Eren POV:
Die Sonnenstrahlen auf meinen Gesicht ließen mich am nächsten Morgen wach werden. Gähnend rieb ich müde meine Schläfen. Das war gestern mal eine wilde Nacht. Grinsend sah ich zu meinen Nebenmann, der noch tief schlief und an mir gekuschelt war.
Mein Blick führte mich weiter zu den Regal, in welches ich gestern geschlagen hatte. Hoffentlich hat die Kamera alles gut aufgenommen.
Das wäre nicht fair? Irgendwie musste ich es Reiner und Berthold beweisen! Die würden mir sonst nie glauben, die zwei Spasten! Es musste das getan werden, was getan werden muss.Vorsichtig versuchte ich mich vom Kleineren zu lösen, um zum Regal zu gehen. Aufmerksam nahm ich die Kamera und sah mir an, was diese aufgezeichnet hatte. Grinsend blickte ich zu Levi rüber. Ich hatte einen guten Fang gemacht. Zu Schade, dass ich ihn nicht liebte, sondern einfach nur das Geld wollte. Irgendwie musste ich meine Schulden begleichen.
Leise zog ich mich wieder an und zog mir das Video aufs Handy, um es Reiner zu schicken.
Bärenjunge 🐻
[Video]
(Erenhaft, 8:27Uhr)Jo, Reiner.
Das ist der Beweis, dass ich
mit meinen Lehrer
geschlafen habe. Haltet das
Geld bereit! Nach der
Klassenfahrt will ich
die Kohle :)
(Erenhaft, 8:29Uhr)Seufzend steckte ich mein Handy weg, um mich wieder zu Levi zu setzen. Ohne nachzudenken strich ich ihm durchs Haar, weswegen der Ältere leicht zusammen zuckte. Irgendwie war er ja schon ein süßes Geschöpf. Aber nein. Ich durfte nicht lieben. Mich konnte man nicht lieben. Ich war die Definition eines Monsters. Für jeden war ich eine Gefahr, da wäre Levi auch keine Ausnahme.
Gefühlte Stunden saß ich nur neben den Kleineren und strich ihm durchs Haar, bevor er dann auch wach wurde und mich verschlafen ansah. Leicht winkte ich.
,, Hey! Ich hoffe, dass dein Arsch nicht zu sehr weh tut, Babe", quasselte ich los. Levi war vorerst verwirrt, was ich überhaupt wollte, doch dann schien es ihn wie ein Zug zu treffen, da er sofort aufsprang. Anscheinend war es keine gute Idee, da er sich vor Schmerz zusammen zog.
,, Scheiße, Eren! Was hast du getan!?"
,, Hm...ich bin nur deinen Wunsch nachgegangen. Mehr nicht. Du wolltest es. Ich wollte es. Ist doch nichts dabei", erwiderte ich gelassen, während ich ihm seine Sachen hinhielt.
,, Wir sollten frühstücken gehen. Es fällt sonst auf, dass wir als einziges nicht da sind", fügte ich noch hinzu. Ohne ihm weiter Beachtung zu schenken, ging ich aus diesem Zimmer raus und in mein eigentliches. Wie ich sah, waren meine Kameraden anscheinend schon frühstücken. Ob es ihnen auffiel, dass ich in der Nacht nicht da war? Dann musste ich mir eine Ausrede einfallen lassen. Ich könnte ja einfach sagen, dass ich feiern war und dann unter der Brücke gepennt habe.Zufrieden mit diesen Plan, ging ich runter in den Essensaal. Ich musste mir erstmal ein Bild von der Lage machen, bevor ich meine Mitbewohner an einen Tisch sitzen sah, wo ich mich einfach dazu gesellte.
,, Eren? Wo kommst du denn her?", fragte mich Armin besorgt. Ich winkte aber nur ab.
,, War feiern und dann hab ich unter einer Brücke geschlafen, da ich nicht mehr zurück gefunden habe", log ich sie an. Eine kleine Notlüge schadete auch nicht mehr, bei den ganzen Lügen, die ich ihnen schon gesagt habe.
Jean fing an zu lachen. Hab ich erwähnt, dass sein Gelache sich wie ein typisches Pferd anhört?
Bevor ich weiter erzählen konnte, wurde ich auch von ihm mit Wasser vollgespritzt. Das Wasser kam aus seiner Nase.
Angewidert sah ich ihn an.
,, Bist du eigentlich dumm? Repariere mal dein Lachen! Du schießt Wasser um dich wie ein fetter Elefant!"
,, Du bist doch der Elefant im Porzellanladen!"
,, Jungs! Hört auf!", mischte sich nun mein Banknachbar ein und hielt mir ein Taschentuch hin.
,, Got an issue? Here is a tissue!"
Ich erwähne seine schlechte Aussprache mal nicht...
Doch, wenn Connie kein Komiker wird, dann ist die Welt verloren. Er ist ein unentdecktes Talent!Dankend nahm ich dieses Taschentuch an, um mein vollgeschnoddertes Gesicht sauber zu machen.
,, Was gibt's heute eigentlich zum Mampfen?", fragte ich in die Runde.
,, Du musst unbedingt die Pancakes probieren! Komm! Ich zeig sie dir!", sprach der Blonde aufgeregt und zog mich einfach mit. Er hat mir sogar was auf den Teller. Das ist ja ein Service hier wie vom Feinsten.
Armin sah sich um.
,, Der Käse hier ist auch ganz gut. Aber du solltest auch Obst zu dir nehmen!"Was ist er? Meine Mutter?
Lächelnd nickte ich. Aus dem Augenwinkel konnte ich Herrn Ackermann am Lehrertisch erkennen und er uns anscheinend gründlich beobachtete. War er eifersüchtig? Wie süß.
Ich folgte die Anweisungen des Kleineren für ein perfektes Frühstück und ging dann mit ihm wieder zu unseren Tisch. Kaum weg und schon Armwrestelten Jean und Connie um einen Muffin. Vermutlich waren beide zu faul aufzustehen, um sich einen zu holen. Dann musste man eben darum kämpfen. Wer kennt es nicht? Teilen ist aber auch ein Fremdwort.
Genüsslich biss ich in meinen Pancake und sah den beiden zu, wie die verzweifelt versuchten zu gewinnen.
Kopfschüttelnd legte ich eine Hand auf Connies Schulter.
,, Lass mich machen. Ich kann Jean besiegen."
,, Kannst du gar nicht! Du bist viel zu Schwach, Blödtrottel!"
Mein Nebenmann nickte und tauschte mit mir Plätze, sodass ich nun vor der Pferdefresse saß und seinen Arm nahm.
,, Okay, Leute! Auf drei geht's los!", ließ uns Connie zu wissen.,, Eins!"
,, Zwei!"
,, DREI!!!!"
Wie auf Knopfdruck spannten wir unsere Muskeln an und versuchten den Arm des jeweils anderen umzuschlagen.
Schon nach wenigen Sekunden lief Jeans Gesicht rot an. Dieser Sieg war dann wohl meiner.
Grinsend nahm ich all meine Kraft zusammen und schlug seinen Arm auf den Tisch. Mir fiel vorerst gar nicht auf, dass mein Gegenüber nun blutete.
,, Blödtrottel! Spinnst du eigentlich!?"
Verwirrt sah ich zu seinen blutenden Arm. Da war wohl der Teller im Weg.
,, Oh, sorry...", versuchte ich Mitleid vorzutäuschen.Ich hatte es wieder getan. Ich hatte wieder jemanden verletzt. Wer gab mir die Sicherheit, dass ich mich jemals ändere?
Denn das tat ich nicht.
Niemals.
Nie.
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-1000 Wörter
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beLIEve - Ereri FF
Fanfiction✿༺ Sommerferien sind vorbei. Neues Jahr, neues Glück, oder etwa nicht? Nicht für den fünfundzwanzigjährigen Levi Ackermann, Lehrer einer Privatschule. Als er am ersten Tag des neuen Schuljahres ins Lehrerzimmer kam, sah er einen neuen Namen in seine...