Good Killer [abgeschlossen]

Ziel

Alec PoV

Drei Wochen ist der ganze scheiß jetzt her. Meinem Bein ging es wieder gut, war nur ein Streifschuss. Wir wohnten mittlerweile seit zwei Wochen auf Mirnas Insel. Ungefähr 10 km² ohne andere Menschen, dafür eigener Funkmast und ein mini Dschungel.

Unser Haus war wirklich ein Ferienhaus. Top modern, aber... Klein. Ich musste mir mit Alex ein Zimmer teilen, okay irgendwie wars echt cool. Immerhin hatte ich seit knapp einem Monat einen großen Bruder.

Er brachte mir Surfen bei, und wir tauchten viel. Wir machten erstmal Ferien und dann online Unterricht. Bis wir ein normales Zuhause gefunden haben.
Wie das aussehen soll? Keine Ahnung. Fragt wen anders.

PoV Erzähler

Heute wollten die beiden Jungen den Dschungel erkunden. Yassen hatte bei soetwas seinen besten Partner verloren... Er selbst kam davon, obwohl er von einer hochgiftigen Spinne in den Hals gestochen wurde... Die Narbe sieht man bis heute.. Von seinem Ohr bis zur Schulter... Eigentlich hätte er tot sein müssen. Aber seitdem er als Kind dieses Supermittel von seinen Eltern gespritzt bekommen hat... War er gegen alles immun. Er war niemals krank.

Darum musste er auf Alex aufpassen. Immerhin hatte der junge Russe sich über die Jahre, durch Training, an Tiergifte gewöhnt.

"Sicher das es hier keine anderen Menschen gibt?"

"Mirnas hat die Insel gekauft... Wieso sollte hier wer anders sein?"

Alex zuckte die Schultern und folgte Alec den Sand Weg entlang, hinein in das Dickicht. Verschiedene Tiere waren zu hören und etliche exotische Pflanzen zu sehen.

"Sicher das es hier keine... Naja... Kannibalen oder so gibt?"

"Alec... Du bist der beste Junior Killer der Welt... Hast du echt schiss vor Gruselgeschichten?"

"Ja. Ich mag mich nicht so gerne mit Rührei und Schnittlauch zum Frühstück serviert"

Alex blieb stehen. Sein neuer Bruder ebenfalls.

"Was?"

"Du glaubst doch nicht echt, daß Du hier Rührei herbekommst... Willst du Papagei Eier dafür nehmen oder wa..."

Die beiden Jungen verstummten sofort. Hinter Alec war ein knacken zu hören gewesen. Von etwas großem.
Alecs Herz raste, er traute sich nicht einmal sich umzudrehen. Im Gegensatz zu Alex der freien Sichtfeld hatte.

Ein großer Schatten war zu sehen... Die Blätter raschelten. Der Schatten wurde immer größer und die Schritte immer deutlicher. Er war riesig und raubte den beiden den Atem.
In ihren Köpfen gingen sie schon Szenen aus Filmen durch.

Alecs Herz setzte aus, als sich eine Hand auf seinen Rücken legte, er fiel... Einfach zu Boden.

Alex starrte seinen bewusstlosen Bruder an, dann die Hand, er folgte dem Arm und... Atmete erleichtert aus.

"Du bist echt ein Spinner..."

"Hab ich Alecsander umgebracht?? Oh .. Yassen killt mich... Ich spür es schon..."

Mirnas kniete sich zu seinem Sohn und schüttelte ihn etwas unbeholfen. Keine zehn Sekunden später, öffnete Alec seine Augen, und... Verpasste Mirnas einen Schlag der es in sich hatte, Blut spritzte und Alec lief sofort zu seinem Bruder. Ehe er realisierte was überhaupt passiert war...

"Oh.... Sorry... Mirnas...."

"Schon... Passt schon... Ich vergesse manchmal das du keine fünf mehr bist..."

Der Fürst hielt sich ein Tuch an die Tasse. Der Stoff war in wenigen Sekunden von Blut getränkt und seine Nase... Sah wirklich nicht gut aus...

Zu dritt gingen sie zurück zum Haus und zu Yassen, der da saß, Chai trank, Zeitung las und beides fallen ließ als er seinen Mann sah.

"Papochka hat mich Übels erschreckt ich dachte er wäre ein Kannibale und will Alex fressen"

"Wieso mich und nicht dich??"

"Na weil ich viel kleiner bin also ist an dir mehr dran!"

"Komm Mirnas..."

Die beiden Männer verschwanden im Badezimmer und die beiden Jungen nahmen sich den Chai. Sie gingen nach draußen und setzten sich auf den Rand der Terrasse, ließen ihre Füße durchs Meereswasser gleiten. Gegenüber konnte man sogar das Ufer von Zambia sehen.

"Ich wette ich schaffe es bis da rüber zu schwimmen"

"Hier gibt es sicher Haie Alec. Und giftige Quallen und Strömungen... Du kannst den Ozean nicht einfach bestimmen wie den Pool zuhause, oder das Mittelmeer oder so..."

"Ja ok, hast recht. Aber wir gucken uns Zambia an. Wir nehmen einfach das Boot... Ist ja nicht so weit"

Die beiden Jungen sagten kein Wort, sie verstanden sich auch ohne. Als hinter ihnen Schritte zu hören waren, drehten sie sich gleichzeitig um. Mirnas und Yassen kamen zu ihnen und setzten sich jeweils neben sie.

Yassen rechts neben Alex und Mirnas links neben Alec. Mirnas hatte sich umgezogen und trug ein Pflaster auf der Nase, welche übrigens wieder gerade war.

"Yassen hat sie mir eingerenkt... Wenn er was kann, dann ist es gezielte Gewalt"

"Eh..."

Mirnas grinste. Sie alle vier ließen ihre Füße durchs klare Wasser streichen. Man konnte überall bis auf den Grund sehen. Atemberaubend.

"Wieso eigentlich Zambia. Wieso gerade Afrika?"

"Ich habe hier viele Freunde gefunden. Ich hatte Geld aber nichts was mir Freude bereitete... Anfangs habe ich mir den Luxus gegönnt, aber dann... Schnell gemerkt, dass es nicht alles ist. Ich bin in die Umliegenden Dörfer und Siedlungen und habe mit den Menschen dort geredet. Jetzt haben sie ein Wasser- und Stromwerk, eine Schule, Maschinen um die Ernte zu beschleunigen und neue Geschäfte. Wenn es an etwas fehlt, dann kaufe ich es international für sie ein. Sie geben mir 5% von dem eigentlichen Wert dafür. "

"Aber machst du dann nicht mega Minus?"

"Glaub mir Alex. Wenn du technische Ausrüstung und Waffen an dief ganze Welt verkaufst... Dann ist dir das bisschen egal."

Der Blonde nickte und sah wieder zum Wasser. Also füllte Mirnas einfach nur sein Karma Konto auf.

"Und was ist dein aktuelles Projekt?"

Jetzt war es Yassen der neugierig wurde und seinen Freund... Mann... Über die Köpfe der Jungs hinweg ansah. Mirnas dachte kurz nach, ehe er ebenfalls zu seinem Mann sah.

"Wir bauen eine Zugverbindung zwischen den Dörfern und der Stadt. Damit die Kinder zur höheren Schule können, oder woanders arbeiten können."

"Weißt du was ich komisch finde?"

"Was denn?"

"Ich bin Jude und du Moslem. Wir beide sind politische Flüchtlinge. Wir wollen beide ein normales Leben, mit unseren Söhne. Aber trotzdem... Ist das Ergebnis unserer Arbeit immer Mord."

Die beiden Männer schwiegen, die Jungs sahen sich an. In Alec war mit dieser neuen Erkenntnis ein Disput ausgebrochen. War er jetzt Jude, oder Moslem? Alex hingegen hatte zum Ersten Mal mit einer anderen Religion als dem Christentum zu tun...

"Dad? Wenn du Jude bist... Und Papochka Moslem... Was bin ich?"

"Du bist du Alec. Sieh die meisten Gesetze und Regeln der Religionen überschneiden sich oder sind gar sie gleichen. Darum verstehe ich auch nicht wieso es ständig Krieg zwischen beiden gibt. Egal ob du dich für das Judentum oder den Islam entscheidest, du bist immer unser kleiner Großer"

"Aber Yassen... Wenn euch euer Leben nicht gefällt... Wieso ändert ihr es nicht?"

"Weißt du Alex... Ich hatte damals keine Wahl. Ich war nichts und konnte nichts, ich habe keinen Schulabschluss, obwohl meine Eltern die schlausten Köpfe waren... Aber sie wurden alle getötet und ich musste fliehen..."

"Er wollte immer Lehrer werden... Ich wollte einfach nur gay sein, geile Partys und Sex haben und nebenbei krasse Sachen erfinden... Und das alles mit deinem Adoptivvater. Aber ja... Da kann der Knast und die Psychiatrie dazwischen... Ich weiß nicht mal mehr wie ich da raus kam..."

Während Mirnas überlegte, machten die anderen das Segelboot zum Ablegen fertig. Hier hatten sie Frieden, vor allem und jedem. Und wer weiß, wie es mit ihnen weiter geht.