Macht

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Mittlerweile saß der rotblonde Junge in einem schwarzen Sessel, hatte ein Glas Chai und wartete auf den, für ihn, zweit mächtigsten Mann der Welt. Der mächtigste, war natürlich niemand anderes als Yassen Gregorovich.

Der Chai kam aus einem Automaten und hatte die gleiche Qualität. Yassen baute sogar den Tee für den Chai zuhause selber an.

"Hallo Alecsander, wir kennen uns Wlad, ich hoffe dir ist nicht allzu viel passiert"

"Ach was. Ich habe eine Kugel im Bein, kam in ein Straflager und muss hier seit einer halben Stunde auf den russischen Präsidenten warten... Dazu foltert man mich mit Automaten Tee. Mir geht es sehr gut Wlad."

Der junge Mann ihn gegenüber schwieg kurz. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug und war ungefähr so alt wie Misha. Dazu blond und Sommersprossen. Er war der zweite Sekretär des Präsidenten... Und sein Neffe.

"Ich habe versucht deinen Vater zu erreichen, aber er geht nicht an sein Diensthandy. Ist irgendetwas mit ihm passiert?"

"Jap... Er gönnt sich den Ruhestand und meinen zweiten Vater... Also wenn es nichts zu reden gibt würde ich gehen, denn dein Onkel ist nicht so beschäftigt wie es aussieht. Er spielt seit 15 Minuten Minigolf im Büro."

Ein verwirrter Blick traf Alec. Der beste Killer der Welt im Ruhestand, das musste sacken. Der jüngere stand auf und machte Anstalten zu gehen, als hinter ihn die Flügeltür aufschwang und der Präsident sein Büro verließ. Sein Blick bei seinem Gast. Dieser drehte sich zu ihm um und nickte kurz.

"Alecsander... Wir lange habe ich dich nicht mehr gesehen... Wie geht es Yassen? Ich kann ihn nicht erreichen, ich habe einen Job für ihn."

"Ja... Sehr erfreut... Dad führt jetzt ein normales Leben ohne den ganzen Kram... Mit Erdbeeren im Garten und soetwas..."

"Ein normales Leben? Aber dafür seid ihr doch gar nicht gemacht... Also wirklich Alecsander."

"Ich habe mir ein Buch dazu bestellt... Und mein Dad wird nicht zurück kommen, er kümmert sich um meinen Papochka"

Der Präsident der russischen Nation setzte sich langsam auf einen der Sessel. Er war geschockt davon das sein bester Killer einfach abspringt. Ihm musste etwas einfallen um dies zu umgehen. Er setzte ein Lächeln auf und sah wieder zu Alec, wies ihn an sich ebenfalls zu setzen, was dieser auch zögernd tat. Wlad holte in der Zeit zwei neue Chai. Zwei richtige.

"Deine Eltern sind also wieder ein Paar? Wie schön, dass freut mich. Ich habe Mirnas kennen gelernt, sehr intelligent und seine Erfindungen... Die Hochzeit damals war wirklich ein Traum"

"Was möchten Sie von mir?"

"Wieso sollte ich etwas von Dir wollen?"

"Weil sie mir Honig ums Maul schmieren und falsche Tatsachen verbreiten. Sie sind zwar mächtig, der mächtigste Mann den ich kenne, abgesehen von meinem Vater, aber auf der Hochzeit, waren nur meine Väter, meine Tante und der Rabbi. Er würde niemals geschäftlich und privat vermischen. Und privat sind nur ich, Alex und Papochka. Also was möchten sie von mir?"

Der ältere Mann schwieg und musterte seinen Gegenüber genau. Für einen kurzen Moment sah er den jungen Yassen vor sich. Temperament bis zum geht nicht mehr. Mit den Jahren aber ruhig, fast kalt. Alec konnte ihm wirklich von Nutzen sein.

"Du wirst es weit bringen Alecsander. Du lässt dir nichts sagen und durchschaust die Menschen sofort. Das ist gut, das wird dich weit bringen. Yassen hat dir wirklich viel beigebracht."

"Vielen Dank Sir."

"Deine physischen Leistungen sind exzellent. Deine psychischen ebenfalls. Nur wenige Jungen in deinem Alter sprechen mehr als vier Sprachen fließend und akzentfrei... Aber dennoch.. Hast du die Abschlussprüfungen nur knapp bestanden. Deine Vornoten hingegen hätten besser nicht sein können"

"Sie sehen sich meine Zeugnisse an?"

"Nur die von besonderen Schülern Alecsander. Also sag mir... Was war das Problem?"

Alec schwieg. Niemals Schwäche zugeben. Tief ein und aus atmen. Das Problem war der Raum voller Menschen. Die Prüfungsangst. Niemand sagte ein Wort. Wlad brachte den Chai und er nippte an dem Glas. Nicht gut aber annehmbar.

"Nun gut Alecsander. Ich denke ich werde es bei Fürst Mirnas versuchen und über ihn mit Yassen kommunizieren. Immerhin muss dich jemand abholen."

"Dann machen sie das. Mirnas ist immer online"

Dabei dachte er an die digitalen Fenster und Wände im Palast. Ob sie schon gemerkt hatten das er weg war? Sicherlich wussten sie eh genau wo er gerade war... Natürlich. Der Mann ihn gegenüber wollte unbedingt etwas von Yassen. Aber Yassen wollte nicht. Wenn dieser hier war um seinen Sohn abzuholen, könnten sie ihn unter Druck setzen es doch zu tun. Nein. So ein Szenario kam nicht in Frage.

Die Wand neben ihnen blinkte auf. Mirnas Technik. Wo hatte er die überall? Das Bild flackerte etwas, dann wurde das Schlafzimmer eingeblendet. Alec erkannte es aus der Nacht in der er eigentlich bei seinem Vater schlafen wollte.

Jemand lag in dem Bett und las Zeitung, der andere stand außerhalb des Blickfeldes.

"Da hat jemand für dich angerufen"

"Wieso für mich? Du hast nicht einmal gefragt"

"Weil ich nicht unbedingt mit dem russischen Präsidenten plaudere... Ohhh Hey Alecsander!"

Mirnas tauchte im Bildschirm auf, er trug gerade mal einen Bademantel. Er winkte seinem Sohn und kaum hatte er Alecs Namen gerufen, fiel auch die Zeitung und Yassen war zu sehen.

"Kamera aus"

Für einen Moment war der Bildschirm schwarz. Alec trank seinen Tee und beobachtete den Präsidenten. Als der Bildschirm wieder an ging, standen beide in Hemd und Hose im Saloon.

"Guten Morgen Herr Präsident, wie ich sehe ist Alec auf seiner Reise bei Ihnen gelandet"

"Oh ja das ist er in der Tat, und er hat mir erzählt, dass sie in den Ruhestand gehen wollen... Das ist natürlich ein dummer Scherz..."

"Nein das ist kein Scherz, sondern mein Ernst. Wenn sie einen Auftrag haben, dann wenden Sie sich bitte an Miss Rothman."

"Oder wie reden darüber, wenn sie ihren Sohn abholen"

"Das wird kaum nötig sein."

Was Mirnas und Yassen sahen, sah der Präsident nicht. Alec hatte sein Glas abgestellt und war durch ein Fenster hinaus geklettert auf dem Weg nach Hause.

Bei so vielen Zuhause, war nur nicht ganz klar welches. Moskau? Venedig? Zambia? Für einen Moment zweifelte er an dieser Frage und starrte auf die Fluganzeigen am Flughafen. Zuhause ist da.. Wo die Familie ist. So oder so ähnlich hatte sein Vater es sich gesagt. Also war klar wohin es ging.

Good Killer [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt