein und drängelte sich an uns vorbei.
"Was soll das, Kylie?", fuhr ich sie wütend an und beobachtete Jacob, wie er ins Wohnzimmer lief.
"Süße, das ist meine Art und Weise mich zu entschuldigen. Wir gehen feiern"
Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen.
"Vergiss es, ich gehe nicht feiern. Ich bin immer noch sauer", murmelte ich und lief Elias hinterher.
„Ich bin auch sauer und das weißt du ganz genau!", rief sie mir hinterher.
Jacob betrachtete mich kritisch und schmiss sich auf das schwarze Sofa.
„Dir auch einen wunderschönen Abend, lieber Cousin. Von Kylie. Danke der Nachfrage, mir geht es besser denn je. Setz dich doch bitte", flötete ich ironisch erfreut.
"Du siehst echt übel aus. Siehst aus, als hättest du echt miese Tage hinter dir gehabt"
"Dankeschön, das schmeichelt mir sehr", murmelte ich und rollte mit den Augen.
Ich zog meine Schlafhose mit den Einhörnern höher und richtete mein zerknittertes Tshirt mit Obelix darauf. Genervt zog ich die Hausschuhe mit den niedlichen Affen aus und schleuderte sie in sein Gesicht.
"Jacob!", fuhr Kylie ihn an und kam ebenfalls hinter mir her. "Sprich das nicht an! Wir haben uns unterwegs doch schon darüber unterhalten"
Gelassen hob er die Arme über den Kopf und stand wieder auf.
Seufzend massierte ich mir die Schläfe und würde am liebsten schreien. Die zwei führten sich auf wie Mutter und Sohn. Nur war er ein äußerst frecher und respektloser Sohn.
"Komm runter. Ich warte im Auto auf euch"
Ohne auf eine Antwort zu warten, wendete er sich ab und ging zu seinem Wagen.
Mir war nicht zum Feiern zumute und das wusste Kylie ganz genau.
"Hör mal Kylie, ich-", sagte ich, doch sie unterbrach mich sofort.
"Hör du mir mal zu", schimpfte sie und griff nach dem Kleid. "Du kommst mit. Entweder ziehst du dich jetzt um oder du kommst so" Sie zeigte entrüstet auf mein Tshirt.
Ich wusste, dass sie mich tatsächlich so mitschleppen würde, wenn ich mich weigerte, weshalb ich stöhnend und ohne Widerworte nach dem Kleid griff. Schnell lief ich in mein kleines Zimmer und zog es mir über. Es war verdammt kurz und zu freizügig. Dazu war es ein unglaublich auffälliges Kleid, denn der komplette Stoff war mit goldenen Pailletten besetzt. Der Ausschnitt war wirklich viel zu tief. Erst letztens habe ich das Gesicht verzogen, als Mercedes mit einem Tshirt, dessen Ausschnitt genauso tief war, zur Schule kam.
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Alec
Teen FictionAls ich Alec kennenlernte war eins klar: Dieses unfreundliche Arschloch geht mir gewaltig auf die Nerven. Den Bruder meiner besten Freundin konnte ich von Anfang an nicht leiden. Er ist kalt, gutaussehe...