Chapter 2

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Eren POV:

Ich setzte mich wieder auf meinen Platz. So wirklich Lust hatte ich nicht, mir von Armin die Schule zeigen zu lassen. Mich interessierte das alles doch eh nicht.

In der Pause musste ich leider wohl oder übel zu Armin gehen.
,, Armin, richtig? Ackermann meinte, du sollst mir die Schule zeigen", fing ich an.
Der Blonde sah zu mir und zeigte dann auf sich.
,, Ne. Peter Pan, der hinter dir steht", erwiderte ich augendrollend. Der Kleinere stand schnell auf und meinte, dass ich ihm folgen solle, was ich auch tat.

,, Wir könnten Freunde werden, Eren. Du brauchst keine Maske zu tragen! Wir sind alle nett!"
,, Ich trage keine Maske. Zeig mir einfach die Schule und gut is."
Das ließ sich der Blonde nicht zweimal sagen. Er zeigte mir die Bibliothek, die Computerräume, die Aula, verschiedene Klassenräume, naturwissenschaftliche Räume, Sekretariat und vieles mehr.
,, Du kannst froh sein, neben Connie zu sitzen. Er ist ein dufter Typ. Vielleicht etwas überdreht, aber nett. Vielleicht werdet ihr Freunde!"
,, Ich brauche keine Freunde, Armin. Hör einfach damit auf. Ich bin nur hier, um meine Zeit abzusitzen..."
Der vermutlich Jüngere sah mit einen fragenden Blick zu mir.
,, Was meinst du?"
,, Die Lehrer wissen Bescheid. Anscheinend nicht Ackermann, aber der wird auch bald Bescheid wissen. Nicht der Rede Wert..."
Armin fing an lieb zu lächeln und nickte nur.
,, Vielleicht überlegst du es dir ja, mein Freund zu werden!"
,, Ich überleg's mir..."

Zusammen liefen wir wieder in unseren Klassenraum. Wir kamen zu spät zum Unterricht. Für mich Alltag. Armin schien das aber nicht so toll zu finden.
Nachdem wir reingelassen wurden, verbeugte er sich sofort und zählte mehrere Entschuldigungen auf. Der große, blonde Lehrer sah zu mir. Ich zuckte nur mit den Schultern. Warum soll ich mich für etwas entschuldigen, was Alltag ist? Schwachsinn.
,, Ah. Du müsstest Eren sein. Herzlich Willkommen."
,, Mein Beileid", erwiderte ich nur und setzte mich neben meinen neuen Banknachbarn. Ich setzte mich bequem hin. Sollte ich den Unterricht folgen? Wahrscheinlich, aber ich wollte einfach nur anwesend sein. Nebenbei zog ich nervös an meinen Gummi am Handgelenk, sodass es ständig ransprang.

Der Junge mit der dreimillimeter Frisur sah zu mir.
,, Geht es dir gut?"
Mein Blick schweifte von der Tafel zu ihm.
,, Klar. Was sollte sein?"
,, Du bist total nervös und du schwitzt auch etwas..."
Ich fasste an meine Stirn. Mist. Hastig suchte ich eine Schatulle in meinen Rucksack und hob dann meine Hand.
,, Ja, Eren?"
,, Kann ich aufs Klo?"
Ich sah, dass er nein sagen wollte, aber er ließ mich dann, als ich die Schatulle hoch hob. Wie eine Furiere sprintete ich aus dem Klassenzimmer raus, zum Jungsklo.

Dort sah ich in den Spiegel. Wieso musste ich genau jetzt einen Anfall bekommen?
Ich öffnete schnell die Schatulle und nahm eine der Tabletten raus, um diese einzunehmen. Nebenbei stützte ich mich am Waschbecken ab.

Ich durfte nicht ausrasten. Ich durfte nicht ausrasten.

Leider half das nichts. Wütend schlug ich gegen die Fliesen, sodass es unter meinen Verbänden wieder anfing zu bluten.
Ich versuchte mich abzureagieren. Aber es ließ mich frei fühlen. Die Tablette hatte ich zu spät genommen. Das würde nun etwas dauern, bis diese anschlagen würde.
Ich wusste doch, dass das alles keine gute Idee ist. Aber niemand wollte auf mich hören.

Zitternd zog ich mein Handy vor. Schnell wählte ich die Nummer meines Bruders.
Doch plötzlich öffnete sich die Tür, durch diese Armin kam. Ich sah zu diesen. Auch er sah zu mir.
,, Eren? Ist alles gut..?"
,, Bleib weg...bleib bloß weg..", sprach ich zitternd und wartete bis mein Bruder endlich abnahm. Das tat er auch kurz darauf.

,, Eren? Hast du keine Schule?"
Augenverdehend schlug ich gegen die Wand.
,, Sag Kruger bescheid, dass er mich abholt. Bitte....Ich..haben einen Anfall..", erzählte ich ihm nur. Mein Klassenkamarad wollte näher kommen, aber ich schrie ihm nur etwas unverständliches entgegen.
,, Zeke! Bitte! Die Fliesen sind schon etwas kaputt!"
,, Ich kann nicht alles gleichzeitig! Geh in den Klassenraum, sag deinen Lehrer Bescheid. Es liegt etwas vor, dass du gehen darfst, wenn es dir schlecht geht. Draußen wartest du auf Kruger. Mach bloß keinen Unsinn", erklärte mir mein Bruder mein Vorgehen. Ich hörte ihm genau zu und legte dann auf.
Noch immer lag mein Blick auf Armin.
,, Was ist denn los...? Ich kann dir helfen..", fing der Blonde an.
,, Bleib weg! Wie oft noch!", schrie ich und schlug immer wieder gegen die Wand.

Der Kleinere hörte nicht auf mich und setzte sich neben mich, da ich derweil zu Boden geglitten bin.
,, Du hast deine Maske fallen gelassen.."
,, Und du solltest lieber auf mich hören. Sonst bist du gleich tot, verdammt!"
Der blonde Junge rutschte etwas von mir weg.
,, Geh...einfach..bitte. Geh...", brabbelte ich vor mir her.

Plötzlich öffnete sich die Badtür erneut. Ist nicht Unterricht? Warum kommen dann hier ständig Menschen rein!?
Zu meinem Erbarmen stellte sich diese Person als Herrn Ackermann raus. Der Schwarzhaarige sah verwirrt zu uns. Sein Blick glitt kurz zur halbkaputten Wand. Danach kam er mir auch näher und hockte sich vor mir hin.
,, Er will, dass jeder von ihm fern bleibt...", erläuterte Armin die Situation. Die Augen meines Lehrers lagen auf mir.
,, Mein Arzt wird mich gleich abholen! Ich muss mich nur etwas beruhigen!"
,, Was habt ihr gerade?", fragte Ackermann und sah dabei zu meinen Klassenkamarad.
,, Englisch bei Herrn Smith..."
,, Geh wieder in die Klasse und sag ihm bescheid, dass Eren abgeholt wird. Wärst du so nett, ihm seine Sachen zu bringen?"
Der Angesprochene nickte und verschwand dann aus dem Bad. Der Lehrer sah wieder zu mir. Eine seiner Hände glitt zu meinen Schultern. Augenblicklich beruhigte ich mich. Verwirrt sah ich zum Älteren.
,, Du solltest mehr aufpassen."
Ich nahm seine Hand von meinen Schultern. Er sollte mich lieber nicht anfassen.
,, Ich bin sowas noch nicht gewohnt..Das wird schon..."
Mein Lehrer sah mich eindringlich an. Sagen tat er aber nichts mehr.

Ich stand wieder auf, als Armin mir meine Sachen brachte. Dankend nahm ich diese an und lief nach draußen, wie es Zeke mir befohlen hatten. Umso weiter ich mich wieder von meinen Lehrer entfernte, umso nervöser wurde ich wieder. Die Tabletten hatten also immer noch nicht angeschlagen.

Ich stellte mich an den Schulzaun und wartete auf Kruger. Nebenbei zupfte ich an meinen Gummiband am Handgelenk.
Nach einigen Minuten kam Kruger angefahren und ich stieg ein. Als erstes musste ich mir eine Standpauke anhören, aber er nahm es mir nicht wirklich übel, sodass wir schnell nach Hause fahren konnten.

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-1070 Wörter

beLIEve - Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt