Der Innere Kampf

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Trigger Warnung

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In den nächsten Wochen habe ich versucht Peter, sein Problem zu lösen, aber ich kam auf keine Antwort. Was war nur mit mir passiert. Meine Angstzustände wurden von Tag zu Tag schlimmer. Ich zog mich mehr und mehr vor meiner Familie zurück. Zwar machte ich Fortschritte was meine körperliche Gesundheit anging, aber emotional war ich am Ende. Ich schaffte es noch nicht mal mehr offen mit Steve zu reden. Wir saßen als Familie am Esszimmertisch zusammen. Meine Eltern bestanden darauf, dass ich einmal am Tag unten zum Essen war. Als Morgan fragte: „Warum darf Christina eigentlich so viel Zeit in ihrem Zimmer verbringen und ich soll draußen spielen?" Ich blickte meinen Vater an. Soll er doch der kleinen erklären, dass ich erwachsen bin und eigentlich machen kann, was ich will. „Morgan, deine Schwester ist älter als Du und dem entsprechend, darf sie machen was sie möchte. Aber ja, etwas mehr Zeit außerhalb von ihrem Zimmer würde ihr guttun, da hast Du recht." Ich blickte ihn böse an. „Ich bin fertig mit Essen. Ich geh wieder hoch.", sagte ich trotzig. „Christina...", hörte ich meine Mutter noch rufen. Ich ging zurück in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Ich wollte meine Ruhe haben, um nach denken zu können. Ich hörte es an meiner Tür klopfen, aber ich ignorierte es. In meinem Zimmer konnte ich so sein, wie ich mich fühlte und ich wollte nicht, dass jemand mich so sieht. Ich ging in mein Badezimmer und suchte nach einer Rasierklinge. Nein, ich will mich nicht umbringen, ich will nur, dass mein Kopf leer ist, damit ich besser nachdenken kann. Gerade setzte ich die Klinge an und zog sie durch meinen Arm, als die Tür zu meinem Zimmer aufgebrochen wurde. Tony stand in meinem Zimmer, rief meinen Namen und ging ins Badezimmer. Dort sah er mich auf dem Boden sitzen und das Blut aus meinem Arm laufen. „Prinzessin, was hast du getan? Was hast du getan?" Ich antwortete ihm nicht. Er ging zum Medikamentenschrank in meinem Bad und suchte nach Verbandsmaterial. „Wer hat die Tür zerstört?", fragte Steve und blickte erst dann auf das Blut am Boden. „Was ist passiert Tony?" „Sie antwortet mir nicht, aber ich gehe davon aus, dass sie wieder angefangen hat, sich selbst zu verletzen. Warum ist mir das nicht früher aufgefallen. Sie hat sich wieder extrem zurückgezogen. Nachts höre ich sie schreien und kann nichts gegen ihre Albträume machen..." Steve nahm Tony das Verbandmaterial ab und kümmerte sich um meinen Arm. „Tony, wir reden später darüber.", sagte er. Steve hob mich hoch und brachte mich in mein Bett. „Tony, kümmere dich um die Tür und dann gib mir einen Moment mit der Prinzessin." Steve beobachtete mich ganz genau. Er wusste, dass ich in meiner Gedankenspirale festhing, wie jedes Mal. Tony reparierte so schnell es ging meine Tür und nickte Steve dann zu.

„So und jetzt sei ehrlich zu mir, was ist im Bad passiert?", fragte Steve und blickte mir tief in die Augen. „Ich wollte einfach wieder was anders spüren. Mir beweisen, dass ich noch zu irgendwas im Stande bin. Ich schaffe es nicht, mein Zimmer zu verlassen. Ich schaffe es nicht ehrlich mit meinem besten Freund zu reden. Ich schließe meine Familie aus. Ich bekomme es nicht hin, Peters Problem zu lösen. Ich kann keine Gedanken mehr lesen. Ich schweb nur wenn ich schlafe und falle jeden Morgen zurück auf den Boden der Tatsachen. Ich bin seit diesem Scheiß Tag ein nichts. Alles, was mich ausgemacht hat ist weg. Ich will einfach nur wieder was spüren.", schrie ich ihn an. „Ich will einfach nur was spüren!" Mir liefen die Tränen übers Gesicht. Steve legte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Du bist etwas wert und erwartest von Dir Höchstleistungen, die Du gar nicht geben musst. Christina, du langst 2 Monate im Koma. Du bist noch nicht vollständig fit. Gib deinem Körper doch mal die Zeit zum Heilen, die er bräuchte. Aber nein, du willst immer gleich alles auf einmal. Das funktioniert aber gerade nicht. Peters Problem hast du wahrscheinlich schon längst gelöst, aber du bist einfach nicht zufrieden mit der Lösung. Du bist immer noch ein Genie. Du hast nur Angst. Aber ich kann dir sagen, jeder von uns hat Angst. Ich hab genauso Angst." Steve drehte meinen Kopf zu sich. „Es tut mir leid, was du durchmachen musst, aber sich selbst zu verletzten ist nicht der richtig Weg." Ich wusste nicht, was ich Antworten sollte. Steve wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß, dass die Stimmen in deinem Kopf sehr laut aktuell sind und Du mir unter keinen Umständen glauben willst, dass Du es wert bist und immer noch Du bist. Ich weiß, wie schwer es für dich ist, andren zu vertrauen. Aber bitte versuch diesen Stimmen keine Macht mehr zu geben. Lass uns versuchen einen anderen Weg zu finden." Ich schaue ihn einfach nur an. Einige Zeit lagen wir so in meinem Bett. „Prinzessin? Wollen wir einen Film schauen?", fragte Steve. „Können wir Harry Potter schauen?", fragte ich zögerlich. „Was immer Du möchtest. Ich hol die Filme von unten und ein paar Snacks und Du bleibst hier liegen." Steve gab mir einen Kuss auf die Stirn und machte sich auf den Weg nach unten. Während ich auf Steve wartete, kam Dad zurück in mein Zimmer. „Wie geht es Dir?", fragte er zögerlich. „Etwas besser", sagte ich. „Es tut mir leid Dad." „Schon okay. Wir bekommen das hin. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns Hilfe holen..." „Ich will mit keinem Außenstehenden reden. Die würden nicht verstehen, was los ist." „Okay...Pepper und ich werden uns etwas überlegen. Viel Spaß beim Film schauen und Prinzessin?" „Ja Dad?" „Ich bin froh dich zu haben." Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. „I Love you 3000", sagte ich zu ihm. Auf Tonys Gesicht breitete sich ein großes Grinsen aus und dann kam Steve auch schon wieder zurück, mit jede Menge Snacks und der Filmsammlung. „Ich wusste nicht, welchen zu schauen willst und was Du haben willst." „Viel Spaß euch beiden." „Danke, Tony." „Danke Dir Steve. Wenn Du schon alle Filme mitgebracht hast, dann lass uns doch mit dem ersten anfangen und schauen, wie viele wir schaffen." Steve und ich machten es uns in meinem Bett gemütlich und schauten den ersten Harry Potter Film gemeinsam, als die Tür aufging und jemand reingerannt kam. „Was machst Du da?", fragte Morgan. „Wir schauen Harry Potter. Was willst Du kleine?", fragte ich sie. „Schauen, was Du machst. Daddy meinte, dir ging es vorhin nicht gut, da wollte ich mal nachschauen." Morgan schaute auf meinen Arm, „Hast Du dich verletzt? Soll ich pusten damit es besser wird? Du weißt ja, das macht Mummy immer und dann wird alles wieder gut." „Mir geht es gut Morgan. Mach dir keine Sorgen. Wenn Du willst, kannst Du pusten, aber meinem Arm geht es gut." Morgan kletterte aufs Bett, dann über Steve und nahm meinen Arm in die Hand und pustete. „Alles ist wieder gut.", sagte sie danach. „Danke. Kleine. Also, was willst Du noch?" „Darf ich Schokolade haben und dann geh ich auch wieder ganz brav ins Bett zurück." „Nimm Dir was Du möchtest. Wir haben genug hier." Morgan suchte nach ihrer Lieblingsschokolade und machte sich dann wieder zurück in ihr Zimmer. „Die Kleine ist echt superniedlich. Du kannst froh sein, eine so tolle Schwester zu haben", sagte Steve. „Ja, mittlerweile bin ich froh darüber, dass Morgan ein Teil der Familie ist. Am Anfang war ich noch nicht so begeistert davon." „Ich erinnere mich gut, an diese Zeit. Das war keine gute Zeit." „Tut mir leid." „Es muss dir nicht leidtun. Du hast keinen anderen Weg gesehen und ich verstehe das." Während wir den Film schauen, legte ich meinen Kopf auf Steve seine Brust ab. „Steve?" „Ja?" „Warum bist Du nicht zu Peggy zurück gegangen? Ich weiß, dass Du immer an sie gedacht hattest und ein Leben mit ihr wolltest..." „Bucky hat mich dran erinnert, dass Du im Koma liegst und das ich es mir nicht verzeihen würde, wenn ich nicht wüsste, dass Du es überlebt hast..." „Also verdanke ich Bucky, dass Du jetzt hier bei mir bist?" „Könnte man so sagen. Aber warum fragst Du?" „Nur so..."

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen auf machte, war der Film fertig und Steve lag schlafend neben mir. Ich windete mich aus der Umarmung, zog die Decke über Steve und machte mich auf den Weg in die Küche. Dort traf ich auf meine Mutter. „Hey Liebling, wie geht es Dir? Kannst Du nicht schlafen? Soll ich Dir auch einen Tee machen." „Hey Mum, mir geht es okay. Ja, ich nehme auch einen Tee. Was machst Du um die Uhrzeit hier?" „Ich konnte nicht schlafen, weil ich viel über heute nachgedacht habe und das was Tony mir über dich erzählt hat. Liebling, warum hast Du nicht mit mir geredet. Früher hast Du das doch auch immer gemacht." „Es tut mir leid Mum. Ich weiß nicht, wie ich es Dir hätte sagen sollen. Ich wollte immer, aber nach dem dann Morgan auf der Welt war und ich gesehen habe, wie sehr Du in deiner Mutterrolle aufgehst, wollte ich Dir nicht noch mehr Sorgen bereiten. Schlimm genug, dass Du mich schon ein paar Mal hoffen musstest, dass ich aufwache..." „Liebling, Du kannst immer zu mir kommen, dass weißt Du jetzt hoffentlich. Und nur weil Morgan einige Jahre jünger ist als Du, heißt das nicht, dass ich mich nicht auf um Dich kümmern kann. Klar Morgan, braucht uns noch viel, aber Liebling, ich wäre genauso für dich da." „Danke Mum." Ich ging auf sie zu und umarmte sie. Wir saßen noch etwas in der Küche und tranken unseren Tee. „Ich werde zurück ins Bett gehen und versuchen etwas zu schlafen. Gute Nacht Mum. Ich hab dich ganz doll lieb." „Gute Nacht Liebling. Ich dich auch." Ich ging hoch in mein Zimmer und blieb vor meinem Bett stehen. Steve schlief immer noch und ich wollte ihn nicht wecken, also ging ich zu meinem Sofa, holte meine alte Kuscheldecke hervor und machte es mir auf dem Sofa bequem. Es dauerte etwas, bis ich einschlief, aber dann verfiel ich in einen Tiefen Traumlosen Schlaf.

Das Leben einer SuperheldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt