Hej,Vielen Dank für eure Kommentare unter dem letzten Kapitel.
Einige von euch hatten ja bereits schon nach dem letzten Kapitel ein schlechtes Gefühl, was den geplanten Ausflug betrifft. Nun möchte ich euch bezüglich eurer Vermutungen nicht länger auf die Folter spannen.
Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel und ihr hasst mich danach nicht.
Ein schönes Restwochenende
Liz
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Freitag 19.04.2019, Monaco
PoV. Nick
Etwas müde, aber deutlich ausgeschlafener als gestern und auch gespannt, saß ich am nächsten Morgen neben Arthur auf dem Beifahrersitz, während der Monegasse sein Auto durch die engen Straßen Richtung Frankreich steuerte und dabei schon die ganze Zeit gut gelaunt grinste. "Warum hast du eigentlich so viele Sachen eingepackt?", wandte ich mich schließlich doch etwas neugierig, was er heute geplant hatte, an Arthur, dessen Auto mit allen möglichen Taschen vollgepackt war, so das nicht einmal mehr mein Rucksack mit in den Kofferraum gepasst hatte. "Weil wir das heute alles brauchen werden. Gut bis auf den Kuchen, den hat Mama für Philippe gebacken und meinte ich soll ihn für ihn mitnehmen.", bekam ich nur grinsend die Antwort, da der Monegasse genau durchschaut hatte, dass ich so versucht hatte heraus zufinden, wo er uns gerade hinfuhr, weshalb ich dann lieber wieder aufhörte etwas nachzufragen, um nicht nachher noch mit meiner Fragerei zu nerven, so dass er dann nichts mehr mit mir unternehmen wollte. So wie ich mich die letzten Tage benommen hatte, hatte ich mich ja schon gewundert, dass er überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben wollte, auch wenn ich ihm dafür wirklich dankbar, denn sonst wäre ich vermutlich noch tiefer abgerutscht in meinem Strudel. Ich hatte mir zwar vorgenommen, dass ich den Gleichaltrigen etwas meiden wollte, nachdem ich herausgefunden hatte, dass er Rennfahrer ist. Doch spätestens gestern, als er mir trotz meiner abweisenden Art den Kühlakku gebracht hatte und damit ja registriert haben musste, dass ich Schmerzen hatte, war mein schlechtes Gewissen so groß, dass ich meinen Vorsatz über Bord geworfen hatte und zumindest wieder einen Schritt auf ihn zu gemacht hatte, wenn auch mit dem Grundsatz mir ja nicht zu viel darauf einzubilden, dass er etwas mit mir unternahm. Spätestens nach meinem zurückgezogen und damit so undankbaren Verhalten für alles was er mit mir bisher unternommen hatte, machte das jetzt vermutlich nur noch aus Höflichkeit, damit ich einen schönen Urlaub hatte, anders konnte und vor allem wollte ich es mir nicht vorstellen, denn dann machte ich mir nur Hoffnungen, dass wir uns vielleicht anfreunden konnten und wurde enttäuscht oder musste, wenn wir tatsächlich eine Freundschaft aufbauten vielleicht irgendwann wieder diesen ganzen Schmerz durchstehen. Was ich für Arthur wirklich nicht hoffte."Was macht eigentlich dein Fuß? Hast du noch Schmerzen?", riss mich Arthur aus meinen Gedanken, als er von der Autobahn abfuhr und auf eine Landstraße abbog. Schenkte mir dabei ein freundliches Lächeln. "Nein alles wieder gut. Ich bin gestern einfach nur zu viel gelaufen.", schüttelte ich meinen Kopf und erwiderte sein Lächeln leicht, ehe ich die Landschaft um uns herum beobachtete, um herauszufinden wo wir inzwischen waren, doch die Ortsnamen auf den Schildern sagten mir nichts. Dass mein Fuß einfach so kaputt war, dass ich nach großer Belastung und langen Strecken die Metallplatte, welche mein Sprunggelenk zusammenhielt, spürte und dadurch etwas Schmerzen hatte, musste ich ihm ja nicht erzählen, denn ich wollte nicht dass er sich deswegen womöglich noch Gedanken machte. Wie sagte Papa immer, daran war ich ja schließlich selbst schuld. "Gut, falls du wieder Schmerzen hast, hätte ich zur Not auch Schmerztabletten dabei.", erklärte er mir und blickte dabei erneut kurz zu mir, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. "Danke.", gab ich ein wenig unsicher zurück, da ich nicht wirklich wusste, was ich dazu sagen sollte, wobei es mich schon beeindruckte, wie viel Gedanken sich Arthur machte, wegen jemanden wie mir, dessen Gesundheit ihm völlig egal sein könnte. "Hey Charlie, was gibt's? Wir sehen uns doch gleich. Nick und ich brauchen noch etwa 10 Minuten", nahm Arthur grinsend den Anruf seines Bruders entgegen und ließ mich damit aufhorchen. Charles würde ebenfalls mitkommen, bei was auch immer wir unternehmen würden, davon hatte Arthur gar nichts erzählt? "Wir brauchen noch etwa ne halbe Stunde, ich hab verschlafen. Aber Pierre und Tonio sind auf jedenfall schon da, ich hab sie zwar nicht erreicht, aber die beiden sind gestern schon gefahren.", klärte Charles seinen kleinen Bruder, und durch die Lautsprecherfunktion auch mich, über den Grund seines Anrufs auf, was Arthur sofort zum Lachen brachte, während ich überlegte, was wir unternehmen würden, wenn so viele Leute mit kommen würden und mich zeitgleich etwas unwohler fühlte, da ich wusste, dass ich gleich zumindest schon einmal zwei völlig fremde Personen kennenlernen würde, die auf jedenfall mit Charles und so wie es schien auch mit Arthur gut befreundet zu sein schienen. Was war wenn sie mich nicht mochten oder ich sie total nervte, weil ich nicht so offen war oder weil sie lieber nur mit den beiden Brüdern etwas unternehmen wollten und diese mich auf Höflichkeit mir gegenüber mitnahmen. Ich hoffte wirklich, dass die anderen wenigstens nicht genervt davon waren, dass die beiden mich mit brachten oder es bei dem was wir unternehmen würden nicht störte, dass ich dabei war. "Es sind noch andere dabei?", fragte ich Arthur schließlich etwas unsicher, als er den Anruf mit seinem Bruder beendete und seine Playlist wieder leise vor sich hin dudelte und spielte, wie so oft unsicher mit dem Saum meiner Pulloverärmeln. "Ja es kommen noch drei Kumpels von Charlie mit, aber die sind echt in Ordnung, mach dir keine Gedanken, der Tag heute wird richtig cool, vor allem weil wir so viele sind.", sprudelte es voller Vorfreude aus dem Monegassen heraus, welcher meine Nervosität durchaus bemerkt hatte, da er mir erneut ein leichtes Lächeln schenkte, um seine Aussage, dass ich mir keine Gedanken machen sollte, zu unterstreichen, weshalb ich ihm darauf ein halbwegs echtes Lächeln erwiderte, um ihm nicht zu zeigen wie unsicher ich trotz allem war. "Wir sind da.", lenkte Arthur seinen Fiat Sekunden später etwas schwungvoll von der Straße auf einen geräumigen fast leeren Parkplatz und kam neben einem ziemlich teurer aussehenden SUV zum Stehen. Gespannt blickte ich auf das große Gebäude, welches durch die Windschutzscheibe zu sehen war. Spürte augenblicklich, wie meine Hände schwitzig wurden, als ich den großen Schriftzug las, welcher einen großen Teil der Hauswand einnahm, spürte wie mein Atem schneller ging ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Kämpfte verzweifelt gegen die Tränen an, welche in meinen Augen brannten und jeden Augenblick überzulaufen drohten. "Nick? Was ist los?", hörte ich Arthurs Stimme sichtlich besorgt und etwas überfordert direkt neben mir, versuchte mich irgendwie zuberuhigen und all die Gefühle, die drohten an die Oberfläche zu kommen, zu unterdrücken. "Du willst Kart fahren gehen?", brachte ich mühsam, fast tonlos hervor, spürte, wie sich die Angst vor seiner Antwort gefühlt tonnenschwer auf meine Brust legte und mir die Luft zum Atmen nahm. Schnappte hektisch nach Luft und merkte, wie mir selbst immer mehr die Kontrolle über die Situation entglit. "Ja.... was ist los?", nahm ich die Stimme des Monegassen wahr ohne richtig darauf reagieren zu können. Spürte, wie ich mich immer mehr verkrampfte. Die Panik mich immer weiter einnahm. Sah die Flammen vor meinem inneren Auge auflodern. Kauerte mich ganz klein zusammen. Krallte meine Finger schmerzvoll in meinen Pulli. Hatte das Gefühl vor Schmerzen keine Luft mehr zu bekommen. Sah, wie damals, die Flammen immer größer werden. Ich zitterte am ganzen Körper. Schnappte viel zu flach und hektisch nach Luft. Spürte, wie sich meine Muskeln immer wieder schmerzvoll stärker verkrampften. Tränen liefen in Sturzbächen meine Wangen hinab. Ließen meine Sicht verschwimmen. Warum war das damals uns passiert? Warum Maxime? Warum? Warum nicht ich? Viel zu schnell rasten die Gedanken durch meinen Kopf, ohne dass ich einen wirklich richtig fassen konnte. Es waren Bilder und Situationen von Maxime und mir und immer wieder waren da Bilder von diesem einem Tag. Irgendwo hörte ich Stimmen, auf französisch reden. Öffnete den Mund. Doch ich brachte kein Wort hervor.Wir hatten so oft französisch gesprochen, im Urlaub oder immer wenn uns die anderen nicht verstehen sollten. Es war wie eine Geheimsprache zwischen uns. Mein ganzer Körper schmerzte. Mein Hals war trocken, wie zugeschnürrt. Maxi... Ich spürte, wie mich jemand berührte, irgendetwas zu lösen versuchte, den Gurt vielleicht. Wie in Watte gepackt nahm ich war, wie jemand seine Arme um meine Körper legte. Versuchte mich hoch zu heben. Weinte voller Verzweiflung, voller Angst, voller Panik. Hörte weit weg jemand leise eine Melodie summen. Fest wurde ich an einen Körper gezogen. Schützend an diesem gehalten. Langsam nahm ich wahr, wie jemand laut und regelmäßig atmete. Sich der Oberkörper an welchem ich lehnte im gleichen Rhythmus hob und senkte. Registrierte, dass das Summen verstummt war. Zwang mich den Rhythmus der Atmung mit zu gehen. Merkte wie ich dadurch langsam etwas ruhiger wurde. Die Bilder der Flammen langsam verschwanden und sich meine Muskeln wieder etwas entspannten. Je mehr die Panik aus meinem Körper wich, desto erschöpfter und ausgelaugter fühlte ich mich. "Nick?" , erklang eine sehr sorgenvolle Stimme, welche ich nach einem kurzen Moment der Person, die mich in den Armen hielt, zu ordnen. Blinzelnd schlug ich meine Augen auf und drehte meinen Kopf leicht zur Seite, bis ich durch den Tränenschleier, welcher noch immer meine Wangen benetzte etwas verschwommen erkannte, dass er Arthur war, welcher mich schützend in seinen Armen hielt und mir ruhig über den Rücken zu Streichen begann. Erschöpft ließ ich meinen Kopf wieder gegen seinen Oberkörper sinken und ließ die Tränen einfach über meine Wangen in seinem Pulli versickern und konnte sie gar nicht stoppen. War gerade einfach nur unglaublich froh darüber, dass es mich hielt und ich nicht ganz alleine mit der Situation fertig werden musste. Das ist nicht völlig alleine mit dieser Angst und all den Gefühlen, welche über mich herein gebrochen waren da stand, sondern das ich jemand hatte der mich fest hielt. "Falls ihr noch etwas braucht, sag Bescheid. Pierre und ich warten drüben am Eingang auf Charles und Antonio.", sprach eine unbekannte Person plötzlich mit Arthur und legte mir dabei eine Decke um den Oberkörper, wodurch ich kurz zusammen zuckte und mich schwach etwas enger an Arthur drückte. "Danke Anthoine. Ich melde mich wenn etwas ist.", hörte ich Arthur antworten, ehe sich die Schritte wieder etwas entfernten.
"Es tut mir leid.", brach ich mit leiser, von den Tränen heiserer Stimme die Stille, die zwischen uns herrschte, seit dem Arthur, nachdem meine Tränen versiegt waren beschlossen hatte mit mir etwas von der Kartbahn wegzufahren, als er seinen Fiat auf einer abgelegenen Grünfläche zum stehen brachte. "Was?", blickte er völlig verwundert und zugleich besorgt zu mir und stellte den Motor ab, während ich spürte, wie meine Augen schon wieder verdächtig brannten und meinen Blick auf die Decke auf meinen Schoss heftete, meine Fingernägel eng in die Handballen drückte, um nicht zu weinen. "Das ich dir den Tag versaut habe.... du hattest dich so darauf gefreut. Du.. du kannst auch zurück... und mich später... abholen.", murmelte ich leise und voller schlechtem Gewissen, spürte, wie unsagbar schwer mir die letzten Worte fielen, da ich gerade eigentlich gar nicht allein sein wollte, zu groß, war die Angst, dass nochmal alles hochkam. "Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst oder was dir leid tun muss, Nick. Dir geht es gerade ganz offensichtlich nicht gut und ich werde dich jetzt gerade damit auch ganz sicher nicht alleine lassen. Ich bin ja auch irgendwie Schuld daran, dass das passiert ist.", sprach Arthur ruhig auf mich ein, klang fast so als hätte er ein schlechtes Gewissen und legte mir vorsichtig, fast schon ein wenig unsicher, tröstend eine Hand auf den Unterarm, wodurch sich bei mir nun doch ein paar einzelne Tränen aus meinen Augen lösten und in meinen Schoss tropften. Womit hatte ich es verdient, dass Arthur zu mir, einem quasi Fremden, welcher ihn in den letzten zwei Tagen nicht gerade nett behandelt hat und körperlich als auch seelisch ziemlich kaputt war, so freundlich war? Und sogar das Kart fahren ausfallen ließ, auf dass er sich so gefreut hatte. "Lass uns erstmal aussteigen und uns ein etwas gemütlicheres Plätzchen suchen.", schlug er mit sanfter, besorgter Stimme vor und strich eine der Tränen von meinem Handrücken, ehe er seine Hand von meinem Arm löste und seine Tür öffnete, um auszusteigen. Schweigend wischte ich mir die Tränen von den Wangen und tat es ihm dann, noch immer nicht ganz sicher auf dem Beinen, gleich, so dass wir uns kurz darauf auf der Decke, welche mir vorhin um die Schultern gelegt wurde, zwischen den Bäumen auf der Wiese, auf welcher Arthur einige Meter, weiter oben seinen Wagen geparkt hatte, widerfanden. Eng hatte ich meine Beine an den Körper gezogen und mit den Armen umschlungen, während mein Kopf auf meinen Knien ruhte, das Gesicht in den Knien versteckt, um meine Tränen zu vertuschen, welche mir erneut über meine Wangen kullerten bei dem Gedanken, wie es vor diesem einen Tag war. Wie ich vor diesem einen Tag war. Ich konnte Stunden an der Kartbahn verbringen. Mir einen Wettstreit nach dem anderen mit Maxime liefern ohne genug davon zu bekommen. Wir hatten immer gescherzt, wie es wäre Rennfahrer zu werden und auf den Strecken dieser Welt um die Weltmeisterschaft zu fahren. Hatten so getan, als wären wir Vettel, Schumacher oder Hamilton, wenn wir uns ein Rennen auf der Kartbahn seines Onkels geliefert hatten und jetzt? Jetzt saß ich hier irgendwo in Frankreich alleine, ohne Maxime, auf einer Wiese, nachdem ich Panik bekommen hatte, als es hieß, dass wir Kart fahren würden. Und hatte niemanden mehr. Selbst meinen Eltern schien ich, wie so oft nur der Klotz am Bein gewesen zu sein, welchen sie bei ihren wichtigen Terminen nicht zu Hause gebrauchen konnten. Was hatte dieser Tag, dieses Feuer nur angerichtet? Leise verzweifelte Schluchzer entwichen meinen Lippen, während die Tränen meine Jeans durchnässten. Schützend legten Arthur seine Arme um mich und zog mich fast schon etwas unbeholfen und überfordert an seinen Oberkörper. "Ich bin hier, falls du darüber reden willst.", hörte ich ihn leise, besorgt Sagen und spürte, wie er begann mir tröstend über den Rücken zu Streichen. "Kannst du mich einfach nur halten?", schluchzte ich mit tränenerstickter Stimme und lehnte mich näher an seinen Oberkörper und spürte, wie er seine Arme enger um meinen Körper schlang und mich dadurch leicht an seinen Oberkörper drückte, weiterhin ruhig über meinen Rücken strich. Langsam wurden meine Gedanken wieder etwas ruhiger, rasten nicht mehr durch all die Erinnerungen, ohne sich wirklich eine heruaszusuchen, über welche ich länger nachdachte. Es waren einfach viel zu viele tolle und unglaublich schmerzvolle Momente, die alle an die Oberfläche drängten.
"Ich hatte das Kart fahren geliebt."
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Your Passion, My Biggest Fear (Pausiert)
AcakEine Athur Leclerc FanFiction ~ boyxboy, don't like, don't read Der Motorsport oder besser gesagt das Kart fahren waren Nick's Leben. Seit er laufen konnte saß er in dem Fahrzeug und sauste die Strecke entlang. Das Kart fahren war mehr als ein Hobby...