"Nein, ich wollte dir nur sagen, dass du schön bist." Keigo zog nur eine Augenbraue hoch, musste dann aber schmunzeln.
Dabi begründete sein Verhalten damit, dass er sich schuldig fühlte, was durchaus Sinn ergab. "Kämm deine Haare." Dann warf er ihm eine Bürste zu. "Ja, jetzt bist du wach, Dabi", kommentierte der Blonde und kümmerte sich um seine Haare, während Dabi seine Schüssel abräumte. "Ich schätze, heute haben wir Zeit. Was machen wir?"
Keigo überlegte. Rausgehen wird nichts. "Ich lese ein Buch. Du bleibst weg." Dabi seufzte enttäuscht, wahrscheinlich hatte er auf was anderes gehofft. "Dann lies dein dummes Buch." Der Schurke stand auf und verließ den Raum. Kurz dachte er, er könnte Shinsou einen Besuch abstatten, verwarf die Idee dann aber schnell wieder. Er wollte seinen Freund nicht noch mehr verärgern, als er es eh schon war. War er überhaupt noch sein Freund? Eigentlich hatte er gestern Schluss gemacht, aber Dabi ignorierte es gekonnt.
Er lief runter und holte sich eine Konsole von Shigaraki, mit der er ins Wohnzimmer verschwand, da Keigo ja lesen wollte und dafür in Dabis Zimmer ging.
"Der Plan ist fertig. Übermorgen gibt es Schritt eins, wir töten den Präsidenten und übernehmen die Macht. Jeder der etwas gegen uns sagt, wird auf der Stelle bestraft, bis wir im Amt akzeptiert sind. Du bist mein Bodyguard, also verkacke es nicht." Dabi nickte nur, in Gedanken daran, was er mit Keigo machen sollte. "Wir verstecken die Geiseln in Metallkäfigen ohne Türe. Habe einen praktische Quirk dafür bekommen." Dabi stimmte sofort zu. Es war bestimmt toxisch seinen Freund so zu behandeln, aber das war ihm lieber, als dass Endeavor ihn neben seine Mutter in die Klinik steckte. Denn das würde er tun.
Nach einigen Stunden beschloss Dabi, dass er genug gewartet hatte und ging hoch. Goldene Augen trafen auf seine und richteten sich danach wieder auf die Seiten seines Buches. "Du bist eine ziemliche Zicke", kommentierte Dabi und Keigo zuckte nur mit den Schultern. Dann war er halt eine Zicke. Allein die Anwesenheit des Schurken brachte ihn durcheinander, aber er wollte das Buch nicht einfach weglegen, also schaute er sich die einzelnen Buchstaben an, anstatt sich auf die Wörter zu konzentrieren.
"Worum geht es da?" Hawks klappte das Buch zusammen und rollte mit den Augen. "Würdest du nicht ständig reinquatschen, könnte ich mich auf den Inhalt konzentrieren." Dabi fand dieses Verhalten nicht sehr angebracht, schließlich hat er nur eine normale Frage gestellt. Also nahm Dabi dem kleineren kurzerhand das Geschriebene aus der Hand und legte es weg. "ALTER?! Ich bin kein kleines Kind!", protestierte dieser, aber Dabi legte nur seine Arme um ihn. "Du bist kein Kind, aber mein Kleiner."
Er rollte wieder nur mit den Augen, Dabis Anhänglichkeit war im Moment einfach nur nervig. "Lass mich los", nörgelte er, aber der Schwarzhaarige schloss seine Arme nur fester um seinen Oberkörper, darauf bedacht die Narbe nicht zu berühren. "Dabi?" Der Größere Strich ihm durch die Haare und schaute in seine wunderschönen, goldenen Augen. "Ihr werdet mich ja schlecht mitnehmen in den Kampf. Wo bleiben Shinsou und ich?" Er grinste, kraulte den Kopf weiter. "Shinsou und du werden in Sicherheit sein. Mach dir nicht zu viele Sorgen, schließlich müssen wir allen ja vormachen, wie schrecklich wir sind. Haben der armen Nummer Zwei so grausame Dinge angetan."
Keigo kommentierte es nicht, sondern lehnte sich nur an Dabi. Er liebte ihn, keine Frage. Aber seine Flügel, eher gesagt die nicht vorhandenen, taten immer noch weh. "Willst du wieder wo anders schlafen?" Er reagierte nicht, hatte seinen Kopf nur auf Dabis Schulter gelegt und schaute in die Ferne. Er wollte wieder raus, wieder auf die Bühne, wieder bewundert werden. Applaus hören. Aber andererseits war Dabis Nähe nicht so verkehrt. Er mochte es bei ihm zu sein, solange er nicht gerade seine Ausbrüche hatte. "Willst du mir antworten?" Der Blonde wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute hoch. "Ja." War seine kurze, knappe Antwort und Dabi nickte nur enttäuscht.
"Na dann. Schlaf gut", meinte er, als er Keigo zu Shinsou brachte und die Türe schloss. Er selbst konnte ohne ihn nicht so gut schlafen. Aber wenn es das war, was es brauchte, um das Vertrauen des Blonden zurückzugewinnen, dann würde er es tun.
Keigos Schlaf war tatsächlich ganz Okay. Er lag auf dem Boden, wollte das Bett Shinsou überlassen, aber trotzdem bekam er es irgendwie hin. Als er morgens aufwachte sortierte er also seine Decke schön hin und wartete darauf, dass entweder Shinsou oder Dabi aufwachten.
Der Schüler wurde zuerst wach und bemerkte, dass der Held ihn musterte. "Morgen", murmelte er verschlafen und schaute vom Bett runter. Keigo begrüßte ihn ebenfalls und lehnte sich dann gegen die Wand. "Sollen wir uns unterhalten?", bot er an und der Jüngere nickte. Es würde sicher nicht schaden.
Nach einer Stunde wussten sie so ziemlich alles unwichtige über einander. So in die Richtung von Lieblingsfarbe, Lieblingstier und Lieblingsfilm. "Und was hast du mit Dabi am laufen?" Der Held hat diese Frage erwartet, die Geschichte lag perfekt bereit.
"Er hat ein Auge auf mich geworfen und dann die Chance genutzt mich, als den Nummer zwei pro Hero, gefangen zu nehmen. Aber, ich muss zugeben, ich habe es überdramatisiert. Wir haben einen Deal gemacht, also ist es alles einverständlich geschehen." Shinsou zog eine Augenbraue hoch, es war unbegreifbar für ihn, wieso Hawks einen Deal mit einem Schurken abschließen wurde. "Worum geht es in dem Deal?"
Der Blonde wägte kurz ab ob er noch mehr Drama machen sollte und kam zu einer eindeutigen Antwort. "Naja, ich mache so ziemlich alles, was er von mir will und dafür lassen sie dich in Ruhe. Die Details sind ja nicht so wichtig." Shinsou schaute runter. "Hawks du musst das nicht tun." Der Held winkte nur ab und lachte leicht. "So schlimm ist es gar nicht. Wenn man ausblendet wer, beziehungsweise was er ist, ist es ganz einfach. Also, mir geht es eigentlich ganz Okay. Bis auf meine Flügel, aber das ist ne andere Geschichte." Shinsou nickte nur, sich überlegend ob Hawks nicht einfach geil war und die Situation ausnutzte.
Hier ist das nächste Chapter have fun
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Trust Issues. (Dabihawks [BNHA])✔
FanfictionWenn das Vertrauen einmal gebrochen ist kann es nie wieder hergestellt werden. Japan ist im Chaos. Die Helden konnten nur knapp gewinnen und mussten sich erst wieder erholen, vor allem nach Dabis Kundgebung wie die meisten Helden wirklich drauf war...