Kapitel 2

232 7 7
                                    

"Ich komme ja schon", schrie ich aus dem Fenster und griff nach meiner Tasche. Eilig lief ich die Treppen herunter und schlüpfte in meine Schuhe. "Bye mom", rief ich ihr noch zu, bevor ich die Tür hinter mir zu zog und zu Kylie flitze.

Schnaufend sprang ich in ihr rotes Cabrio und sah sie grinsend an.

"Ich dachte schon du kommst nie", neckte Kylie mich und richtete ihre Sonnenbrille.

"Sorry, hab verschlafen", entschuldigte ich und schloss meine Arme um sie.

Wir fuhren zur Schule und ich war unglaublich aufgeregt. Kylie parkte ihr Auto und hakte sich bei mir ein.

"Ich zeige dir, wo das Sekretariat ist", sagte sie und zog mich hinter sich her. "Ich hoffe so sehr, dass du in meinem Kurs kommst"

Seufzend stimmte ich ihr zu und versuchte die Blicke der Schüler zu ignorieren.

"Ignorier die einfach. Die sind alle Scheiße", flüsterte Kylie mir ins Ohr und lächelte mich an. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen.

Die Sekretärin drückte mir ohne viele Worte meinen Stundenplan und meinen Schlüssel für den Spind in die Hand. Kylie riss mir den Plan sofort aus der Hand und fing an zu jubeln.

"Psht, sei doch leise", sagte ich und hielt ihr den Mund zu.

"Lou, wir sind im gleichen Kurs",flötete Kylie und fiel mir um den Hals.

Die Sekretärin verdrehte nur die Augen und scheuchte uns hinaus. Gemeinsam liefen wir zur Klasse und ich setze mich neben Kylie.

"Hallo alle zusammen. Wir haben eine neue Schülerin", sagte mein neuer Klassenlehrer Mr. Miller. "Möchtest du dich vorstellen?"

Nickend stand ich auf und blickte meine Mitschüler an.
"Ich heiße Lou und bin 18", nervös verschränkte ich die Arme vor der Brust.

Gott, wie ich es hasste mich vorzustellen

"Ich bin vor ein paar Tagen hergezogen", beendete ich meine knappe Vorstellung. Erwartungsvoll sah ich in die Runde, doch jeder Blickte mich schweigend an.

Ein Mädchen hob aus der vorletzten Reihe hob ihre Hand und sah mich mit gehobenen Augenbrauen an.

Ich weiß, man sollte über Leute wegen ihrem Aussehen nicht urteilen, aber es geschah ungewollt, das schwöre ich.
Sie sah mich mit auffordernd an.

Ich runzelte die Stirn und überlegte, wie sie ihre Augen mit diesen langen geklebten Wimpern aufhalten konnte. Ihre Nase glänzte mehr als meine Zukunft und wenn ich das sage, dann ist das wirklich so (glaubt mir) . Sie hatte Extension in ihren Haaren, nur leider hatten diese einen komplett anderen Farbton als ihre echte Haarfarbe.

"Nimmst du mich auch mal dran oder willst du nur glotzen", zickte sie mich mit ihrer piepsigen Stimme an und warf ihr Haar zurück.

Ich lief rot an und nickte ihr nur stumm zu.

"Bist du mit Kylie befreundet?", fragte sie mich skeptisch und trommelte mit ihren Pinken Fingernägeln auf den Tisch.

Ich öffnete den Mund um was zu sagen, doch Kylie stand plötzlich auf und schlug auf den Tisch. Ich zuckte erschrocken zusammen und sah sie mit großen Augen an. Ihre strahlend blauen Augen waren plötzlich so dunkel wie der Nachthimmel und sie bebte vor Wut.

"Hast du ein Problem damit, Mercedes?", fragte sie.

"Tz", sagte Mercedes mit schriller Stimme und verdrehte die Augen. "Ich darf doch wohl fragen was ich will. Brauchst doch nicht so zu zicken"

"Steck dir die Frage in den Arsch und halts Maul", rief Kylie ihr zu und setzte sich wieder hin.

"Kylie!", rief Mr. Miller empört und sah uns ungläubig an.

Ich wurde noch roter als zuvor und ließ mich auf meinen Stuhl fallen

"Ich dachte du wärst süß und lieb", flüsterte ich Kylie zu und grinste bekloppt vor mich hin

Sie lachte nur und wackelte mit den Augenbrauen.
"Die dumme Bitch hat eine Zeit lang so getan als würde sie meine Freundin sein wollen, dabei wollte sie durch mich an meinen Bruder gelangen", erklärte sie mir.
„Naja, nun ist sie das Betthäschen meines Bruders", murmelte sie.
Ich klatsche mir auf die Stirn.
„Ich habe damit nichts zu tun", verteidigte sie sich.

Als es klingelte verließen alle bis auf Kylie und ich den Raum. Kylies Handy piepte. Genervt rollte sie mit den Augen und blickte mich bittend an.

"Was denn?", sagte ich und biss in mein Brot.

"Mein Bruder hat heute wieder einen Kampf und mein dad will, dass ich ihn 'unterstütze'", murrte sie und sah mich dann mit einem Hundeblick an.
"Bitte begleite mich. Mir ist so langweilig, wenn ich alleine hingehe".

Erfreut nickte ich.
Ein Kampf? Ich habe noch nie zugesehen!

Skeptisch sah sie mich an, doch ich hakte nicht weiter nach.
Das wird bestimmt witzig

AlecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt