Wegziehen

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Ich habe mich für heute in der Schule abgemeldet, da ich nicht auf Schule Lust habe und ich mich ausserdem auch nicht wirklich wohl fühle. Mein Kopf pocht stark und deswegen gehe ich runter in die Küche, um mir eine Tablette zu holen.

Draussen regnet es in Strömen und Mom, Dad und Chris sind bei der Arbeit. Ich schaue aus dem Küchenfenster und beobachte die Katze unseres Nachbarn. Als ich gerade den Fernseher einschalte, klingelt es an der Tür.

Verwirrt öffne ich sie und da steht Lily. Triefnass und weinend, so weit ich es erkennen kann. „Lily?", frage ich erschrocken und sie erschaudert. „Was...was machst du denn hier?", frage ich sie und sie weint: „Kate, ich muss dir was sagen!"

Schnell hole ich ein Tuch und wickle es dann anschliessend um sie. Ich umarme sie und sie zittert am ganzen Leib. „Was ist passiert?", frage ich sie dann, als sie einigermassen wieder trocken ist und sich auf unserer Couch niedergelassen hat.

Sie schaut mich mit geschwollenen Augen an und blickt dann wieder zu Boden. „Ich...i...ich werde wegziehen. Nach L.A!", stottert sie und ein Schlag trifft mich mit voller Wucht ins Gesicht.

„WAS! Nein!", rufe ich aus beginne zu weinen. „Das kannst du nicht machen!", schluchze ich und sie betrachtet mich mit ihren geschwollenen Augen an. „Meine Eltern haben dies beschlossen! Weigern kann ich mich nicht. Sie haben schon ein Haus und Arbeit und alles! Es tut mir leid, Kate!", sagt sie und in dieser Zwischenzeit bin ich aufgestanden.

„Bitte! Bitte Lily! Bitte tu mir das nicht an! Ich kann das nicht verkraften! Bitte!", flehe ich sie an und Lily steht ebenfalls auf. „Es tut mir leid, Kate!", flüstert sie.

„Ich muss jetzt gehen!", sagt sie nach einer Weile und ich starre sie unter Tränen an. „Was?! Jetzt schon?!", frage ich verwirrt und sie nickt.

„Wir...wir können ja immer noch in Kontakt bleiben?", frage ich unsicher und sie schaut mich dann lange an und nickt kurz. „Dann, auf Wiedersehen!", flüstert sie, geht und lässt mich somit alleine im Wohnzimmer zurück.

Ich lasse mich auf die Couch fallen und weine los. Warum? Warum muss auch noch sie mich verlassen?

Jetzt weiss ich, weshalb sie gestern so komisch drauf war. Sie wollte es mir sagen, kam aber nie dazu und heute habe ich mich für immer von ihr verabschiedet.

Mom ist früher als normalerweise nach Hause gekommen. Mit Tränen in den Augen, bin ich halb auf dem Boden und halb auf der Couch eingeschlafen. Ich spüre ihre warme Hand auf meiner Schulter und ich öffne meine Augen.

„Hey, mein Liebling! Wie geht es dir?", fragt sie und ich schaue sie niedergeschlagen an. „Mom!", krächze ich und vergrabe meinen Kopf in ihre Beine. Sie streichelt sanft meinen Kopf und schon heule ich wieder los.

„Was ist los, mein Schatz?", fragt sie ruhig. „Li...Lily hat sich heute vor mir verabschiedet. Si...sie zieht mit ihrer Familie nach L.A. Heute habe ich sie zum letzten Mal gesehen! Mom, warum muss sie gehen?", schluchze ich und Tränen tropfen auf ihre teure Hose.

Mom erwidert nichts und lässt mich ausweinen. „Ist schon okay, Liebling! Ich bin ja hier!", flüstert sie und irgendwann schlafe ich erschöpft bei ihr ein.

My life is an accident - Sam Holland - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt