Der Weg zurück ins Leben

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Als ich wieder meine Augen öffnete, blickte ich in die Augen meiner Mutter. „Hey Liebling. Hast Du gut geschlafen? Möchtest Du etwas zu trinken haben?", fragte sie. Ich nickte ihr zu. Sie stand auf und holte mir ein Glas Wasser. Sie half mir dabei das Glas zu leeren. Ich konnte mich kaum bewegen und mir fehlte die Kraft für alles. Ich merkte, wie das Wasser durch mich durchfloss und direkt verdunstete. Der Schmerz in mir wurde immer größer und so gerne würde ich schreien, um darauf aufmerksam zu machen. Ich nahm den Schmerz hin und versuchte ihn mir nicht anmerken zu lassen. Mum macht sich wahrscheinlich schon genug verrückt. Ich kann mir vorstellen, dass die letzten Monate für sie nicht einfach gewesen sind. Sie hat sich wahrscheinlich Sorgen gemacht, ob ich aufwache und Angst um Dad gehabt, der sich komplett zurückgezogen hat, sowie Peter erzählt hatte. „Liebling? Brauchst Du noch etwas?" Ich schüttelte meinen Kopf. „Wenn Du noch irgendwas brauchst, dann musst Du nur diesen Knopf drücken und wir sind da. Dad und ich sind nur einen Knopfdrück entfernt." Ich versuchte sie anzugrinsen. Mum verließ mein Zimmer und somit war ich wieder alleine mit den Piep-Geräuschen. Wie sehr ich dieses Geräusch hasste. Ich versuchte mit aller Kraft, die ich hatte, die Kabel, an die ich angeschlossen war, abzumachen, als jemand meine Hand nahm. „Christina? Was hast Du vor?" Ich blicke zu den Monitoren und versuchte einen genervten Blick zu haben. „Du kannst dich nicht einfach die Kabel entfernen...Ich rede mit Bruce, was wir machen können okay? Lass deine Finger weg davon. Spar dir deine Kraft.", sagte Steve zu mir. Er machte sich auf den Weg zu Bruce und nach ein paar Minuten kamen beide wieder zurück. „Okay Kämpferin. Ich weiß, dass Du genervt bist von den Geräuschen, das wäre jeder von uns. Ich werde die Monitore leiser stellen, aber ich kann dich nicht von diesen entfernen. Wir brauchen die Überwachung. Es tut mir leid, aber Du musst weiterhin überwacht werden. Keiner von uns weiß, was mit Dir passiert ist..." Ich fing an zu weinen. Steve nahm mich in den Arm und hielt mich einfach nur fest. Peter kam wie versprochen mit einem kleinen Päckchen vorbei. „Client lässt dich grüßen und ich soll dir ausrichten, dass Nat stolz auf Dich wäre. Du bist zu eine großartige Kämpferin geworden." Ich versuchte meinen Tränen zurückzuhalten. Peter machte das Päckchen auf, darin befand sich eine Halskette mit einem Pfeil drin. „Das war Nats Kette. Sie hatte Client diese in seine Tasche gelegt, bevor sie sich geopfert hatte. Als er sie wieder gefunden hatte, wusste er, was er damit tun würde. So sehr er auch Nat vermisste, wusste er, dass es jemand anderen im Team gibt, der sie mehr vermisste. Du sollst sie haben und vor allem sollst Du an Dich glauben, sowie es Nat getan hat." Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Peter umarmte mich und legte mir die Kette um. Ich nahm mir vor, einen Brief an Client zu verfassen, wenn ich wieder mehr Kraft hatte und mich für die Kette bei ihm zu bedanken.

Es vergingen weitere Tage, in denen Steve einfach nur an meinem Bett saß und wir uns anschwiegen. Ab und an schauten Bruce und Strange vorbei und versuchten weitere Tests durchzuführen. Die Schmerzen in mir wurden von Tag zu Tag schlimmer. Alles was ich zu mir nahm, verbrannte in mir. Ich konnte aber niemanden darauf aufmerksam machen. Ich muss wohl einiges abgenommen haben, seitdem ich in diesem Bett liege. Ich versuchte die Decke zu heben, um mir anzusehen, wie schlimm ich aussah. „Prinzessin...tu dir das nicht an...", sagte Steve leise. Ich hob trotzdem die Decke an und sah, wie mein Köper übersät mit Narben und Verbrennungen war. Verursachten diese, die Schmerzen? Ich schrie auf. Steve stolperte erschrocken nach hinten und prallte gegen die Wand. „TONY...Du muss sofort herkommen.", schrie er. Innerhalb von Sekunden flog die Tür auf und mein Vater stand neben meinem Bett. Ich schrie noch immer. „Prinzessin, bitte beruhige dich. Ich bitte dich." Ich wollte ja aufhören, aber alle der Schmerz musste raus und schreien half mir gerade mit alle dem klarzukommen, was in mir vorging. „Komm schon Prinzessin. Schau mich an und versuche dich zu beruhigen", versuchte es Steve als nächstes. Beide versuchten alles, damit ich wieder aufhöre zu schreien, aber es dauert eine Weile, bis ich erschöpft zusammenbrach und somit auch mein Schrei beendete. „Oh Gott, Tony, was ist nur mit ihr los. Wir müssen sie retten. Sag mir, dass Du eine Lösung hast", hörte ich Steve. „Ich weiß nicht Steve. Ich habe eine Vermutung, aber ich will es noch nicht aussprechen", sagte Tony. Mehr bekam ich vom Gespräch der beiden nicht mit. Die Schmerzen wurden wieder stärker und es fühlte sich an, als würde ich gleich explodieren, doch dann war da auf einmal Stille. Da war nichts mehr. Also würde ich mich gerade auflösen. Ich versuchte mich zu konzentrieren, damit ich meine Augen wieder öffnen könnte. Als ich es endlich schaffte, diese wieder zu öffnen, sah ich Tony und Steve nicht. Hatten sie mich verlassen? Haben sie es nicht mehr mit mir im selben Raum ausgehalten? Habe ich die wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren? Ich bemerkte nicht, dass ich schwebte. Ich lag nicht mehr in meinem Bett, sondern schwebte unter der Decke, als ich die Kontrolle verlor und hörte: „Ich hab dich." Ich lag in den Armen von Steve, der mich verwundert anschaute. „Prinzessin, was tust Du nur immer wieder?" „Ich weiß es nicht.", antwortete ich und suchte Blickkontakt zu meinem Vater. „Du kannst wieder sprechen, das ist wundervoll. Prinzessin, was ist passiert?", fragte er.

Das Leben einer SuperheldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt