Chapter 14

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Levi POV:

Eren ließ sich seit zwei Wochen nicht mehr in der Schule blicken. War irgendwas schlimmes vorgefallen? Er meinte doch, dass wir uns sofort am Montag wieder sehen. Der Braunhaarige kam nicht. Auch an den darauffolgenden Tagen blieb seine Anwesenheit aus...

Genervt lief ich ins Lehrerzimmer. Ich musste Erwin zur Rede stellen. Der Blonde muss doch irgendetwas wissen!
,, Erwin!", rief ich ihm zu. Der Angesprochene sah lächelnd zu mir.
,, Was gibt es denn, Levi?"
,, Es geht um Eren. Was geht bei ihm falsch? Du musst doch etwas wissen! Oder seine Adresse! Ich weiß, wo jeder meiner Schüler wohnt, aber warum nicht von Eren!?"
Der Größere seufzte und setzte sich auf die Couch, die wir hier drinnen zu stehen hatten. Kurz darauf nahm er eine Akte hervor. Neugierig ließ ich mich neben ihn nieder.
,, Was ist das?", wollte ich wissen.
,, Erens Akte. Hier sind seine Bescheinigungen von drei Kindergärten. Zu einer Schule scheint er nie gegangen zu sein, aber bei seinen Leistungen war es dir ja schon klar. Und hier...wohnt er."
Mein bester Freund hielt mir die Adresse meines Schülers hin. Das Paradies? War das nicht eine Psychiatrie in der Nähe von meinem Wohnsitz? Warum sollte Eren da wohnen? Er war zwar mysteriös, aber sah noch lange nicht psychisch gestört aus.
,, Vielleicht sollten wir Mal um einen Termin bitten, um eine bessere Kooperation zu haben. Ich weiß, dass wir Eren unterstützen sollen in einen geregelten Alltag zu finden, aber was genau sein Problem ist, davon bin ich überfragt."
Nicked fasste ich mir ans Kinn. Das würden seine Anfälle erklären und warum er den Unterricht einfach so verlassen darf. Das würde auch seine Medikamenteschluckerei erklären. Aber warum war er nicht ehrlich zu mir? Ich weiß zwar nicht, in welcher Beziehung wir mittlerweile standen, aber er hätte mir ruhig etwas erzählen können....
Vertraute er mir nicht...?
,, Ich rede mit ihm. Du kannst ja Mal da anrufen und nachfragen wie das mit einer Erkundungstour aussieht. Gehen wir ins Land der Gestörten. Prima, Erwin."
Der Ältere lachte nur und schnappte sich dann das Telefon der Schule. Meine Beine trugen mich hingegen in mein Klassenzimmer. Der Unterricht hatte längst angefangen und es sah mir nicht ähnlich zu spät zu erscheinen. Wie vermutet war der Klassenraum ein reines Chaos.
Gestresst warf ich meine Tasche auf den Lehrerpullt und knallte hinter mir die Tür zu. Augenblicklich wurde es still.
Ich überflog die Bälger. Wie ich feststellen musste, war Eren wieder da. Ihn schien es besser zu gehen. Und endlich waren auch alle Mal da, dass wir die Planung für die Klassenfahrt in Angriff nehmen könnten. Meinen Unterricht konnte ich nun sowieso vergessen. Viel zu sehr beschäftigte mich die Sache mit Eren. Er hat mir so den Kopf verdreht...
,, Wir machen heute keinen Unterricht. Bald ist die Klassenfahrt und wir müssen die Zimmer noch einteilen", gab ich der Klasse zu wissen, weswegen Gejubel zu vernehmen war.
Seufzend drehte ich mich zur Tafel und machte eine Tabelle.
" Es sind immer zweier oder vierer Zimmer. Ihr kennt die Regeln: Keine Jungs zusammen mit Mädchen. Ich weiß, es ist dumm, weil man auch auf andere Geschlechter stehen kann, aber so sind nunmal die Regelungen. Und wo ihr dann schlaft ist mir sowieso egal. Hauptsache bei mir kommt niemand heulend an, weil man schwanger geworden ist."
Die Klasse lachte und machte sich dann einen Kopf, wie sie das aufteilen wollen. Ich ließ ihnen Zeit. In der Zwischenzeit konnte ich mir Eren schnappen.

Gut gelaunt folgte er mir raus in den Flur.
,, Wo warst du?", wollte ich von ihm wissen. Beschämt kratzte er sich am Hinterkopf.
,, Naja....es ist ein Vorfall passiert und dann war ich im Isolationsraum und ja."
Ich hob eine Augenbraue.
,, Wieso verheimlichst du mir, dass du in einer Psychiatrie zu Hause bist?"
Der Jüngere sah mich geschockt an und wurde augenblicklich total nervös.
,, Woher...?"
,, Wir haben von jedem Schüler eine Akte und da stehen natürlich auch die Adressen drin. Erwin ruft gerade bei dir an, weil er irgendwas nachfragen wollte."
Der Braunhaarige sah weg und spielte mit seinen Fingern. Ich schlug ihn etwas in den Oberarm, weswegen er wieder zu mir sah.
,, Wenn du irgendwelche Probleme hast, kannst du mir das erzählen, okay? Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen, aber Lügen haben kurze Beine. Jetzt komm wieder rein."
Nachdem ich das sagte ging ich wieder rein, wo Jean bereits die Tabelle ausgefüllt hatte oder gerade noch dabei war. Der Klassensprecher sah zu mir, legte schnell die Kreide weg und setzte sich auf seinen Platz. Skeptisch sah ich mir den Plan an.
,, Gut. Ist eure Sache."
Ich machte ein Foto von der Tafel und dachte etwas nach.
Wie es aussah wurde Eren mit Connie, Armin und Jean in ein Zimmer gesteckt. Das konnte ja was werden, hoffentlich gibt das keinen Stress.

Kurz darauf war auch der Unterricht vorbei, sodass ich wieder ins Lehrerzimmer ging, da ich keine Lust hatte mit den Rotzlöffeln in einem Raum Pause zu machen. Erwin war immer noch da und kam sofort auf mich zu.
,, Nach der Klassenfahrt können wir da vorbeikommen", berichtete er mir. Genervt gab ich nur ein Nicken von mir und machte mir einen Tee.
,, Geht klar. Irgendwie."
Der Blonde ließ ein Seufzen seinen Lippen entgleiten und setzte sich auf einen Stuhl.
,, Ich frage mich, warum dir das zu wichtig ist, Levi."
,, Er ist ein Schüler auf dieser Schule. Wäre schon gut zu wissen, was so in seinem Leben abgehen tut. Sonst können wir ihm nie helfen. Außerdem scheint da mehr zu sein, als nur, dass er einen normalen Alltag beigebracht bekommen tut. Deswegen ist mir das wichtig."
,, Und es ist nicht deswegen, weil ihr euch lieben tut?"
,, Erwin!! Da läuft nichts! Wir sind nur Lehrer und Schüler, verdammt!"
Da ich keine Lust mehr hatte weiter mit ihm über diese Sachen zu kommunizieren, nahm ich meinen Ter, setzte mich auf meinen Platz und korrigierte irgendwelche Tests, die noch auf meinem Platz rumlagen.

Erwin weiß doch gar nichts...
Außerdem konnte ich ihm das doch gar nicht sagen...

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-996 Wörter

beLIEve - Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt