Ich schreckte aus meinem Schlaf, als mein Wecker anfing, schrill zu klingeln. Seufzend schaltete ich ihn aus und stieg aus dem Bett. Ich musste zur Schule, war aber nicht bereit Kylie zu sehen, denn ich wollte nicht über das Geschehen im Lager reden. Schlurfend ging ich ins Bad, wusch mir das Gesicht und putze mir die Zähne. Ich zog mir eine lockere Jogginghose und ein großes Shirt an.
Mit einem ausgeleierten Haargummi band ich mir mein Haar zu einem lockeren Dutt.
Heute hatte ich nicht die Nerven dazu mir besonders viel Mühe bei meinem Aussehen zu geben. Ich griff nach meinem Rucksack und Handy, bevor ich das Haus verließ. Normalerweise holte mich jeden Morgen Kylie ab, doch heute war sie nicht da.
Traurig und seufzend steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und machte mich auf den Weg zur Schule.In der Schule angekommen sah ich in der Ecke erneut die Männer in den schwarzen Anzügen, welche kaum zu übersehen waren. Einer von Ihnen musterte mich mit seinen stechend grünen Augen. Ich holte tief Luft, als ich sah, dass Jacob anschließend auf mich zu lief und mich sanft am Arm packte. Er zog mich etwas von der Menge weg und sah mich dann mitfühlend an.
"Hey Jacob", begrüßte ich ihn räuspernd. "Wieso bist du hier?"
"Hallo Lou. Meine Strafe endet in wenigen Tagen", sagte er überglücklich lachend. "Ich erledige noch diese paar Tage meinen Job richtig und dann mache ich das nie wieder"
Grinsend wuschelte ich ihm durchs Haar. Er ließ seine Mundwinkel sinken und sah mich wieder ernst an. Es schien, als sei ihm plötzlich etwas eingefallen. Neugierig sah er mir ins Gesicht.
"Du siehst nicht so gut aus. Habt ihr den Streit von letztens noch nicht geklärt?"
Auch ich ließ mein Lächeln fallen und blickte betreten hinunter zu meinen Sneakern. "Nein, ich habe weder mit Alec, noch mit Kylie geredet"
Der Streit war nun einige Tage her, doch keiner der beiden hatte mir eine Nachricht geschrieben. Ich sah es nicht ein mich als erstes zu melden, denn ich hatte nichts falsch gemacht.
Ich runzelte die Stirn und sah wieder hinauf zu Jacob. "Woher weißt du vom Streit?"
Peinlich berührt kratze er sich am Hinterkopf und kicherte. "Naja, ihr wart ziemlich laut. Wir haben alles gehört und als ich dann Mateo gesehen habe, verstand ich, um was es geht"
Ich hielt mir die Hände vor das Gesicht und seufzte.
Wie peinlich!
"Oh Mann, jetzt ist mir das ganze noch unangenehmer als davor"
Aufmunternd zog mich Jacob in seine Arme und drückte mich entschlossen an sich. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und genoss die Nähe.
Natürlich entgingen mir nicht die verstohlenen Blicke der anderen Schüler, die uns ansahen und anschließend miteinander tuschelten. Diese Schule nervte mich so sehr.
"Mach dir nichts draus. Alec ist...", sagte er und versuchte die richtigen Worte zu finden.
"Ein Idiot?", ergänzte ich scherzend seinen Satz und löste mich aus seinem starken Griff.
Er schnippte mit den Fingern und lächelte mich an. "Genau, Alec ist ein Idiot. Er kann seine Wut nicht im Zaum halten. Dir ist aber bewusst, dass Alec ein riesengroßes Problem mit Mateo hat, oder?"
Ich umfasste den Gurt meines Rucksacks fester und nickte stumm. Es kam mir vor, als würden alle denken, dass ich Mateo in dieser Nacht angerufen hätte, jedoch habe ich damit gar nichts zu tun. Kylie allein ist schuld an der ganzen Sache und nun stecke ich stattdessen bis zum Hals in der Scheiße! Jedoch konnte ich nicht die Wahrheit sagen, da ich nicht wusste, was dann mit meiner Freundin passieren würde. Alec würde durchdrehen, wenn er erfahren würde, dass seine Schwester Mateo angerufen hatte.
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Alec
Teen FictionAls ich Alec kennenlernte war eins klar: Dieses unfreundliche Arschloch geht mir gewaltig auf die Nerven. Den Bruder meiner besten Freundin konnte ich von Anfang an nicht leiden. Er ist kalt, gutaussehe...