Eren POV:
,, Ich denke, es wird Zeit, für heute aufzuhören. Es ist schon spät und du musst morgen wieder zur Schule", meinte Levi nach einiger Zeit. Seufzend nahm ich mein Handy zur Hand, um Kruger bescheid zu sagen, dass er mich abholen kann.
,, Warum wirst du eigentlich immer abgeholt und gebracht?", stellte mein Lehrer mir die Frage. Sollte ich mich öffnen? Dabei wollte ich ihn doch anlügen... Aber er hat sowas doch gar nicht verdient. Und irgendwie mochte ich ihn ja.
,, Die Gefahr ist zu groß, dass ich alleine auf den Straßen umherlaufe. Aber alles gut. Mach dir keine Sorgen, Levi~"
Der Schwarzhaarige schien zu merken, dass er bei mir nicht weit kam und ließ es auch dabei bleiben, was mich erleichterte.Ich stand somit auf und packte meine restlichen Sachen ein.
,, Eren?", fing der Ältere an. Verwirrt sah ich zu ihm.
,, Mhmmh~?"
,, Warum verstößt du gegen das Gesetz und fängst ein Verhältnis mit deinem Lehrer an?"
Ihm gefiel es doch, also soll er ruhig sein. Ich konnte ihm schlecht von der Wette mit Reiner und Berthold erzählen. Er würde mich hochkant rauswerfen und nie mehr etwas von mir wissen wollen. Dann konnte ich es vergessen ihn flachzulegen und mein Geld sowieso...
,, Das Gesetz juckt mich einen Scheiß", gab ich ihm zu wissen und sah auf die Uhr. Kruger müsste bald hier sein.
Levi stand auf und umarmte mich. Überfordert mit der Situation erwiderte ich die plötzliche Umarmung. Er roch echt gut.
,, Danke, Eren. Deine Worte bedeuten mir wirklich viel."
Würde er wissen, wie und was ich in Wirklichkeit bin, dann würde er das nicht sagen. Dann würde er mich anschreien, ich sei ein krankes Monster. Ich konnte ihm die Wahrheit nicht anvertrauen.
Lächelnd betätschelte ich seinen Kopf.
,, Aber bevor ich gehe kriege ich noch einen Kuss~"
Levi nickte nur.Wir blieben lange in dieser Position bis es an der Tür klingelte. Das war sicher Kruger. Etwas traurig war ich ja schon, dass ich meinen Lehrer nun verlassen müsste. Bei ihm war ich so unnormal ruhig und das, obwohl hier viele Dinge waren, die mich sonst immer triggern. Komisch.
Allmählich löste ich mich von der Umarmung.
,, Wir sehen uns dann morgen in der Schule~", sagte ich, während ich zur Tür ging, um meine Schuhe anzuziehen. Der Kleinere folgte mir.
,, Lerne heute nicht mehr allzu lange. Du hast fast den ganzen Tag Schule gemacht. Irgendwann braucht dein Kopf auch Ruhe..", riet er mir. Lächelnd sah ich zu ihm und nickte.
,, Alles klar, Sir!"
Der Ältere musste leise kichern und küsste mich dann kurz. Der Kuss war eindeutig nicht meinem Genügen, weswegen ich ihn nochmal länger küsste, nachdem er sich von mir löste. Danach ging ich runter zu Kruger, wo ich mich auch ins Auto setzte.,, Ich hätte erwartet, dass du früher anrufst. Hat anscheinend wohl länger gedauert?"
Ich nickte und sah verträumt aus dem Fenster, nachdem das Auto in Bewegung gesetzt wurde. Levi war schon ein guter Mann. Aber ich wollte ihn nur flachlegen. Mehr nicht.
Schließlich war ich auch nicht imstande eine Beziehung zu führen. Alltägliches lässt mich schnell die Langeweile fühlen und da gehört auch eine Beziehung dazu...
,, Hast du auch keine Probleme bereitet?"
Ich schüttelte den Kopf.
,, Alles bestens. Ich hab gut zugehört und meinem Lehrer keine Umstände gemacht."
Ob das so der Wahrheit entsprach, wusste ich nicht wirklich, aber Kruger musste ja nicht wissen, wie wir uns zwischendurch die Zeit vertrieben haben.Wir fuhren nicht lange, da mein Lehrer in der Nähe von meinem zu Hause wohnte. Nachdem wir anhielten stieg ich auch sofort aus, da ich nur noch ins Zimmer wollte.
Jedoch hielt mich Kruger fest.
Ich bin müde!
,, Eren? Ich hab das Schrieben für die Klassenfahrt noch hier. Wenn du weiter keine Probleme bereitest, dann brauchst du auch die Woche davor dich keinen Test unterziehen."
Nickend nahm ich das Blatt an und ging zu meinem und Zekes Zimmer.Mein Bruder war so oder so noch wach, da er an Schlafstörungen leidet.
,, Brüderchen~!", grüßte er mir. Ich hob aber nur meine Hand und stellte meine Schulsachen weg.Mir ging Levi einfach nicht aus dem Kopf. War das jetzt gut oder schlecht? Bei ihm war ich einfach so unnormal ruhig... und letztens im Bad wurde ich auch sofort ruhig. Hab ich mich entfernt, wurde ich wieder nervöser. Das ist ziemlich skurril.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Zeke vor meinem Gesicht mit seiner Hand wedelte.
,, Was is?", erkundigte ich mich sichtlich genervt.
,, Ich will wissen wie dein Tag so war."
Schulterzuckend zog ich mich langsam um.
,, Schule war ganz okay. Danach hab ich mit Armin gelernt und dann hatte ich Nachhilfe bei meinem Lehrer", gab ich ihm kurz und knapp zu wissen, während ich mich ins Bett legte und mich einkuschelte. So lässt es sich doch leben.
,, Ach und kannst du bitte die Kamera zerstören? Das rote Licht macht mich aggressiv."
Zeke nickte und ging augenblicklich zum besagten Teil, um einmal kräftig dagegen zu schlagen, damit es in tausend Splitter zerbrach. Mein Bruder war recht stark.Eigentlich waren wir die Einzigen, die mit einer Kamera bewacht wurden. Wegen mir. Zeke war gar nicht so schlimm. Es war eher wegen mir. Ich war auch derjenige, der ständig in den Isolationsraum musste, weil ich zu gefährlich war. Schwachsinn.
Was sollte ich da? Ich lag dort doch sowieso nur auf der Matratze und starrte an die Decke, weil ich nichts mit rein nehmen durfte. Letztens stand da noch ein Bücherregal. Ich hatte es genommen und ständig gegen die Eisenwände geworfen, bis es herrlich zerbrach, um mich dann selbst zu verletzen.
So krank war ich doch gar nicht.Gähnend schloss ich meine Augen.
Vielleicht war das Verhältnis zu Ackermann gar nicht so übel. Vielleicht wäre es auch legal, wenn er dazu beitragen kann, dass sich niemand mehr vor mir fürchten könnte.
Ich finde das alles viel zu aufgezogen. Selbst die Mitarbeiterinnen durfte ich nicht zu nahe kommen.
Es ist schon mehrmals passiert. Schließlich lasse ich mich nicht wie ein Vogel einsperren! Wo kommen wir da hin? Der Mensch ist frei geboren, doch legt man ihn in Ketten. Ich wollte das nicht! Ich war frei!
Naja....Ich war hier auch schon eingesperrt. Ganz so frei war ich anscheinend wohl doch nicht...
Jedenfalls wurde ich jedes Mal an den Armen angeketten und musste mich auf den kalten Boden knien. Dann wurde mir so ein komischer Stab an den Rücken gehalten und Strom durchfloss meinem Körper. Es tat wirklich weh. Ich bekam dadurch Brandverletzungen und war einige Tage nicht mehr aufnahmefähig.Ich merkte, wie mein Bruder mir durchs Haar wuschelte und mir eine gute Nacht wünschte.
Wäre er sauer, wenn er davon erfahren würde? Schließlich war er genauso alt wie Levi, schätze ich. Ich weiß ja nicht, wie alt mein Lehrer war, aber Zeke war Fünfundzwanzig.Mit diesen Gedanken glitt ich auch in meine Traumwelt. Und wer hätte es gedacht? In dieser war ich wieder mit Levi vereint.
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Ich hab solchen Spaß die Geschichte zu schreiben 😂
-1145 Wörter
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beLIEve - Ereri FF
Fanfiction✿༺ Sommerferien sind vorbei. Neues Jahr, neues Glück, oder etwa nicht? Nicht für den fünfundzwanzigjährigen Levi Ackermann, Lehrer einer Privatschule. Als er am ersten Tag des neuen Schuljahres ins Lehrerzimmer kam, sah er einen neuen Namen in seine...