Der Kampf gegen mich

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Trigger Warnung

Nach dem ich die Wohnungstür geschlossen hatte, atmete ich einmal tief durch. Ich liebe meine Familie, aber ich bin noch nicht so fit, wie ich es gerne wieder wäre. In der Küche suchte ich nach einem Topf und füllte diesen mit Wasser. Das einzige Gericht, was ich kochen konnte, waren Nudeln mit Käsesoße. Ich war total versunken, als ich bemerkte, wie ich umarmt wurde. „Das riecht gut", sagte Steve. >Die beiden sind ein tolles Paar. Ich wünschte, ich hätte auch so jemanden. Steve kann sich glücklich schätzen, eine zweite Chance mit ihr zu bekommen. Sie ist genau das richtige für ihn. Ich wünschte, es würde mich auf jemand so ansehen, wie Christina Steve anschaut. Man erkennt direkt, dass die beiden zusammengehören. Mein bester Freund hat endlich jemanden gefunden, bei der er ganz er selbst sein kann. Vielleicht sollte ich anfangen zu Date und in dieser neuen Welt klar kommen...< Ich ließ den Löffel aus meiner Hand fallen. „Was war das?", fragte Steve besorgt. „Ich war nur kurz abgelenkt von einem Gedanken.", mein Blick ging zu Bucky. „Ich decke schon mal den Tisch", sagte er und nahm drei Teller aus dem Schrank. „Wirklich alles okay mit Dir? Soll ich das Essen fertig stellen und du setzt dich hin?" „Danke, Steve, aber das bekomme ich noch hin." >Was ist nur los mit ihr? Verheimlicht sie mir wieder etwas? Muss ich mir Sorgen machen? Ich sollte nachher im Badezimmer schauen, ob sie dort wieder Rasierklingen versteckt hat, so wie früher. Ich sollte ein besseres Auge auf sie haben. < Ich blickte Steve an und wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt umgefallen. „Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht?" „Du hast gedacht, und zwar laut", sagte ich zu ihm. In den letzten Jahren, was dies zu unserem Codewort geworden, wenn ich seine Gedanken gelesen habe. Ich nahm den Topf mit den Nudeln und goss das Wasser ab. „Kannst du die Soße nehmen?" „Ja. Ich komme gleich nach." „Steve kommt gleich. Er brauch glaub ich gerade noch einen Moment für sich.", sagte ich zu Bucky und setzte mich an den Tisch. „Alles gut zwischen euch?" Ich zuckte mit den Schultern. „Soll ich gehen?" „Nein Bucky, bleib hier und lass uns endlich was essen." Steve kam in diesem Moment auch aus der Küche und setze sich zu uns an den Tisch. „Lasst es euch schmecken." Wir aßen in Ruhe zusammen und die Jungs wollten noch einen Film schauen. Aber ich war schon müde und sagte: „Schaut ihr mal ohne mich. Ich hab letzte Nacht nicht gut geschlafen. Bis morgen. Viel Spaß euch."

Ich ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. >Soll Steve doch schauen, wie er damit zurechtkommt. Was denkt er sich? Nur weil ich etwas fallen lasse, dass ich überfordert bin? Soll er doch mal die Gedanken seines besten Freundes hören. Wie kann Bucky nur denken, dass wir ein Paar wären. Ja ich mag Steve, aber...< Meine Gedanken wurden nur ein Klopfen an der Tür unterbrochen. „Liebling? Ist alles okay bei Dir?" „Ja alles gut. Ich geh gleich schlafen." „Okay...", hörte ich Steve auf der anderen Seite der Tür. Er hatte noch nicht bemerkt, dass ich die Tür abgeschlossen hatte. Meine innere Anspannung explodierte förmlich. Der Umzug, der Tag mit meiner Familie, die Gedanken von Bucky, dass alles zusammen überforderte mich gerade. Vielleicht sollte ich wirklich meinen Kopf leeren. "Tu es einfach, dann geht es dir besser und du kannst in Ruhe einschlafen. Tue es einfach. Er wird es nicht merken. Du bist gerade alleine. Keiner weiß was du tust. Nur einmal noch und das bemerkt schon keiner. Morgen ist ein neuer Tag." Ich ging ins Badezimmer und suchte nach einer Rasierklinge. Die Gedanken hatten recht. Einmal noch und es hilft mich zu beruhigen und dann kann ich auch mal wieder schlafen. Ich zog die Klinge durch meinen Arm und spürte direkt, wie meine innere Anspannung abfiel. Ich suchte nach einem Pflaster und machte mich dann fertig fürs Bett. Die Rollläden zog ich runter und kuschelte mich in mein Bett ein. >Wann habe ich eigentlich das letzte Mal bewusst alleine geschlafen? <, war der letzte Gedanke, bevor ich meine Augen zu machte.

„Komm schon, mach die Tür auf. Ich will sie nicht eintreten", hörte ich Steve rufen und wurde davon wach. „Du hast dein eigenes Bett", sagte ich verschlafen. Ich legte eins der Kissen über meinen Kopf und versucht somit den Lärm zu mindern. Steve hörte nicht auf zu klopfen. „Komm schon Christina, das ist nicht lustig. Du kannst dich nicht einfach einschließen." „Geh schlafen Steve." „Das kann ich nicht, wenn du dich einschließt." Ich drückte das Kissen enger an mein Ohr und versuchte wieder einzuschlafen. Aber ein lautes Krachen unterbrach diesen Plan. Ich nahm das Kissen von meinem Gesicht und sah, wie Steve in meinem Zimmer stand und die Tür aus der Verankerung war. „Du schließt dich nie wieder ein. Ich werde dafür sorgen, dass keine der Türen abschließbar ist. Das kannst du mir nicht antun." Er kam näher als Bett und ich sah, dass er Tränen in den Augen hatte. „Ich weiß, dass Du sauer warst, aber tu mir das nie wieder an." Er legte sich jetzt zu mir ins Bett und zog mich an sich. Er streichelte über meinen Arm und stoppte direkt. „Was hast du getan?" Steve zog die Bettdecke zur Seite und machte das Licht im Zimmer an. „Nichts", sagte ich. „Das lass ich dir nicht durch gehen. So kann das nicht laufen. Zeig mir bitte deinen Arm." Ich versuchte die Decke wieder zurückzuziehen. Aber Steve war schneller. „Komm schon, bitte. Lass uns darüber reden." Ich fing an zu weinen. Steve zog mich an sich. „Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst machen. Ich mach mir doch nur Sorgen um dich." Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schaute ihm tief in die Augen. „Rede bitte mit mir. Bitte.", seine Augen füllten sich mit Tränen. „Es tut mir leid..." „Ich weiß, dass das immer wieder passieren kann, aber bitte rede mit mir. Schließ mich nicht mehr so aus. Ich ertrage das nicht. Du weißt nicht, was ich mir für Sorgen gemacht habe..." Ich musste noch mehr weinen. Steve versuchte die Tränen aus meinem Gesicht zu wischen. „Kannst du mir sagen wieso?" Ich holte tief Luft und sagte: „Ich hatte so eine große Anspannung in mir und die Stimmen in meinem Kopf waren so laut. Ich musste sie einfach ausschalten." Er drückte mich noch enger an sich. „Kannst du mir einen Gefallen tun und morgen zu Bucky rüber gehen und mit ihm reden? Ich weiß aktuell nicht, wie ich dir helfen kann." „Du musst mir nicht helfen. Das ist mein Kampf gegen mich selbst. Nicht deiner." „Sag so was nicht. Keiner sollte einen Kampf gegen sich selbst führen." „Ich versuche mit Bucky zu reden, aber ihr braucht mir nicht zu helfen. Das ist mein Problem." „Christina, hör mir zu. Du bist mir sehr wichtig und daher ist dein Problem auch mein Problem. Mir fällt nur aktuell keine Lösung ein. Ich weiß das du nicht mit fremden Menschen reden willst sonst hätte ich dich schon längst gebeten eine Therapie zu machen. Also kann ich nur hoffen, dass Du wenigstens zu Bucky ehrlich bist, wenn du es zu mir nicht sein kannst." Steve verdrückte nun auch eine Träne. Ich versuchte diese wegzuwischen. „Ich wollte nicht, dass Du dir Sorgen machst...es tut mir leid." Steve küsste mich auf die Stirn. „Rede einfach bitte morgen mit Bucky und jetzt lass uns versuchen zu schlafen." Ich nickte, kletterte über ihn, um das Licht auszumachen und legte mich dann halb auf ihn. Steve musste grinsen und sagte dann: „Schlaf gut Prinzessin." „Gute Nacht Cap."

Das Leben einer SuperheldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt