Your Passion, My Biggest Fear (Pausiert)

• Alone in Monaco •

Hej,

Alles Gute nachträglich zu seinem Geburtstag Schnaddi3008. Ich hoffe, das Kapitel gefällt dir als ein kleines Geschenk.

Vielen Dank euch allen für die lieben Kommentare und all die Sternchen unter dem letzten Kapitel.
Ich hoffe euch gefällt auch das heutige.

Viel Spaß beim Lesen.

Bleibt gesund!

Liz
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Mittwoch 24.04.2019, Monaco

PoV. Nick
Schnell. Viel schneller als sonst, rasten wir über den Asphalt. Links und rechts beschränkt von Kerbs und Reifenstapeln. Immer wieder hatten die Kurven mit Rasen gesäumte Auslaufzonen. Vor mir Maxi mit seinem dunkelblauen Helm, mit den auffälligen roten Details. Unseren Initalien. Der Nummer 22. Der Helm bedeutete ihm so viel. Mein Helm mit der dunkelgrünen Grundierung, trug ebenfalls in rot mit weißer Umrandung unsere Initalien und dann die 02 als Nummer. Zusammen ergaben unsere Nummern so, das Datum an welchem wir zusammen gekommen waren. Es war das größte für uns, als wir die Helme an Weihnachten ausgepackt hatten. Voller Ehergeiz flogen wir regelrecht über Strecke. Die Sonne brannte vom Himmel. Ein frischer Wind zog vom Meer her über Strecke. Änderte immer wieder ein wenig seine Richtung. Es war fast so als würde die Strecke sich auf jeder Runde etwas ändern. Wir schienen die Strecke komplett für uns zu haben. Nirgendwo war jemand. Motiviert Maxi am Ende der Runde endlich auf der Geraden überholen zu können, ging ich bereits in der ersten Kurve erst spät auf die Bremse. Ging volles Risiko. Doch auch Maxi wollte seinen Platz nicht Kampflos an mich abgeben. Reizte in zwei Kurve ebenfalls das absolute Limit des Bremspunkts aus. Leicht rutschte sein Heck zur Seite. Brachte sich ins Schlingern. Doch er schien sich zu fangen. Nahm wieder mehr Speed auf. Verzögerte den nächsten Bremspunkt vor der Haarnadel erneut. Fuhr plötzlich einfach gerade aus weiter. Wurde von einem Kerb ausgehebelt. Landete auf dem Gras. Drehte sich um hundertachtzig Grad, als seine Reifen wieder Grib fanden. Schien die Kontrolle verloren zu haben. Schlug halb rückwärts, halb seitlich in die Reifenstapel. Wurde förmlich von ihnen verschluckt. Panisch bremste ich ab. Brachte mein Kart in der Haarnadelkurve zum Stillstand. Sprang regelrecht aus meinem Kart. Rannte zu dem Kart meines Freundes. Verdächtig rauchte es aus den Reifenstapeln. Ängstlich warf ich die ersten rot gefärbten Reifen beiseite. Spürte die pure Panik in mit aufsteigen. Der Rauch wurde immer mehr. Da Maxis Schultern. Sein Kopf war nach vorne auf die Brust gefallen. So schnell wie ich konnte und so vorsichtig, wie möglich zog ich seinen schlaffen Körper aus dem Sitz. Legte ihn, ein paar Meter weiter weg ins Gras. Wieso war hier denn keiner? Wieso half mir denn niemand? Mit Tränen in den Augen öffnete ich den Verschluss. Behutsam zog ich den Helm von seinem Kopf. Gefolgt von der Balaclava. Blickte in Arthurs Gesicht.

Ein trockener Schrei entwich mir. Ließ mich aufschrecken. Was war das? Wieso war da plötzlich Arthur? Wieso trug er Maxis Helm? Das war doch Maxi gewesen. Ganz sicher. Das war eindeutig Maxis Fahrstil. Wie? Wieso war es plötzlich Arthur. Viel zu hektisch schnappte ich nach Luft. Mein Herz raste. Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen. "Arthur...Arthur .... Nein... Arthur...", weinte ich laut in die Stille. Ich zitterte am ganzen Körper. Panisch blickte ich mich in dem dunklen Raum um. Mein Pulli war total nass geschwitzt. Versuchte die Nachttischlampe anzuschalten. Zuckte zusammen, als der Raum in ein angenehmes Licht getaucht wurde. "Arthur... nein....", entfloh es mir ängstlich. Schockiert schlang ich die Arme um meinen Körper. Ein leises Wimmern kam mir über meine Lippen. Die Bettseite neben mir war leer. Unbenutzt. Arthur war nicht da. Erstickt schluchzte ich auf. Nicht auch noch Arthur. Krallte mich schmerzvoll in das Kissen der unbenutzen Bettseite. Spürte mein Herz heftig gegen meine Rippen pochen. Presste das Kissen eng an meine Brust. Mich dazu zwingend ruhig zu Atmen, sog ich den Duft von Arthur ein, welcher von dem Kissen ausging. Weinte bitterlich in das Kissen. Kugelte mich ganz klein zusammen. Zog die Beine so eng ich konnte an meinen Oberkörper. War Arthur.... Nein, dass konnte doch nicht sein. Wir hatten doch heute Mittag noch gemeinsam gegessen. Ich konnte ihn doch nicht auch verlieren. Noch immer entwichen mir laute Schluchzer. Er war der erste der mich einfach so nahm, wie ich war. Ich hatte das Gefühl noch immer nicht genügend Luft zu bekommen. Er hatte mir das Gefühl gegeben, dass ich willkommen war. Mein Körper bebte noch immer. Meine Gedanken rasten. Wieso hatte ich in Arthurs Gesicht geblickt. Wieso war dort plötzlich Arthur? Ein lautes Klingeln ließ mich erneut heftig zusammen zucken. Erschrocken drehte ich mich zum Nachttisch um, wo ich das Klingeln vermutete. Grell leuchtete mir mein Handy entgegen. Wer wollte mich denn jetzt erreichen? Es musste doch noch mitten in der Nacht sein. Verzweifelt nach Luft schnappend, versuchte ich meine Tränen zu stoppen, um zu erkennen wer mich da anrief. Vergeblich. Das einzige, was ich erkannte war eine weiße verschwommene Reihe aus Buchstaben oder Zahlen. Zitternd löste ich eine meiner Hände von dem Kissen. Versuchte mein Handy zu greifen. Etwas ungeschickt schaffte ich es den Anruf anzunehmen. Ließ mein Handy auf die Matratze sinken, als ich glaubte den Lautsprecher getroffen zu haben. Angespannt presste ich meine Lippen aufeinander. Hielt die Luft an. Versuchte krampfhaft ein Schluchzen zu verhindern. "Nick?", hörte ich Arthurs besorgte Stimme aus meinem Handy. Konnte es nicht mehr verhindern laut aufzuschluchzen. Spürte wie ich wieder stärker zu zittern begann. "Ar.... Arthur...", kam es mir leise wimmernd über die Lippen, ehe ich mein Gesicht wieder etwas in dem Kissen vergrub. "Hey...hey Nick ganz ruhig ein atmen... und wieder aus.... einatmen.... ausatmen... ein... und wieder aus....", wiederholte er immer wieder mit ruhiger Stimme, bis ich es tatsächlich schaffte meinen Atem wieder zu beruhigen. Das Kissen, welches in den letzten Nächten leicht Arthurs Geruch angenommen hatte, half dabei tatsächlich auch etwas. "Willst du mir erzählen was du geträumt hast?", erklang seine ruhige Stimme durch den Hörer, als ich einige Minuten einfach nur ruhig geatmet hatte und sich auch mein Herzschlag wieder normalisiert hatte. "Ich war mit .... mit Maxi Kart fahren.... er ist in die Reifenstapel gekracht.... ich hab ihn rausgezogen..... er hat sich nicht bewegt, nicht geatmet.... ich hab ihm den Helm.... den Helm ausgezogen und... und dann warst das... das war... das warst du...", schluchzte ich zum Ende hin verzweifelt mit brüchiger Stimme und drückte das nach Arthur riechende Kissen noch ein wenig enger an meine Brust. Spürte sich heißen Tränen erneut ihren Weg über meine Wangen bahnten. "Ruhig atmen Nick, ganz ruhig. Mir geht es gut. Bei mir ist alles in Ordnung, mir ist nichts passiert. Es ist alles gut Nick. Das war ein schrecklicher Traum. Ich liege hier ganz gemütlich und sicher in meinem Bett. Du musst dir keine Sorgen um mich machen. ", sprach der Monegasse mit ruhiger Stimme auf mich ein, während die Tränen stumm weiter über meine Wangen liefen und in dem Kissen versickerten. "Es tut mir leid....", kam es mir leise über die Lippen, während in mir plötzlich das schlechtes Gewissen aufkeimte. Ich brachte ihn um seinen Schlaf, vor einem Rennen, weil mich schon wieder ein Albtraum heimgesucht hatte."Es gibt nichts was dir leid tun muss, Nick. Es ist alles okay. Vergess nicht dass ich dich angerufen hab und nicht umgekehrt. Ich wollte das Mama mir Bescheid gibt wenn sie mitbekommen sollte, dass du einen Alptraum hast.", widersprach er mir sofort mit weiterhin ruhiger Stimme ohne jeglichen Vorwurf, während ich meine Bettdecke eng um meinen Körper zog und mein schlechtes Gewissen mich innerlich förmlich zerriss. Ich hatte auch noch Pascale aufgeweckt und sie dann Arthur. Ich vergraulte mir noch alle die mir hier das Gefühl gaben, dass ich ihnen zumindest etwas wichtiger war, als den Menschen zu Hause. "Hey Nick... ich kann dich bis hier her denken hören. Erinnerst du dich daran was ich dir vorhin gesagt habe?", riss Arthur mich mit sanfter Stimme wieder aus meinen Gedanken, ließ mit seinen Worten eine Träne über meine Wangen kullern. "Das...das ich dich immer anrufen kann. Aber... ich wollte dich nicht wecken. Du musst doch ausgeschlafen sein.", murmelte ich leise fast tonlos und spürte dabei die Angst in mir aufstiegen, wenn ich daran dachte das Arthur bald wieder in einem Boliden saß. Wenn er bei dem Rennen unaufmerksam war und ihm etwas passierte, dann war das meine Schuld, weil ich ihn um seinen Schlaf gebracht hatte. "Keine Sorge, Nick. Ich werde ausgeschlafen sein, versprochen. Darauf achte ich auf jedenfall, aber es ist genauso wichtig, dass es dir gut geht.", versuchte er mich sofort zu beruhigen, während ich im Hintergrund eine Decke rascheln hörte. "Versprochen?", vergewisserte ich mich erneut, denn wenn Arthur etwas passieren würde, dann würde es mir definitiv nicht gut gehen. "Versprochen.", kam es sofort von dem Monegassen, welcher gerade irgendwo in Deutschland in einem Hotelzimmer war, durch den Hörer.