Die Bitte

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...

„Wo zur Hölle warst du?", fragt mich Chris, als ich die Veranda erreicht habe. „Ich war draussen!", antworte ich trocken. „Mit WEM?", bohrt er nach und ich schnaube genervt. „Warum musst du das wissen?", frage ich giftig.

„Weil ich verdammt nochmal dein Bruder bin!" „Na und?" „Also, wo warst du und mit wem?", befragt Chris mich weiter.

„Ich war in der Stadt, mit einem guten Freund!", sage ich und will an ihm vorbei. „Solange du mir nicht ganz genau sagst, wo du warst, werde ich dich nicht reinlassen!", sagt er streng.

„Chris!", jammere ich und er verschränkt seine Arme vor der Brust. „Mit wem?", wiederholt er und da ich müde bin, will ich nicht weiter und länger diskutieren.

„Mit Sam!", offenbare ich. „Was?!", schreit er fast und ich zucke zusammen. „Was zur Hölle hast du mit ihm gemacht?", fragt er mich. „I...ich habe überhaupt nichts mit ihm gemacht! Wir waren zusammen auf dem London-Eye und dann sind wir noch in einem Café gewesen! Und jetzt hör verdammt nochmal auf, mich zu befragen!", sage ich zornig und er beäugt mich streng.

„Du sollst nicht mit Sam Kontakt haben!", zischt er mich an und ich schaue Chris fassungslos an. „Was sagst du da?", flüstere ich und er steht auf.

„Willst du, dass wieder einer der Hollands dein Herz bricht? Du schreist in der Nacht, weil du Alpträume hast, du bist deprimiert und du redest kaum! Sag mir nicht es wäre nicht wegen Harry!", erzählt er und ich schaue zu Boden. Chris hat mich gerade hart getroffen.

„Chris, seit das geschehen ist, hat mich Sam ein bisschen geholfen! Ich bin nicht so schlimm deprimiert wie vorher. Klar sind die Depressionen immer noch hier und als Mom uns verlassen hat, sind sie wieder ein bisschen schlimmer geworden, aber ich habe niemanden mehr! Sam ist der Einzige. Bitte lass mich einfach!", flehe ich ihn an.

„Du weisst, was Dad davon halten wird!", sagt Chris nach einer Weile und ich antworte nicht. „Ich muss es aber Dad sagen, das weisst du?!", spricht Chris weiter und ich schaue Chris flehend an.

„Chris, bitte tu es nicht! Ich...ich brauche Sam!", stottere ich den Tränen nahe und als ich diesen Satz gesagt habe, merke ich, dass Sam mir wirklich wichtig geworden ist.

„Ich kann nicht ohne ihn und ausserdem lenkt er mich von Mom und Harry ab. Ich vergesse all diese Dinge, wenn ich bei ihm bin. Bitte sage es nicht! Bitte Chris! Ich brauche ihn!", flehe ich und Chris schaut mich mitleidig an.

Er atmet ein paar Mal tief ein und aus und schaut mich dann an. „Also gut! Ich werde es nicht sagen, aber ich habe dich gewarnt und falls es zu einem Streit kommen sollte, werde ich mich da raus halten, nur damit das klar ist!", entscheidet er und ich falle ihn um den Hals.

„Danke Chris!", murmle ich und Chris umarmt mich fest. „Schon okay! Ich will nur, dass du glücklich bist und wenn es das ist, dann werde ich dich dabei unterstützen!", flüstert er und ich umarme Chris fester. „Ich habe dich lieb!", murmle ich und Chris streichelt meinen Rücken. „Ich dich auch!"

Nachdem Chris und ich noch ein bisschen auf der Veranda geredet haben, sind wir reingegangen und Dad sitzt auf der Couch und schaut sich ein Footballmatch an. Wie langweilig!

„Hey, Schatz! Wo warst du?", fragt Dad beiläufig und schon werde ich nervös. „Ehm, also...", beginne ich und Chris unterbricht mich. „Sie war bei Samantha! Eine neue Schülerin, die sie kennengelernt hat. Ich habe sie gerade abgeholt!", sagt Chris und zwinkert mir dabei zu. Ich nicke und gehe hoch.

Nachdem ich mich bettfertig gemacht habe, kuschle ich mich in meine Kissen und denke über das Gespräch mit Chris nach. Ich habe gerade meinem Bruder offenbart, dass Sam wichtig für mich ist.

Mein Handy klingelt auf und ich gucke schnell auf das Display, wer mich noch so spät anruft. Es ist Sam und mein Herz macht einen Satz. „Hey!", sage ich nervös und mein Herz beginnt zu rasen, warum auch immer.

„Hey!", flüstert er ins Telefon. „Warum flüsterst du in das Telefon?", flüstere ich zurück und muss kichern. „Willst du was verrücktes tun?", fragt er weiterhin flüsternd. „Ja?", frage ich misstrauisch und er muss lachen.

„Also, komm zu mir! Wir machen eine Film-Nacht!",
Ich werde sofort traurig und beisse in meine Lippe. „Hör mal Sam! Mein Dad ist sehr wahrscheinlich nicht begeistert davon! Wie wäre es morgen mit einem Film-Nachmittag?", schlage ich vor und Sam schmollt.

„Versprochen Morgen!", flüstere ich und er willigt dann schliesslich ein. Wir legen auf und ich schlafe augenblicklich ein.

My life is an accident - Sam Holland - by idrinkteadarling15 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt