Chapter 13

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Eren POV:

Am Tag darauf musste ich noch weiter im Isolationsraum bleiben. Wegen Tests und so.
Ich weiß doch selbst nicht, was eigentlich in mich gefahren ist. Woher sollte ich das auch wissen? Meinen Körper verstand ich schon lange nicht mehr und ihn zu kontrollieren hab ich schon lange aufgegeben.

Die dicke Stahltür wurde geöffnet. Desinteressiert sah ich dorthin, nur, um Reiner und Berthold zu erkennen. Wie kamen die bitte an den Schlüssel!?
,, Hey, Eren! Haben vom Vorfall gehört. Wie sieht's mit der Wette aus?"
Die zwei setzten sich zu mir. Dabei darf doch niemand in meiner Nähe sein, wenn ich hier drin bin. Erst recht nicht so kurz nach so einen schlimmen Vorfall...
,, Bin fast dran. Allmählich knacke ich die Nuss. In nicht mehr zwei Wochen ist die Klassenfahrt und da ist es soweit. Macht euch gefasst mir die Yen zu geben~", verkündete ich strahlend. Der Blonde sah mich skeptisch an.
,, Das schaffste sowieso net", sagte er nur und sah Berthold an. Dieser stimmte ihm hastig zu. Augenverdrehend sah ich wieder an die Wand.
,, Wenn ihr vom Vorfall gehört habt, dann auch sicher, dass ich einen Freund habe. Beweis genug, dass ich ihn bald habe?"
,, Wie? Der mysteriöse Freund ist dein Lehrer!?"
Grinsend sah ich wieder zu den zwei Insassen.
,, Ich hab euch doch gesagt, dass ich das durchziehen werde. Und wer sagt denn, dass ich ernsthafte Gefühle habe? Ich habe schon lange keine Gefühle mehr. Die Mordlust unterdrückt alles. Zeke meinte letztens zu mir, dass er denkt, dass ich langsam geheilt bin, da mir ein normaler Alltag ja nicht mehr so langweilig vorkommt. Leute. Hätte ich keine Wette mit euch am Laufen, wäre es auch langweilig. So kann ich ja wenigstens meinem Lehrer noch auf den Sack gehen."
Berthold seufzte und sah nun auch an die Wand.
,, Wir kommen hier nie wieder raus...", antwortete er dazu. Wie Recht er doch bei dieser Aussage hatte. Wir werden hier nie mehr rauskommen. Uns plagen alle irgendwelche psychische Krankheiten, die doch sowieso nie geheilt werden. Ständig werden wir mit Medikamenten vollgepumpt. Was ist das für ein Leben? Lieber würde ich sterben, anstelle weiter so zu leben. Ich werde mich nie ändern. Es sind schon etliche Jahre vergangen, indem ich nun schon so bin und nichts hat sich jemals geändert. Wäre mein Bruder nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, dann hätte ich wieder gemordet. Kein einziger Schritt zur Besserung wäre getan....

,, Ihr seid ja alle hier wieder so negativ. Eigentlich ist das Leben hier doch ganz okay. Wir müssen nicht zur Schule, außer Eren dieser Idiot."
Wütend sah ich zum breiter Gebauten. Ich war kein Idiot! Schließlich wurde ich dazu gezwungen. Wer braucht schon Schule? Ich garantiert nicht. Erst recht kein psychisch gestörter Teenager.
Seufzend setzte ich mich auf.
,, Nichts wird mehr so werden, wie es irgendwann Mal war, aber eigentlich....ist das ja auch okay. Die Welt dreht sich und ändert sich somit immer wieder. Wir können nur etwas riskieren bevor wir die Chance verlieren. Vielleicht hab ich deswegen auch eingewilligt zur Schule zu gehen. Vielleicht versuche ich so diesem Loch hier zu entkommen. Vielleicht habe ich auch schon Freunde bekommen. Zur Anfangszeit hatte ich höllische Panik überhaupt mit jemanden zu reden, weil ich weiß wer ich in Wirklichkeit bin. Doch mit der Zeit hab ich diese Seite einfach hinter mir gelassen. Ich weiß, dass meine andere Persönlichkeit noch da ist. Sie wird immer ein Teil von mir sein, aber es gibt da ne bestimmte Person, die diese Persönlichkeit verdrängen kann. Vielleicht kann sie mich heilen. Ich hab kein Plan. Zeke hat gestern noch extrem lange mit mir gesprochen. Er meinte zu mir, ich solle nicht so weitermachen, wie davor. Dafür ist meine Zeit zu schade. Schließlich bin ich noch jung, aber er meinte, dass tief in meinem Bewusstsein der Drang ist etwas zu ändern. Ich sehne mich nach der Freiheit wohl bemerkt. Außerdem meinte er zu mir, dass wahre Liebe die Welt retten kann. Ich hatte es gestern noch nicht verstanden, aber umso mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir bewusst, was dieser Spast eigentlich meinte..."
Über meine eigenen Worte geschockt, hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Seit wann war ich denn so sensibel? Und was laberte ich überhaupt von wahrer Liebe!? Ich war doch nicht ernsthaft verknallt? Oder doch? Was war denn Liebe? War die Beziehung zu meinen Bruder auch liebe? Liebte er mich? Denn unsere Eltern haben es sicher nie getan. Wegen ihnen saßen wir doch hier fest!
,, Eren. Du bist die einzige Person, die Zeke wirklich etwas bedeutet. Da ist es normal, dass er zu dir sowas untypisches sagt. Er macht sich doch nur Sorgen um dich", versuchte mir der Schwarzhaarige zu erklären. Sorgen machen hin oder her. Ich kannte meinen Bruder. Er hatte sowas noch nie zu mir gesagt. Warum dann ausgerechnet gestern? War es deshalb, weil ich meinte, dass ich einen Freund habe? War es deshalb, weil ich komplett durchgedreht bin? Warum hatte er genau gestern diese Worte in den Mund genommen? Der Blonde kannte mich. Ich verstand sowas nicht sofort und würde darüber nachdenken. Das hab ich auch wohlbemerkt gemacht, aber was wollte er damit bezwecken? Zwar habe ich nun kapiert, was er damit meinte, aber warum? Ich wollte es nicht verstehen.
Mein älterer Bruder war sowieso ein beschriebenes Blatt in meinem Leben, was ich nicht verstand. Er verstand mich nicht und ich nicht ihn. Das basiert also auf Gegenseitigkeit. Jedoch wusste er genau, dass er diese Worte mich wissen lassen muss.
Was für ein Vollidiot...

,, Na dann, Eren! Wir müssen in der Küche mithelfen. Bis die Tage dann~!"
So verschwanden die zwei und ließen mich allein zurück.
Jetzt war niemand mehr hier. Nur noch meine Gedanken und ich.

" Glaube immer an dich. Es ist okay wenn du fällst. Greife weiter nach dem, was sich dein Herz wünscht und denke daran, dass sich auch deine Träume sich darauf freuen, dich zu treffen. Es interessiert net, ob du die Erfolge deiner Bemühungen schon heute siehst. Oder vielleicht erst morgen. Vielleicht auch erst in mehreren Jahren, aber Fakt is, das du sie eines Tages sehen wirst. Eines Tages wirst du stolz vor dem Spiegel stehen und sagen ' Ja, ich, Eren Jäger, hab es endlich geschafft'. Halte dir das vor Augen, Brüderchen. Bleib stark, denn es wird nicht immer regnen. Irgendwann hat auch die fetteste Wolke kein Bock mehr zu weinen. Du schaffst das. Niemand glaubt an dich, aber ich tu es und wir schaffen das zusammen."

Zekes Worte schwirrten durch meinen Kopf, als würde er noch immer zu mir sprechen. Ich weiß nicht, was es war, aber das Gespräch mit ihm nagte mehr an meinem Verstand, als ich es eigentlich gehofft hatte. Irgendwie hatte er schon recht. Um mich zu ändern muss ich nunmal nach Vorne blicken und nicht in der Vergangenheit nach Lösungen suchen.

Müde schloss ich meine Augen.
Morgen ist auch noch ein Tag, um darüber nachzudenken....

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Warum konnte Zeke nicht im Anime so sein? 😭😭

-1148 Wörter

beLIEve - Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt