beLIEve - Ereri FF

Chapter 11

Eren POV:

Heute war endlich Freitag. Einen Block noch und ich hätte endlich Wochenende. Neben der Tatsache, dass ich heute zu meinen Lehrer gehe, war der Unterricht genauso toll. Wir hatten Kunst und hörten dort nur Vorträge.
Connie war gerade dran. Er war ein totaler Klassenclown, weswegen wir schon unsere Witze über ihn reißen konnten.
,, Also ich mag dis jetzt nit. Ich segel lieber davon", sprach der Grauhaarige, während er seine Powerpoint auf seinen Stick sucht. Was hab ich gesagt? Dieser Spruch war so typisch er.
,, Psst. Eren."
Verwirrt drehte ich mich zu Mina um, welche mich ansprach.
,, Was is?", fragte ich sie vielleicht etwas zu genervt.
,, Hast du auch von dem Gerücht gehört, dass Mr. Smith uns nur bis zur drei benoten wird? Also nichts darüber? Weil er der Meinung ist, dass für Mitarbeit schon perfekte Leistung abgegeben werden muss....", erklärte sie mir ihr Anliegen. Ich weiß warum Levi mit ihm befreundet ist.
,, Na prima! Dann hab ich ja schon mein volles Potenzial ausgeschöpft!"
,, Ist dir dein Abschluss denn gar nicht wichtig?"
Ich hob eine Augenbraue und spielte wieder an meinen Gummi am linken Handgelenk, weswegen es ständig gegen meine Haut schnippst. Es tat weh, aber so konnte ich meine Dränge unterdrücken.
Wir hatten noch mindestens ein Jahr zum Abschluss. Warum sollte ich mir jetzt Gedanken darüber machen? Meine Noten waren zwar miserabel, aber ich konnte ja dafür überhaupt nichts. Schließlich war ich nie wirklich in einer Schule gewesen. Das war alles für mich neu.
,, Mach dir nicht so viele Gedanken. Smith wird sich schon was dabei gedacht haben", erwiderte ich ihr nur und drehte mich wieder um, um nun meinem Banknachbarn bei seinem Vortrag zuzuhören.

Gab es eigentlich Hoffnung für mich? Vermutlich werde ich mein ganzes Leben in diesem Käfig verbringen. Da war die Abwechslung Mal gut, dass ich das Wochenende bei Levi bleibe. Ich hatte weder meinem Bruder noch Kruger etwas erzählt, weil warum auch? Schließlich war ich alt genug, um alleine zu entscheiden. Und bei dem Schwarzhaarigen war ich immer brav.

Connie hielt einen Vortrag, der sich eher so anhörte, als würde er ihn heute zum ersten Mal durchsprechen und er deswegen improvisierte und somit noch viel mehr Müll rauskam. Ich fand es äußerst amüsant.

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Nach der Schule wartete ich auf den Parkplatz an Levis Motorrad auf meinen Lehrer. Erstaunlicherweise musste ich nicht lange warten und wir konnten los.

Bei Levi daheim zog ich wieder brav an der Tür meine Schuhe aus, um ins Innere gehen zu dürfen.
Sofort zog ich den Schwarzhaarigen zu mir, welcher nur leise kicherte.
,, Kann ich wenigstens noch die Tür schließen? Ich hab keine Lust Begaffer zu haben, die uns zusehen."
Nickend ließ ich den Älteren los und ging ins Wohnzimmer. Einige Sekunden später saß Levi mit Schulunterlagen neben mir.
Mein Handy klingelte. Vermutlich mein Bruder. Genervt zog ich den Störenfried hervor und wer hätte es gedacht, es war Zeke. Ohne nachzudenken schaltete ich mein Handy ab.
,, Leviii~ können wir nicht was anderes machen als langweilige Schule~?", säuselte ich und strich ihm durchs Haar.
,, Vergiss es. So wird aus dir nie was", erwiderte er nur kalt, weswegen ich schmollte. Das war wirklich nicht fair. Der Ältere seufzte und sah mich an.
,, Umso schneller du die Aufgaben machst, umso eher können wir uns anderen Dingen widmen."
Dies war Musik in meinen Ohren, weswegen ich mir die Unterlagen nahm und anfing zu arbeiten.

Der Ältere beobachtete mich aufmerksam und half mir, wenn ich es brauchte.

Nach zwei Stunden war ich auch fertig und ich bekam Levis Segen, meinen Gelüsten nachzugehen.
Jedoch wurde daraus nichts, weil es an der Tür klingelte.
Genervt ließ ich von dem Kleineren ab, der zur Tür ging, um diese vermutlich zu öffnen. In der Zwischenzeit versuchte ich den Fernseher anzumachen. Ich selbst besaß keinen - schließlich hab ich diesen selbst zerstört -, aber früher hatten wir noch einen. Als ich noch klein war. Wie lange war ich eigentlich schon in dieser Hölle? Ich konnte mich nicht erinnern. Vermutlich seitdem ich denken kann. Meine Eltern sind auch nur noch verschwommene Gesichter in meinen Erinnerungen. Ich konnte mich nur an die schlimmen Dinge erinnern. Hatten sie mir jemals etwas gutes auf den Weg gebracht? Denke nicht.

Ich sah zum Fernseher, wo gerade eine Kinderserie bei Nickelodeon lief. Wie ich bemerkte ging es um einen Superhelden - oder sowas ähnliches -, der einen Jungen an seiner Seite hat und sie zusammen die Welt beschützen. Sie schienen eine tiefe Bindung zu einander zu haben.
Der Mann erinnerte mich irgendwie an meine Wenigkeit. Ich besaß selbst nicht viel. An meiner Seite nur mein Bruder, aber selbst ihm sagte ich nicht alles. Würde er mein Tagebuch finden, dann würde er mich nicht mehr als lieben, netten, kleinen Bruder bezeichnen. Ich war ein gottverdammtes Monster.
Der Jugendliche erinnerte mich an meine neuen Bekanntschaften. Eine Träne lief meine Wange hinunter.
Wie armselig war mein Leben eigentlich, dass ich wegen einer Kinderserie, die gar nichts mit meinen Leben zu tun hatte, anfing zu weinen?

Meinen Blick auf den Fernseher gerichtet, setzte ich mich davor auf den Boden und sah mir die Folge in aller Ruhe an. Nebenbei wischte ich mir das Nasse aus den Augen. Ekelhaft.

,, Oh. Eren ist noch immer hier? Seid ihr schon fertig oder warum schaut er bei dir fern?", hörte ich eine bekannte Stimme sagen. Was machte denn Smith hier? Soll Levi sich was einfallen lassen.
,, Sind wir, weil wir die Nachhilfe unterbrechen mussten. Er war gerade dabei von seinen Problemen zu erzählen."
Lügner. Er hatte noch nicht die Grenze erreicht, wo ich ihm alles preisgeben würde. Er würde mich rauswerfen. Er würde mich hassen. So viel auf einmal zu riskieren. Ich konnte das einfach nicht.

Die Lehrer berieten irgendein Lehrerkram, was mich nicht wirklich interessierte.
,, Levi? Hast du einen Balkon oder so? Ich möchte eine Rauchen."
Der Angesprochene nickte und zeigte in die Richtung. Dankend schnappte ich mir meine Zigaretten.
Draußen atmete ich die frische Luft ein.
Wütend schlug ich gegen die Wand. Ich konnte es nicht länger unterdrücken. Der Drang war zu groß.

•°mittlerweile bei Levi und Erwin°•

Levi POV:

,, Ihr duzt euch?", fragte mich mein bester Freund verblüfft. Schulterzuckend unterschrieb ich die Papiere.
,, Ein Problemkind braucht eine gewisse Behandlung, weißt du?"
,, Und du bist dir sicher, dass da nichts zwischen euch läuft? Es ist verboten, dass ist dir bewusst."
Ich starrte den Blonden an. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre er jetzt tot. Mir war bewusst, dass das illegal war, aber was sollte ich denn tun? Er wickelte mich einfach um den Finger! Und das verbesserte nicht die Tatsache, dass er so mysteriös ist...
Jedenfalls war ich komplett unschuldig, meiner Meinung nach.

Ich hörte Eren auf dem Balkon brüllen, aber ich ignorierte es gekonnt. Mit ihm stimmte etwas gewaltig nicht, aber ich konnte ihn auch nicht zwingen sich zu öffnen. Der Jüngere sollte selbst wissen, wann er mir genug vertraute.
,, Ist er immer so?", fragte mich der Blonde. Ich schüttelte meinen Kopf.
,, Ich weiß auch nicht, aber bei mir ist er immer ruhig. Du hattest öfters erzählt, dass er bei dir immer rausgehen muss und letztens ja komplett durchgedreht ist. Petra, Hanji und Eld schicken ihn auch immer raus. Aber...bei mir musste er noch nie raus. In der Pause wird er manchmal nur lauter, wenn er mit den Bälgern am Handy zockt, aber seine Anfälle bleiben aus..."
Erwin nickte etwas und schien über meine Worte genau nachzudenken.

Nach einigen Minuten kam Eren mit einer blutigen Hand wieder und setzte sich auf die Couch, um sich weitere Aufgaben zu schnappen. An seinen Blick erkannte ich, dass er lieber etwas anderes machen wollte, aber solange wie Erwin hier war, konnten wir es nicht riskieren.
,, Ich denke, die Klassenfahrt wird amüsant. Habt ihr schon die Zimmereinteilung vorgenommen? Schließlich ist es in vier Wochen soweit."
Ich hielt mir die Hand geschockt vor den Mund. Mist. Da hatte ich doch glatt vergessen mit meinen Schülern darüber zu reden.
,, Ich mache es Montag. Außerdem wollte ich die Rotzlöffel sowieso fragen, was sie denn gerne unternehmen wollen..."
Der Blondhaarige nickte erneut.
,, Dann sehen wir uns Montag. Ich muss auch wieder los und...was ihr macht ist illegal. Ich kann gut reden, aber ich möchte dich da nicht wieder rausholen."
Augenverdrehend winkte ich ab. Der Größere verabschiedete sich noch von Eren, bevor er ging.

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Man, ist das Kapitel lang 😂

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